Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. IV. Mineralischer Innhalt
kräfftiget auch dieses, daß der Spiritus der mi-
nerali
schen Wasser aus der Säure gebohren
werde, weil die Kiese sonst nichts spirituöses in
sich haben, und dieselben aus Schwefel, Eisen,
und einer steinigten Materie bestehen.

§. 29.

Sechstens haben wir auch einen deut-
lichen und überzeugenden Beweiß a posteriori
in unserm Wasser gefunden, daß angeregter
Spiritus nicht allein sauer, sondern auch in specie
die Schwefel-Säure sey. * Wir haben nehm-
lich unter dem 4ten Satz §. 55. seq. erwiesen,
daß das Saltz des Wassers aus einem Alcali
und der Schwefel-Säure bestehe, und durch
Zusatz einer Fettigkeit wieder zu Schwefel, aus
dem Schwefel ein Spiritus acidus, oder mit dem
Eisen ein Vitriol könne gemacht werden; Auch
kan man nach dem 66sten §. ohne Zusatz aus
dem blossen Brunnen-Saltz eine Portion förm-
lichen Schwefel sublimiren.

Wer nun den Ursprung dieses Saltzes, wie
solcher unter angeführtem Satz erkläret wor-
den, auch die Generation des Schwefels recht
erwägen und die übrigen Anzeigungen und Ex-
perimenta
dagegen halten will, demselben wird
verhoffentlich wenig Zweiffel übrig bleiben, daß
der Spiritus unsers Wassers aus der Schwefel-
Säure der Kiese herstamme.

§. 30.

Zum siebenden wird die Sache gantz
ausgemachet und unwiedersprechlich decidiret

durch
* Schwefel-Säure in dem Brunnen-Saltz.

Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
kraͤfftiget auch dieſes, daß der Spiritus der mi-
nerali
ſchen Waſſer aus der Saͤure gebohren
werde, weil die Kieſe ſonſt nichts ſpirituoͤſes in
ſich haben, und dieſelben aus Schwefel, Eiſen,
und einer ſteinigten Materie beſtehen.

§. 29.

Sechſtens haben wir auch einen deut-
lichen und uͤberzeugenden Beweiß a poſteriori
in unſerm Waſſer gefunden, daß angeregter
Spiritus nicht allein ſauer, ſondern auch in ſpecie
die Schwefel-Saͤure ſey. * Wir haben nehm-
lich unter dem 4ten Satz §. 55. ſeq. erwieſen,
daß das Saltz des Waſſers aus einem Alcali
und der Schwefel-Saͤure beſtehe, und durch
Zuſatz einer Fettigkeit wieder zu Schwefel, aus
dem Schwefel ein Spiritus acidus, oder mit dem
Eiſen ein Vitriol koͤnne gemacht werden; Auch
kan man nach dem 66ſten §. ohne Zuſatz aus
dem bloſſen Brunnen-Saltz eine Portion foͤrm-
lichen Schwefel ſublimiren.

Wer nun den Urſprung dieſes Saltzes, wie
ſolcher unter angefuͤhrtem Satz erklaͤret wor-
den, auch die Generation des Schwefels recht
erwaͤgen und die uͤbrigen Anzeigungen und Ex-
perimenta
dagegen halten will, demſelben wird
verhoffentlich wenig Zweiffel uͤbrig bleiben, daß
der Spiritus unſers Waſſers aus der Schwefel-
Saͤure der Kieſe herſtamme.

§. 30.

