Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Anderer Theil. Cap III Von der Masse der Lands Fürstl. Hoheit oder Regierung/ welche durch Verordnung der Vorfah- ren oder gewisse Verträge/ vnd altes Herkommen wegen anderer hohen Personen/ Fürsten vnd Stände/ mit denen ein Landsherr befreundet oder benachtbart ist/ verursachet wird. Summa. Welcher gestalt die Regierung der Teutschen Fürstenthumer vnd Lande entweder einem allein gelassen/ oder vertheilet oder ingesamt behalten werden/ wie mancherley Arten vnd vorbehalte darinn geschehen. Wie in Fürstl. Gemeinschafften verfahren werde/ was wegen des Rechts der Lehens Folger oder Agnaten in acht zu neh- men sey. BEy denen Teutschen weltlichen Fürstenthumern vnd Landen ist dieser1. Jn etlichen Fürstenthumen Land vnd Herrschafften aber pflegt der Erst-2. der sei
Anderer Theil. Cap III Von der Maſſe der Lands Fuͤrſtl. Hoheit oder Regierung/ welche durch Verordnung der Vorfah- ren oder gewiſſe Vertraͤge/ vnd altes Herkommen wegen anderer hohen Perſonen/ Fuͤrſten vnd Staͤnde/ mit denen ein Landsherr befreundet oder benachtbart iſt/ verurſachet wird. Summa. Welcher geſtalt die Regierung der Teutſchen Fuͤrſtenthumer vnd Lande entweder einem allein gelaſſen/ oder vertheilet oder ingeſamt behalten werden/ wie mancherley Arten vnd vorbehalte darinn geſchehen. Wie in Fuͤrſtl. Gemeinſchafften verfahren werde/ was wegen des Rechts der Lehens Folger oder Agnaten in acht zu neh- men ſey. BEy denen Teutſchen weltlichen Fuͤrſtenthumern vnd Landen iſt dieſer1. Jn etlichen Fuͤrſtenthumen Land vnd Herrſchafften aber pflegt der Erſt-2. der ſei
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Anderer Theil.
Cap III
Von der Maſſe der Lands Fuͤrſtl. Hoheit
oder Regierung/ welche durch Verordnung der Vorfah-
ren oder gewiſſe Vertraͤge/ vnd altes Herkommen wegen anderer
hohen Perſonen/ Fuͤrſten vnd Staͤnde/ mit denen ein
Landsherr befreundet oder benachtbart iſt/
verurſachet wird.
Summa.
Welcher geſtalt die Regierung der Teutſchen Fuͤrſtenthumer
vnd Lande entweder einem allein gelaſſen/ oder vertheilet
oder ingeſamt behalten werden/ wie mancherley Arten vnd
vorbehalte darinn geſchehen.
Wie in Fuͤrſtl. Gemeinſchafften verfahren werde/ was wegen
des Rechts der Lehens Folger oder Agnaten in acht zu neh-
men ſey.
BEy denen Teutſchen weltlichen Fuͤrſtenthumern vnd Landen iſt dieſer
mercklicher vnterſchied wol in acht zu nehmen/ daß bey vielen/ wenn der
Landsherr etliche Soͤhne vnd Erben verlaͤßt/ dennoch keine Theilung
vorgehet/ noch die Regierung der Laͤnder in geſamt behalten wird/ ſon-
dern allezeit dem Erſtgebornen allein zukommt/ dergeſtalt/ daß er ſeine
Bruͤder vnd deren nachkommen entweder ein bloſſes Gelt zu jaͤhrlichem vnter-
halt/ oder etwas an Aemptern vnd Herrſchafften zu Nutzen eingiebt/ vnd ſie
alſo vom Lande abtheilt vnd abfindet ſich aber alle Lands Fuͤrſtl. Hoheit daruͤber
vorbehaͤlt/ oder doch nur etliche wenig Stuͤcke/ welche die Regierung an ſich
ſelbſt nicht an gehen/ noch beeintraͤchtigen ihnen verſtattet/ Alß denn inſonder-
heit bey den Chur-Fuͤrſtenthumern vnd denen dazu eigentlich gehoͤrigen Lan-
den durch die Reichs-Satzungen es alſo verordnet/ in andern aber durch her-
kommen oder gewiſſe Pacta vnd Privilegia alſo gebraͤuchlich iſt.
1.
Von dem
recht des
Erſtgebor-
nen in den
Teutſchen
Fuͤrſten-
thumern.
Jn etlichen Fuͤrſtenthumen Land vnd Herrſchafften aber pflegt der Erſt-
geborne kein Vortheil wegen der Erſtgeburt zu haben/ kan auch die Lande wie-
der ſei
2.
Von der
Theilung
derſelben.
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