Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. ein stumpff abgeschmackt Wasser werden kön-ne, * und zwar nach unserer Hypothesi, ohne daß der Spiritus aus dem Wasser wegkomme; solches geschicht auf gleiche Art, wie man z. E. das allerstärckeste corrosivische Scheide-Was- ser gar bald mit einem Laugen-Saltze so stumpf und zahm machen kan, daß man es hernach oh- ne Schaden mit Löffeln essen dürffte, und den- noch ist der Spiritus nicht davon geflogen, son- dern alles was das Scheide-Wasser vorhin scharff und spirituös machte, noch in dem Li- quore oder in dem neu zusammen gesetzten Sale medio zu finden, auch wieder heraus zu brin- gen, wie wir ein gleiches von unserm Brunnen- Saltze angemercket haben §. 66. 68. §. 100. Es erhellet auch aus eben diesem §. 101. Was aber die vornehmsten und schein- * Verlust der Spirituosität. ** Warum die warmen Wasser nicht so spirituös.
der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen. ein ſtumpff abgeſchmackt Waſſer werden koͤn-ne, * und zwar nach unſerer Hypotheſi, ohne daß der Spiritus aus dem Waſſer wegkomme; ſolches geſchicht auf gleiche Art, wie man z. E. das allerſtaͤrckeſte corroſiviſche Scheide-Waſ- ſer gar bald mit einem Laugen-Saltze ſo ſtumpf und zahm machen kan, daß man es hernach oh- ne Schaden mit Loͤffeln eſſen duͤrffte, und den- noch iſt der Spiritus nicht davon geflogen, ſon- dern alles was das Scheide-Waſſer vorhin ſcharff und ſpirituös machte, noch in dem Li- quore oder in dem neu zuſammen geſetzten Sale medio zu finden, auch wieder heraus zu brin- gen, wie wir ein gleiches von unſerm Brunnen- Saltze angemercket haben §. 66. 68. §. 100. Es erhellet auch aus eben dieſem §. 101. Was aber die vornehmſten und ſchein- * Verluſt der Spirituoſitaͤt. ** Warum die warmen Waſſer nicht ſo ſpirituös.
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der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
ein ſtumpff abgeſchmackt Waſſer werden koͤn-
ne, * und zwar nach unſerer Hypotheſi, ohne
daß der Spiritus aus dem Waſſer wegkomme;
ſolches geſchicht auf gleiche Art, wie man z. E.
das allerſtaͤrckeſte corroſiviſche Scheide-Waſ-
ſer gar bald mit einem Laugen-Saltze ſo ſtumpf
und zahm machen kan, daß man es hernach oh-
ne Schaden mit Loͤffeln eſſen duͤrffte, und den-
noch iſt der Spiritus nicht davon geflogen, ſon-
dern alles was das Scheide-Waſſer vorhin
ſcharff und ſpirituös machte, noch in dem Li-
quore oder in dem neu zuſammen geſetzten Sale
medio zu finden, auch wieder heraus zu brin-
gen, wie wir ein gleiches von unſerm Brunnen-
Saltze angemercket haben §. 66. 68.
§. 100. Es erhellet auch aus eben dieſem
Grunde: Warum die warmen mineraliſchen
Waſſer ** bey weiten nicht ſo ſchaͤrfflich und
weinſaͤuerlich gefunden werden, auch das Eiſen
viel eher niederſetzen, als die kalten Waſſer.
Inmaſſen die groſſe Hitze dergleichen Præcipi-
tationes, Combinationes und Saturationes,
des in denen Kieſen befindlichen ſauren Spiritus,
unter der Erden ſchon groͤſſeſten Theils vollfuͤh-
ret hat, welche Veraͤnderung die kalten Waſ-
ſer erſt uͤber der Erden zu gewarten haben.
§. 101. Was aber die vornehmſten und
ſchein-
* Verluſt der Spirituoſitaͤt.
** Warum die warmen Waſſer nicht ſo ſpirituös.
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Zitationshilfe: | Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/161>, abgerufen am 03.03.2025. |