expandiret, Gläser und allerhand verschlossene Gefässe zersprenget, so ist eben dergleichen von denen mineralischen Wassern bekannt. Cap. III. §. 47. 48. 49.
§. 45.
Wie diese schöne Temperatur und zarte Vermischung des salinischen säuerlichen und fetten Wesens durch freye Lufft und Wär- me gar leicht verändert, umgekehret, getrennet und verdorben wird, so haben wir eben solches von unserer mineralischen Mixtur zur Gnüge verstanden. Wie endlich in dergleichen vege- tabilischen Liquoribus die salinische Säuere nach und nach die fette Substantz überwältiget und unterdrücket, auch etwas von der Fettig- keit verdunstet, das übrige auch wol verschim- melt und verfaulet, so fänget im Gegentheil in denen mineralischen Wassern das Alcali nach und nach an zu praevaliren, verschlinget alles säuerliche, und schläget die Eisen-Theilgen nie- der, verändert also alle Eigenschafften des Was- sers. §. 108.
§. 46.*
Daß nun offt erwähnterSpiri- tusgegen allerAutorumMeinung nicht aus dem Wasser verfliege oder wegdun- ste, sondern im Gegentheil in demselben ie länger ie fester werde, wie man auch mit dem Wasser umgehet, solches erhellet 1) weil der Geruch des frisch geschöpfften Brunnens nicht durchdringend-sulphurisch und
er-
* Der dritte Satz.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
expandiret, Glaͤſer und allerhand verſchloſſene Gefaͤſſe zerſprenget, ſo iſt eben dergleichen von denen mineraliſchen Waſſern bekannt. Cap. III. §. 47. 48. 49.
§. 45.
Wie dieſe ſchoͤne Temperatur und zarte Vermiſchung des ſaliniſchen ſaͤuerlichen und fetten Weſens durch freye Lufft und Waͤr- me gar leicht veraͤndert, umgekehret, getrennet und verdorben wird, ſo haben wir eben ſolches von unſerer mineraliſchen Mixtur zur Gnuͤge verſtanden. Wie endlich in dergleichen vege- tabiliſchen Liquoribus die ſaliniſche Saͤuere nach und nach die fette Subſtantz uͤberwaͤltiget und unterdruͤcket, auch etwas von der Fettig- keit verdunſtet, das uͤbrige auch wol verſchim- melt und verfaulet, ſo faͤnget im Gegentheil in denen mineraliſchen Waſſern das Alcali nach und nach an zu prævaliren, verſchlinget alles ſaͤuerliche, und ſchlaͤget die Eiſen-Theilgen nie- der, veraͤndert alſo alle Eigenſchafften des Waſ- ſers. §. 108.
§. 46.*
Daß nun offt erwaͤhnterSpiri- tusgegen allerAutorumMeinung nicht aus dem Waſſer verfliege oder wegdun- ſte, ſondern im Gegentheil in demſelben ie laͤnger ie feſter werde, wie man auch mit dem Waſſer umgehet, ſolches erhellet 1) weil der Geruch des friſch geſchoͤpfften Bꝛunnens nicht durchdringend-ſulphuriſch und
er-
* Der dritte Satz.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
expandiret, Glaͤſer und allerhand verſchloſſene
Gefaͤſſe zerſprenget, ſo iſt eben dergleichen von
denen mineraliſchen Waſſern bekannt. Cap. III.
§. 47. 48. 49.
§. 45. Wie dieſe ſchoͤne Temperatur und
zarte Vermiſchung des ſaliniſchen ſaͤuerlichen
und fetten Weſens durch freye Lufft und Waͤr-
me gar leicht veraͤndert, umgekehret, getrennet
und verdorben wird, ſo haben wir eben ſolches
von unſerer mineraliſchen Mixtur zur Gnuͤge
verſtanden. Wie endlich in dergleichen vege-
tabiliſchen Liquoribus die ſaliniſche Saͤuere
nach und nach die fette Subſtantz uͤberwaͤltiget
und unterdruͤcket, auch etwas von der Fettig-
keit verdunſtet, das uͤbrige auch wol verſchim-
melt und verfaulet, ſo faͤnget im Gegentheil in
denen mineraliſchen Waſſern das Alcali nach
und nach an zu prævaliren, verſchlinget alles
ſaͤuerliche, und ſchlaͤget die Eiſen-Theilgen nie-
der, veraͤndert alſo alle Eigenſchafften des Waſ-
ſers. §. 108.
§. 46. * Daß nun offt erwaͤhnter Spiri-
tus gegen aller Autorum Meinung nicht
aus dem Waſſer verfliege oder wegdun-
ſte, ſondern im Gegentheil in demſelben
ie laͤnger ie feſter werde, wie man auch
mit dem Waſſer umgehet, ſolches erhellet
1) weil der Geruch des friſch geſchoͤpfften
Bꝛunnens nicht durchdringend-ſulphuriſch und
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* Der dritte Satz.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/130>, abgerufen am 03.03.2025.
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