Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Erster Theil. Anleitung des andern Theils dieses Wercks den Stat eines gewissen Landesbefchreiben oder erlernen will/ zu vorhero auch auff dergleichen eusserliche Be- schreibung bedacht seye: Welche dennoch mehr Arbeit vnd Fleiß/ alß grosses Nach dencken vnd Kunst erfordert/ die Capitel vnd Hauptpuncten einer sol- chen Beschreibung könten folgender Gestalt eingerichtet werden. Cap. I. Von dem Nahmen/ Vrsprung vnd Gelegen- heit eines Fürstenthums vnd Lands. DEr Nahme eines Fürstenthumbs pflegt mehrentheils zu entstehen/1. Der Vrsprung derselben ist bey diesem Vorhaben nicht allzu weit vnd2. Bey der Gelegenheit oder Situation ist nicht allein kürtzlich anzuzeigen/3. Hirzu ist nun eine Außführliche/ gründliche Landtaffel/ in dem sich auff4. theils A ij
Erſter Theil. Anleitung des andern Theils dieſes Wercks den Stat eines gewiſſen Landesbefchreiben oder erlernen will/ zu vorhero auch auff dergleichen euſſerliche Be- ſchreibung bedacht ſeye: Welche dennoch mehr Arbeit vnd Fleiß/ alß groſſes Nach dencken vnd Kunſt erfordert/ die Capitel vnd Hauptpuncten einer ſol- chen Beſchreibung koͤnten folgender Geſtalt eingerichtet werden. Cap. I. Von dem Nahmen/ Vrſprung vnd Gelegen- heit eines Fuͤrſtenthums vnd Lands. DEr Nahme eines Fuͤrſtenthumbs pflegt mehrentheils zu entſtehen/1. Der Vrſprung derſelben iſt bey dieſem Vorhaben nicht allzu weit vnd2. Bey der Gelegenheit oder Situation iſt nicht allein kuͤrtzlich anzuzeigen/3. Hirzu iſt nun eine Außfuͤhrliche/ gruͤndliche Landtaffel/ in dem ſich auff4. theils A ij
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Erſter Theil.
Anleitung des andern Theils dieſes Wercks den Stat eines gewiſſen Landes
befchreiben oder erlernen will/ zu vorhero auch auff dergleichen euſſerliche Be-
ſchreibung bedacht ſeye: Welche dennoch mehr Arbeit vnd Fleiß/ alß groſſes
Nach dencken vnd Kunſt erfordert/ die Capitel vnd Hauptpuncten einer ſol-
chen Beſchreibung koͤnten folgender Geſtalt eingerichtet werden.
Cap. I.
Von dem Nahmen/ Vrſprung vnd Gelegen-
heit eines Fuͤrſtenthums vnd Lands.
DEr Nahme eines Fuͤrſtenthumbs pflegt mehrentheils zu entſtehen/
entweder von dem Nahmen der Nation oder des Volcks/ oder von
der Reſidentz-Stadt oder Schloß/ oder auch einem alten Stam-
hauß des Geſchlechts/ durch welches ſolches Land beherrſchet wird/
oder vor Zeiten beherrſchet worden/ vnd dergleichen Euſſerlichen Vmbſtaͤn-
den mehr.
1.
Woher der
Name der
Fuͤrſtenthuͤ
mer zu ent-
ſtehẽ pflege
Der Vrſprung derſelben iſt bey dieſem Vorhaben nicht allzu weit vnd
auß den aͤlteſten Hiſtorien/ ſondern dahero grundlich zu holen/ durch was Gele-
genheit ein Fuͤrſtenthum oder Herrſchafft in den Stand/ groͤſſe vnd zu gehoͤrung
der Laͤnder/ wie es ſich jetzo befindet; Vnd an die ietzo regierende Herrſchafft
gerahten ſeye/ ob es noch in ſeinem alten Weſen/ wie etwan vor vielen Jahren
durch Keyſerliche Belehnungen/ oder andere Wege von den Vorfahren/ die
Herrſchafft erlanget worden/ beſtehe/ oder ob es durch Theilung/ vnd Erbfaͤllen/
newe Handlungen vnd Vergleiche/ erweitert oder vermindert ſey.
2.
Woher der
Vrſprung
einer lands
Herrſchaft
zu beſchrei-
ben.
Bey der Gelegenheit oder Situation iſt nicht allein kuͤrtzlich anzuzeigen/
wie es in Teutſchland vnd in welcher namhafften Gegend vnd Kreyß deſſelben
es liege/ wie hoch der Polus oder Nord Stern allda ſtehe/ vnd wie es mit der Tag
vnd Nachts Laͤnge daſelbſt bewand ſeye/ davon in den Cosmographien vnd
Land-Karten Nachricht zu finden/ ſondern auch wie es begraͤntzet ſey/ wie die
Fuͤrſtenthumer vnd Benachbarten Landherrſchafften heiſſen/ daran es allent-
halben ſtoͤſſet/ vnd mit welchen Oertern des Fuͤrſtenthumbs ſolche an graͤntzung
geſchehe.
3.
Wie die
Gelegen-
heit eines
Lands zu
beſchreiben
Hirzu iſt nun eine Außfuͤhrliche/ gruͤndliche Landtaffel/ in dem ſich auff
die gedruͤckte vnd Gemeine gantz nicht zu verlaſſen ſtehet/ vnd ſolche mehren-
theils
4.
Von Ver-
faſſung ei-
A ij
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