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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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sonderlich junge Kinder/ Jünglinge und Jungfrauen ge-
opffert wurden/ ja wol 1000. in einem Tage (a.) und musten
deren Hertzen ihm insonderheit dargebracht werden/ (b.)
darumb denn auch die arme Leute solches grausamen Got-
tes gantz müde gewesen/ und das sanffte Joch des HErrn
JEsu desto williger und frölicher auff sich genommen
haben.

§. 34.

So fahre nun hin/ du hellischer Drache/ mit allen
deinen Lügenhafften Verheissungen/ fahre hin/ mit aller dei-
ner schnöden und vihischen Lust/ fahre hin mit aller deiner
Verräterey/ und tausend fachen Künsten/ wir sind ein theur er-
kaüfftes Eigenthum JEsu Christi/ des unschuldigen und
unbefleckten Lämleins! Fahr hin du gifftige Schlange/
wir halten uns im Glauben/ zu dem gebenedeyeten Weibes-
Samen/ der dir den Kopff zertreten hat! Fahr hin du Fürst
der Finsterniß/ in deine Finsterniß/ wir sind Kinder des
Liechts/ und gehören ins Reich des Fürsten des Lebens
nnd des Liechiß.

§. 35.

Ach HErr JEsu! Jch gedencke jetz an deine wor-
te/ die du zu deinen Jüngern sagest/ wie ihrer viel/ die dir wa-
ren nachgefolget/ rückfällig wurden: (Joh. VI. 66. ss.) Wolt
ihr auch weg gehen? Sie aber antworten durch
Petrum: HErr/ wohin sollen wir gehen du haßt
Worte des ewigen Lebens/
Ach HErr! Es wenden
sich heute viele von dir ab/ und hängen sich an den Satan
heimlich oder offenbarlich/ und lieben die Finsterniß (die A-
theisterey/ die Sünde/ und das ärgerliche gottlose Wesen/)

mehr
(a.) Cornel. a. Lapid. in Levit. XVIII. p. 705. b.
Matth. Faber. Oper. tripartit. Part. 1. conc. 2. in fest. E-
piph. p. 221 a. &. p. 274. a.
(b.) Henric. Engelgrave. Luc. Evang. p. 1. p. 325.

ſonderlich junge Kinder/ Juͤnglinge und Jungfrauen ge-
opffert wurden/ ja wol 1000. in einem Tage (a.) und muſten
deren Hertzen ihm inſonderheit dargebracht werden/ (b.)
darumb denn auch die arme Leute ſolches grauſamen Got-
tes gantz muͤde geweſen/ und das ſanffte Joch des HErrn
JEſu deſto williger und froͤlicher auff ſich genommen
haben.

§. 34.

So fahre nun hin/ du helliſcher Drache/ mit allen
deinen Luͤgenhafften Verheiſſungen/ fahre hin/ mit aller dei-
ner ſchnoͤden und vihiſchen Luſt/ fahre hin mit aller deiner
Verꝛaͤterey/ und tauſend fachen Kuͤnſten/ wiꝛ ſind ein theur er-
kauͤfftes Eigenthum JEſu Chriſti/ des unſchuldigen und
unbefleckten Laͤmleins! Fahr hin du gifftige Schlange/
wir halten uns im Glauben/ zu dem gebenedeyeten Weibes-
Samen/ der dir den Kopff zertreten hat! Fahr hin du Fuͤrſt
der Finſterniß/ in deine Finſterniß/ wir ſind Kinder des
Liechts/ und gehoͤren ins Reich des Fuͤrſten des Lebens
nnd des Liechiß.

§. 35.

Ach HErr JEſu! Jch gedencke jetz an deine wor-
te/ die du zu deinen Juͤngern ſageſt/ wie ihrer viel/ die dir wa-
ren nachgefolget/ ruͤckfaͤllig wurden: (Joh. VI. 66. ſſ.) Wolt
ihr auch weg gehen? Sie aber antworten durch
Petrum: HErr/ wohin ſollen wir gehen du haßt
Worte des ewigen Lebens/
Ach HErr! Es wenden
ſich heute viele von dir ab/ und haͤngen ſich an den Satan
heimlich oder offenbarlich/ und lieben die Finſterniß (die A-
theiſterey/ die Suͤnde/ und das aͤrgerliche gottloſe Weſen/)

mehr
(a.) Cornel. a. Lapid. in Levit. XVIII. p. 705. b.
Matth. Faber. Oper. tripartit. Part. 1. conc. 2. in feſt. E-
piph. p. 221 a. &. p. 274. a.
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[0066] ſonderlich junge Kinder/ Juͤnglinge und Jungfrauen ge- opffert wurden/ ja wol 1000. in einem Tage (a.) und muſten deren Hertzen ihm inſonderheit dargebracht werden/ (b.) darumb denn auch die arme Leute ſolches grauſamen Got- tes gantz muͤde geweſen/ und das ſanffte Joch des HErrn JEſu deſto williger und froͤlicher auff ſich genommen haben. §. 34.So fahre nun hin/ du helliſcher Drache/ mit allen deinen Luͤgenhafften Verheiſſungen/ fahre hin/ mit aller dei- ner ſchnoͤden und vihiſchen Luſt/ fahre hin mit aller deiner Verꝛaͤterey/ und tauſend fachen Kuͤnſten/ wiꝛ ſind ein theur er- kauͤfftes Eigenthum JEſu Chriſti/ des unſchuldigen und unbefleckten Laͤmleins! Fahr hin du gifftige Schlange/ wir halten uns im Glauben/ zu dem gebenedeyeten Weibes- Samen/ der dir den Kopff zertreten hat! Fahr hin du Fuͤrſt der Finſterniß/ in deine Finſterniß/ wir ſind Kinder des Liechts/ und gehoͤren ins Reich des Fuͤrſten des Lebens nnd des Liechiß. §. 35.Ach HErr JEſu! Jch gedencke jetz an deine wor- te/ die du zu deinen Juͤngern ſageſt/ wie ihrer viel/ die dir wa- ren nachgefolget/ ruͤckfaͤllig wurden: (Joh. VI. 66. ſſ.) Wolt ihr auch weg gehen? Sie aber antworten durch Petrum: HErr/ wohin ſollen wir gehen du haßt Worte des ewigen Lebens/ Ach HErr! Es wenden ſich heute viele von dir ab/ und haͤngen ſich an den Satan heimlich oder offenbarlich/ und lieben die Finſterniß (die A- theiſterey/ die Suͤnde/ und das aͤrgerliche gottloſe Weſen/) mehr (a.) Cornel. a. Lapid. in Levit. XVIII. p. 705. b. Matth. Faber. Oper. tripartit. Part. 1. conc. 2. in feſt. E- piph. p. 221 a. &. p. 274. a. (b.) Henric. Engelgrave. Luc. Evang. p. 1. p. 325.

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/66>, abgerufen am 30.12.2024.