Zum ſiebenden wird die Sache gantz
ausgemachet und unwiederſprechlich decidiret

durch
* Schwefel-Saͤure in dem Brunnen-Saltz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0120" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV. Minerali</hi>&#x017F;cher Innhalt</fw><lb/>
kra&#x0364;fftiget auch die&#x017F;es, daß der <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> der <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
nerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er aus der Sa&#x0364;ure gebohren<lb/>
werde, weil die Kie&#x017F;e &#x017F;on&#x017F;t nichts <hi rendition="#aq">&#x017F;piritu</hi>o&#x0364;&#x017F;es in<lb/>
&#x017F;ich haben, und die&#x017F;elben aus Schwefel, Ei&#x017F;en,<lb/>
und einer &#x017F;teinigten Materie be&#x017F;tehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.</head>
          <p>Sech&#x017F;tens haben wir auch einen deut-<lb/>
lichen und u&#x0364;berzeugenden Beweiß <hi rendition="#aq">a po&#x017F;teriori</hi><lb/>
in un&#x017F;erm Wa&#x017F;&#x017F;er gefunden, daß angeregter<lb/><hi rendition="#aq">Spiritus</hi> nicht allein &#x017F;auer, &#x017F;ondern auch <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi><lb/>
die Schwefel-Sa&#x0364;ure &#x017F;ey. <note place="foot" n="*">Schwefel-Sa&#x0364;ure in dem Brunnen-Saltz.</note> Wir haben nehm-<lb/>
lich unter dem 4ten Satz §. 55. <hi rendition="#aq">&#x017F;eq.</hi> erwie&#x017F;en,<lb/>
daß das Saltz des Wa&#x017F;&#x017F;ers aus einem <hi rendition="#aq">Alcali</hi><lb/>
und der Schwefel-Sa&#x0364;ure be&#x017F;tehe, und durch<lb/>
Zu&#x017F;atz einer Fettigkeit wieder zu Schwefel, aus<lb/>
dem Schwefel ein <hi rendition="#aq">Spiritus acidus,</hi> oder mit dem<lb/>
Ei&#x017F;en ein <hi rendition="#aq">Vitriol</hi> ko&#x0364;nne gemacht werden; Auch<lb/>
kan man nach dem 66&#x017F;ten §. ohne Zu&#x017F;atz aus<lb/>
dem blo&#x017F;&#x017F;en Brunnen-Saltz eine <hi rendition="#aq">Portion</hi> fo&#x0364;rm-<lb/>
lichen Schwefel <hi rendition="#aq">&#x017F;ublimi</hi>ren.</p><lb/>
          <p>Wer nun den Ur&#x017F;prung die&#x017F;es Saltzes, wie<lb/>
&#x017F;olcher unter angefu&#x0364;hrtem Satz erkla&#x0364;ret wor-<lb/>
den, auch die <hi rendition="#aq">Generation</hi> des Schwefels recht<lb/>
erwa&#x0364;gen und die u&#x0364;brigen Anzeigungen und <hi rendition="#aq">Ex-<lb/>
perimenta</hi> dagegen halten will, dem&#x017F;elben wird<lb/>
verhoffentlich wenig Zweiffel u&#x0364;brig bleiben, daß<lb/>
der <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> un&#x017F;ers Wa&#x017F;&#x017F;ers aus der Schwefel-<lb/>
Sa&#x0364;ure der Kie&#x017F;e her&#x017F;tamme.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 30.</head>
          <p>Zum &#x017F;iebenden wird die Sache gantz<lb/>
ausgemachet und unwieder&#x017F;prechlich <hi rendition="#aq">decidi</hi>ret<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0120] Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt kraͤfftiget auch dieſes, daß der Spiritus der mi- neraliſchen Waſſer aus der Saͤure gebohren werde, weil die Kieſe ſonſt nichts ſpirituoͤſes in ſich haben, und dieſelben aus Schwefel, Eiſen, und einer ſteinigten Materie beſtehen. §. 29. Sechſtens haben wir auch einen deut- lichen und uͤberzeugenden Beweiß a poſteriori in unſerm Waſſer gefunden, daß angeregter Spiritus nicht allein ſauer, ſondern auch in ſpecie die Schwefel-Saͤure ſey. * Wir haben nehm- lich unter dem 4ten Satz §. 55. ſeq. erwieſen, daß das Saltz des Waſſers aus einem Alcali und der Schwefel-Saͤure beſtehe, und durch Zuſatz einer Fettigkeit wieder zu Schwefel, aus dem Schwefel ein Spiritus acidus, oder mit dem Eiſen ein Vitriol koͤnne gemacht werden; Auch kan man nach dem 66ſten §. ohne Zuſatz aus dem bloſſen Brunnen-Saltz eine Portion foͤrm- lichen Schwefel ſublimiren. Wer nun den Urſprung dieſes Saltzes, wie ſolcher unter angefuͤhrtem Satz erklaͤret wor- den, auch die Generation des Schwefels recht erwaͤgen und die uͤbrigen Anzeigungen und Ex- perimenta dagegen halten will, demſelben wird verhoffentlich wenig Zweiffel uͤbrig bleiben, daß der Spiritus unſers Waſſers aus der Schwefel- Saͤure der Kieſe herſtamme. §. 30. Zum ſiebenden wird die Sache gantz ausgemachet und unwiederſprechlich decidiret durch * Schwefel-Saͤure in dem Brunnen-Saltz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/120
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/120>, abgerufen am 21.11.2024.