finden sich nicht mehr, als wie sonst bey Destilli- rung des gemeinen Wassers, das Licht, Glaß und die Wassertropffen, allerley Wiederschein und Regenbogen-Farben zu formiren pfle- gen.
§. 14.
Auch hat das herüber destillirte Wasser, das erste so wenig als das letzte, keinen schwefelichten Geruch noch Geschmack, wird auch nimmer riechend, wenn es nur vor andern faulenden Sachen verwahret wird. Es schme- cket aber ein wenig, als wenn etwas im Kolben angebrannt ist, ob man gleich mit der gelinde- sten Wärme, und ex Balneo Mariae destilliret hat. Dieser Brand-Geschmack vergehet all- mählich, insonderheit wenn das Glaß, worin- nen das Wasser verwahret wird, nicht gar zu fest verschlossen ist. Ziehet man es zum andern mahl ab, so bleibet eine kleine Spuhr einer weissen Erde zurück, welche mit sauren Sachen nicht aufwallet, eben wie von andern Wassern, wenn man solche zu zweyen oder mehr mahlen abrauchen lässet, zu haben ist.
§. 15.
Nimmt man eine grosse Quantität frisches Wasser, thut solches in einen grossen Recipienten oder Kolben, welcher oben ein en- ges Loch hat, und noch nicht abgesprenget ist, lässet das Wasser darinnen so geschwind und starck erhitzen, als immer möglich ist, und hält die Nase oben drüber, spühret man dennoch
nicht
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
finden ſich nicht mehr, als wie ſonſt bey Deſtilli- rung des gemeinen Waſſers, das Licht, Glaß und die Waſſertropffen, allerley Wiederſchein und Regenbogen-Farben zu formiren pfle- gen.
§. 14.
Auch hat das heruͤber deſtillirte Waſſer, das erſte ſo wenig als das letzte, keinen ſchwefelichten Geruch noch Geſchmack, wird auch nimmer riechend, wenn es nur vor andern faulenden Sachen verwahret wird. Es ſchme- cket aber ein wenig, als wenn etwas im Kolben angebrannt iſt, ob man gleich mit der gelinde- ſten Waͤrme, und ex Balneo Mariæ deſtilliret hat. Dieſer Brand-Geſchmack vergehet all- maͤhlich, inſonderheit wenn das Glaß, worin- nen das Waſſer verwahret wird, nicht gar zu feſt verſchloſſen iſt. Ziehet man es zum andern mahl ab, ſo bleibet eine kleine Spuhr einer weiſſen Erde zuruͤck, welche mit ſauren Sachen nicht aufwallet, eben wie von andern Waſſern, wenn man ſolche zu zweyen oder mehr mahlen abrauchen laͤſſet, zu haben iſt.
§. 15.
Nimmt man eine groſſe Quantitaͤt friſches Waſſer, thut ſolches in einen groſſen Recipienten oder Kolben, welcher oben ein en- ges Loch hat, und noch nicht abgeſprenget iſt, laͤſſet das Waſſer darinnen ſo geſchwind und ſtarck erhitzen, als immer moͤglich iſt, und haͤlt die Naſe oben druͤber, ſpuͤhret man dennoch
nicht
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
finden ſich nicht mehr, als wie ſonſt bey Deſtilli-
rung des gemeinen Waſſers, das Licht, Glaß
und die Waſſertropffen, allerley Wiederſchein
und Regenbogen-Farben zu formiren pfle-
gen.
§. 14. Auch hat das heruͤber deſtillirte
Waſſer, das erſte ſo wenig als das letzte, keinen
ſchwefelichten Geruch noch Geſchmack, wird
auch nimmer riechend, wenn es nur vor andern
faulenden Sachen verwahret wird. Es ſchme-
cket aber ein wenig, als wenn etwas im Kolben
angebrannt iſt, ob man gleich mit der gelinde-
ſten Waͤrme, und ex Balneo Mariæ deſtilliret
hat. Dieſer Brand-Geſchmack vergehet all-
maͤhlich, inſonderheit wenn das Glaß, worin-
nen das Waſſer verwahret wird, nicht gar zu
feſt verſchloſſen iſt. Ziehet man es zum andern
mahl ab, ſo bleibet eine kleine Spuhr einer
weiſſen Erde zuruͤck, welche mit ſauren Sachen
nicht aufwallet, eben wie von andern Waſſern,
wenn man ſolche zu zweyen oder mehr mahlen
abrauchen laͤſſet, zu haben iſt.
§. 15. Nimmt man eine groſſe Quantitaͤt
friſches Waſſer, thut ſolches in einen groſſen
Recipienten oder Kolben, welcher oben ein en-
ges Loch hat, und noch nicht abgeſprenget iſt,
laͤſſet das Waſſer darinnen ſo geſchwind und
ſtarck erhitzen, als immer moͤglich iſt, und haͤlt
die Naſe oben druͤber, ſpuͤhret man dennoch
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/110>, abgerufen am 17.02.2025.
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