Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Dritter Theil. 9. Fiscal Gerechtigkeit vnd dergleichen. Vom unterscheid des Fiscal Rechts nach altem vnnd heutigem Gebrauch/ was dazu gehöre oder nicht. Was angariae vnd perangariae, Jtem/ was daß Postrecht sey. Vnter denen nutzbahren Regalien, welche der Landes Fürst zu gebranchen hat/ setzen wir zu erst. Das Bergwercks Regal.I. Vom Berg- wercks Regal. 1. Was man Berg- werck nen- ne. BErgwercke nennet man solche Oerter/ allwo allerhand Metallen, Sintemahl gemeine Steine/ Thon vnd Leimen für keine Bergart gehal- Mit denen vorgenanten Metallen, Mineren vnnd Steinen aber hat es2. Von al- Herrn Z
Dritter Theil. 9. Fiſcal Gerechtigkeit vnd dergleichen. Vom unterſcheid des Fiſcal Rechts nach altem vnnd heutigem Gebrauch/ was dazu gehoͤre oder nicht. Was angariæ vnd perangariæ, Jtem/ was daß Poſtrecht ſey. Vnter denen nutzbahren Regalien, welche der Landes Fuͤrſt zu gebranchen hat/ ſetzen wir zu erſt. Das Bergwercks Regal.I. Vom Berg- wercks Regal. 1. Was man Berg- werck nen- ne. BErgwercke nennet man ſolche Oerter/ allwo allerhand Metallen, Sintemahl gemeine Steine/ Thon vnd Leimen fuͤr keine Bergart gehal- Mit denen vorgenanten Metallen, Mineren vnnd Steinen aber hat es2. Von al- Herrn Z
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Dritter Theil.
9. Fiſcal Gerechtigkeit vnd dergleichen.
Vom unterſcheid des Fiſcal Rechts nach altem vnnd heutigem
Gebrauch/ was dazu gehoͤre oder nicht.
Was angariæ vnd perangariæ, Jtem/ was daß Poſtrecht ſey.
Vnter denen nutzbahren Regalien, welche der Landes
Fuͤrſt zu gebranchen hat/ ſetzen wir zu erſt.
Das Bergwercks Regal.
BErgwercke nennet man ſolche Oerter/ allwo allerhand Metallen,
Ertz/ Mineralien, auch koͤſtliche Steine gefunden/ auß gegraben/ auch
zu bereitet werden/ Alß da iſt Gold/ Silber/ Kupffer/ Zien/
Bley/ Eiſen/ Queckſilber/ Alaun/ Vitriol/ Schweffel/
Kobold/ darauß blaue Farbe gemacht wird/ Menning vnd Cinnober
zu rother vnd gelber Farbe Spiesglaß/ Bergſaltz/ Jaſpis/ vnd andere
koͤſtliche Marmel vnd Steine:
Sintemahl gemeine Steine/ Thon vnd Leimen fuͤr keine Bergart gehal-
ten/ ſondern dieſelbe zu graben/ vnd ſeines Gefallens damit zu handeln/ einem
Jeden Herrn des Ackers oder der Gemeinde iedes Orts verſtattet wird.
Mit denen vorgenanten Metallen, Mineren vnnd Steinen aber hat es
dieſe Bewandnuß/ daß/ ob zwar der natuͤrlichen Billigkeit auch gemaͤß ſchei-
net/ daß einem ieden in ſeinem Eigenthum ſolche fuͤr ſich zu ſuchen vnd zu ge-
brauchen frey ſtunde/ ſo iſt es doch von allen Zeiten alſo herkommen/ daß in die-
ſem Stuͤck die hohen Obrigkeiten/ aller bekanten Reiche/ vnd inſonderheit auch
die Roͤmiſche Keyſer einen ſonderbahren hohen vnnd Regaliſchen Vorzug ge-
habt/ welcher Hauptſachlich darinn beſtanden/ daß von allen vnd ſonderlich
den hohen vnd beſten Metallen vnd Mineren, welche auff eines ieden Reichs
Vnterthanen Grund vnnd Boden gefunden werden/ der Zehende Theil
dem Keyſer hat gereicht werden muͤſſen/ die Keyſere auch auff des Reichs ge-
meinen Gebirgen vnd Oertern/ oder des Keyſerl. Hoffs-Cammer-Guͤtern ſol-
che Bergwercke ſelbſt vnnd zwar nach damaligem Gebrauch durch Leibeigene
oder Miſſethat halben zu der ſauten Bergarbeit verurtheilte Leute/ Bauen laſ-
ſen/ auch nichts weniger Macht vnd Fug gehabt/ auff eines ieden Vnterthanen
Eigenthumb nach Metallen ſuchen zu laſſen/ iedoch daß von dem Ertrag der-
ſelben zu foͤderſt zwar der Keyſerl. Zehend abgerichtet/ denn dem Eigenthumbs-
Herrn
2. Von al-
ter Beſchaf
fenheit die-
ſes Re-
gals, auch
Vererbung
deſſelben
auff die
Teutſchen
Fuͤrſten-
thumer.
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