Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Cap. IV. Mineralischer Innhalt
verbrennlichen Wesens aus den Kiesen in sich
hält, daher man solche durch die gemeine Vi-
triol Säure (§. 63.) von ihrem Alcali loß trei-
ben kan, welches an dem Sale mirabili und dem
gemeinen Engländischen Saltze nicht geschie-
het.

§. 75.

Weil nun der Ursprung und die Mix-
tio unsers Saltzes und desselben Theile so ge-
nau und eigentlich entdecket und vorgestellet
werden können, * und ein solches Saltz nicht al-
lein in unserm Wasser, sondern auch in vielen
andern Sauer-Brunnen und salinischen laxi-
renden Wassern gefunden wird, welches gäntz-
lich oder grössesten Theils und nach allen
Haupt-Eigenschafften und Würckungen mit
unserm Brunnen-Saltz überein kommt, so hätte
der gelehrte D. Martin Lister nicht nöthig ge-
habt ein neues unbekanntes Genus Salium,
nehmlich ein Sal oder Nitrum calcarium in de-
nen Fontibus medicatis Angliae zu statuiren,
weil sein Nitrum calcarium nichts anders ist,
als ein aus der Schwefel-oder Vitriol-Säure
und dem Alcalisalis communis zusammen ge-
setztes Saltz, wie wir in dem vorhergehenden
nach allen Umständen beschrieben, und unser
Saltz als ein Model vorgestellet haben, nach
welchem die übrigen Saltze von dieser Art in
andern mineralischen Wassern können beur-
theilet und erkannt werden.

§. 76.
* Nitrum Calcarium Listeri.

Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
verbrennlichen Weſens aus den Kieſen in ſich
haͤlt, daher man ſolche durch die gemeine Vi-
triol Saͤure (§. 63.) von ihrem Alcali loß trei-
ben kan, welches an dem Sale mirabili und dem
gemeinen Englaͤndiſchen Saltze nicht geſchie-
het.

§. 75.

Weil nun der Urſprung und die Mix-
tio unſers Saltzes und deſſelben Theile ſo ge-
nau und eigentlich entdecket und vorgeſtellet
werden koͤnnen, * und ein ſolches Saltz nicht al-
lein in unſerm Waſſer, ſondern auch in vielen
andern Sauer-Brunnen und ſaliniſchen laxi-
renden Waſſern gefunden wird, welches gaͤntz-
lich oder groͤſſeſten Theils und nach allen
Haupt-Eigenſchafften und Wuͤrckungen mit
unſerm Brunnen-Saltz uͤberein kommt, ſo haͤtte
der gelehrte D. Martin Liſter nicht noͤthig ge-
habt ein neues unbekanntes Genus Salium,
nehmlich ein Sal oder Nitrum calcarium in de-
nen Fontibus medicatis Angliæ zu ſtatuiren,
weil ſein Nitrum calcarium nichts anders iſt,
als ein aus der Schwefel-oder Vitriol-Saͤure
und dem Alcaliſalis communis zuſammen ge-
ſetztes Saltz, wie wir in dem vorhergehenden
nach allen Umſtaͤnden beſchrieben, und unſer
Saltz als ein Model vorgeſtellet haben, nach
welchem die uͤbrigen Saltze von dieſer Art in
andern mineraliſchen Waſſern koͤnnen beur-
theilet und erkannt werden.

