let, und so geschwind als möglich ist, erwärmet wird; mehr als gemeinen Wasser-Dunst wird er nimmer gewahr werden. v. §. 15.
§. 48.
Ist nun der Spiritus so subtil, daß der- selbe die Werckzeuge des Geruchs und der Re- spiration nicht afficiren kan, so mag es wol ein rechter Spiritus ohne Materie seyn. Unsere materialischen Spiritus aus der gantzen Materia medica & chymica, ie subtiler und flüchtiger die- selben sind, ie stärcker und empfindlicher pflegen solche die Nerven des Geruchs zu bewegen und zu irritiren. Oder kan man diesen wunderba- ren Spiritum nur schmecken und nicht riechen, da er doch wegfliegen und so leicht und ge- schwind in die Höhe steigen soll.
§. 49.
Machet man hier den Einwurff, wie doch allbereit etliche mahle angeführet worden, daß aus unsern Qvellen sulphurische Dünste herauff steigen,* und daß also offenbar gnug, wie der Spiritus fortfliege, so dienet aber dieser Umstand mehr zu einem Beweiß als Wiederle- gung unsers Satzes. Denn wenn der Spiri- tus im Wasser eben derselbige, oder demjeni- gen gleich ist, welcher als ein schwefelichter Dunst aus denen Qvellen hervor kommt, so müssen beyde auch einerley Würckung haben im Wegfliegen, und müste durch das Erwär- men des Wassers eben ein solcher Dunst, wel-
cher
* Von den schwefelichten Auswitterungen des Wassers.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
let, und ſo geſchwind als moͤglich iſt, erwaͤrmet wird; mehr als gemeinen Waſſer-Dunſt wird er nimmer gewahr werden. v. §. 15.
§. 48.
Iſt nun der Spiritus ſo ſubtil, daß der- ſelbe die Werckzeuge des Geruchs und der Re- ſpiration nicht afficiren kan, ſo mag es wol ein rechter Spiritus ohne Materie ſeyn. Unſere materialiſchen Spiritus aus der gantzen Materia medica & chymica, ie ſubtileꝛ und fluͤchtiger die- ſelben ſind, ie ſtaͤrcker und empfindlicher pflegen ſolche die Nerven des Geruchs zu bewegen und zu irritiren. Oder kan man dieſen wunderba- ren Spiritum nur ſchmecken und nicht riechen, da er doch wegfliegen und ſo leicht und ge- ſchwind in die Hoͤhe ſteigen ſoll.
§. 49.
Machet man hier den Einwurff, wie doch allbereit etliche mahle angefuͤhret worden, daß aus unſern Qvellen ſulphuriſche Duͤnſte herauff ſteigen,* und daß alſo offenbar gnug, wie der Spiritus fortfliege, ſo dienet aber dieſer Umſtand mehr zu einem Beweiß als Wiederle- gung unſers Satzes. Denn wenn der Spiri- tus im Waſſer eben derſelbige, oder demjeni- gen gleich iſt, welcher als ein ſchwefelichter Dunſt aus denen Qvellen hervor kommt, ſo muͤſſen beyde auch einerley Wuͤrckung haben im Wegfliegen, und muͤſte durch das Erwaͤr- men des Waſſers eben ein ſolcher Dunſt, wel-
cher
* Von den ſchwefelichten Auswitterungen des Waſſers.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
let, und ſo geſchwind als moͤglich iſt, erwaͤrmet
wird; mehr als gemeinen Waſſer-Dunſt wird
er nimmer gewahr werden. v. §. 15.
§. 48. Iſt nun der Spiritus ſo ſubtil, daß der-
ſelbe die Werckzeuge des Geruchs und der Re-
ſpiration nicht afficiren kan, ſo mag es wol ein
rechter Spiritus ohne Materie ſeyn. Unſere
materialiſchen Spiritus aus der gantzen Materia
medica & chymica, ie ſubtileꝛ und fluͤchtiger die-
ſelben ſind, ie ſtaͤrcker und empfindlicher pflegen
ſolche die Nerven des Geruchs zu bewegen und
zu irritiren. Oder kan man dieſen wunderba-
ren Spiritum nur ſchmecken und nicht riechen,
da er doch wegfliegen und ſo leicht und ge-
ſchwind in die Hoͤhe ſteigen ſoll.
§. 49. Machet man hier den Einwurff, wie
doch allbereit etliche mahle angefuͤhret worden,
daß aus unſern Qvellen ſulphuriſche Duͤnſte
herauff ſteigen, * und daß alſo offenbar gnug,
wie der Spiritus fortfliege, ſo dienet aber dieſer
Umſtand mehr zu einem Beweiß als Wiederle-
gung unſers Satzes. Denn wenn der Spiri-
tus im Waſſer eben derſelbige, oder demjeni-
gen gleich iſt, welcher als ein ſchwefelichter
Dunſt aus denen Qvellen hervor kommt, ſo
muͤſſen beyde auch einerley Wuͤrckung haben
im Wegfliegen, und muͤſte durch das Erwaͤr-
men des Waſſers eben ein ſolcher Dunſt, wel-
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* Von den ſchwefelichten Auswitterungen des
Waſſers.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/132>, abgerufen am 03.03.2025.
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