§. 76.
* Nitrum Calcarium Liſteri.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0148" n="128"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV. Minerali</hi>&#x017F;cher Innhalt</fw><lb/>
verbrennlichen We&#x017F;ens aus den Kie&#x017F;en in &#x017F;ich<lb/>
ha&#x0364;lt, daher man &#x017F;olche durch die gemeine <hi rendition="#aq">Vi-<lb/>
triol</hi> Sa&#x0364;ure (§. 63.) von ihrem <hi rendition="#aq">Alcali</hi> loß trei-<lb/>
ben kan, welches an dem <hi rendition="#aq">Sale mirabili</hi> und dem<lb/>
gemeinen Engla&#x0364;ndi&#x017F;chen Saltze nicht ge&#x017F;chie-<lb/>
het.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 75.</head>
          <p>Weil nun der Ur&#x017F;prung und die <hi rendition="#aq">Mix-<lb/>
tio</hi> un&#x017F;ers Saltzes und de&#x017F;&#x017F;elben Theile &#x017F;o ge-<lb/>
nau und eigentlich entdecket und vorge&#x017F;tellet<lb/>
werden ko&#x0364;nnen, <note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">Nitrum Calcarium Li&#x017F;teri.</hi></note> und ein &#x017F;olches Saltz nicht al-<lb/>
lein in un&#x017F;erm Wa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;ondern auch in vielen<lb/>
andern Sauer-Brunnen und <hi rendition="#aq">&#x017F;alini</hi>&#x017F;chen <hi rendition="#aq">laxi-</hi><lb/>
renden Wa&#x017F;&#x017F;ern gefunden wird, welches ga&#x0364;ntz-<lb/>
lich oder gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten Theils und nach allen<lb/>
Haupt-Eigen&#x017F;chafften und Wu&#x0364;rckungen mit<lb/>
un&#x017F;erm Brunnen-Saltz u&#x0364;berein kommt, &#x017F;o ha&#x0364;tte<lb/>
der gelehrte <hi rendition="#aq">D. Martin Li&#x017F;ter</hi> nicht no&#x0364;thig ge-<lb/>
habt ein neues unbekanntes <hi rendition="#aq">Genus Salium,</hi><lb/>
nehmlich ein <hi rendition="#aq">Sal</hi> oder <hi rendition="#aq">Nitrum calcarium</hi> in de-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Fontibus medicatis Angliæ</hi> zu <hi rendition="#aq">&#x017F;tatui</hi>ren,<lb/>
weil &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Nitrum calcarium</hi> nichts anders i&#x017F;t,<lb/>
als ein aus der Schwefel-oder <hi rendition="#aq">Vitriol-</hi>Sa&#x0364;ure<lb/>
und dem <hi rendition="#aq">Alcali&#x017F;alis communis</hi> zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
&#x017F;etztes Saltz, wie wir in dem vorhergehenden<lb/>
nach allen Um&#x017F;ta&#x0364;nden be&#x017F;chrieben, und un&#x017F;er<lb/>
Saltz als ein <hi rendition="#aq">Model</hi> vorge&#x017F;tellet haben, nach<lb/>
welchem die u&#x0364;brigen Saltze von die&#x017F;er Art in<lb/>
andern <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;ern ko&#x0364;nnen beur-<lb/>
theilet und erkannt werden.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 76.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0148] Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt verbrennlichen Weſens aus den Kieſen in ſich haͤlt, daher man ſolche durch die gemeine Vi- triol Saͤure (§. 63.) von ihrem Alcali loß trei- ben kan, welches an dem Sale mirabili und dem gemeinen Englaͤndiſchen Saltze nicht geſchie- het. §. 75. Weil nun der Urſprung und die Mix- tio unſers Saltzes und deſſelben Theile ſo ge- nau und eigentlich entdecket und vorgeſtellet werden koͤnnen, * und ein ſolches Saltz nicht al- lein in unſerm Waſſer, ſondern auch in vielen andern Sauer-Brunnen und ſaliniſchen laxi- renden Waſſern gefunden wird, welches gaͤntz- lich oder groͤſſeſten Theils und nach allen Haupt-Eigenſchafften und Wuͤrckungen mit unſerm Brunnen-Saltz uͤberein kommt, ſo haͤtte der gelehrte D. Martin Liſter nicht noͤthig ge- habt ein neues unbekanntes Genus Salium, nehmlich ein Sal oder Nitrum calcarium in de- nen Fontibus medicatis Angliæ zu ſtatuiren, weil ſein Nitrum calcarium nichts anders iſt, als ein aus der Schwefel-oder Vitriol-Saͤure und dem Alcaliſalis communis zuſammen ge- ſetztes Saltz, wie wir in dem vorhergehenden nach allen Umſtaͤnden beſchrieben, und unſer Saltz als ein Model vorgeſtellet haben, nach welchem die uͤbrigen Saltze von dieſer Art in andern mineraliſchen Waſſern koͤnnen beur- theilet und erkannt werden. §. 76. * Nitrum Calcarium Liſteri.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/148
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/148>, abgerufen am 23.11.2024.