Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.helffen/ da denn auch Herr Ernestus Bakius, SS. Theol. §. 82. Herr Licentiat Bakii erstes Wort/ alß er des §. 83. Jch kan hiebey auch nicht ungemeldet lassen/ schien T iij
helffen/ da denn auch Herr Erneſtus Bakius, SS. Theol. §. 82. Herr Licentiat Bakii erſtes Wort/ alß er des §. 83. Jch kan hiebey auch nicht ungemeldet laſſen/ ſchien T iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0171"/> helffen/ da denn auch Herr <hi rendition="#aq">Erneſtus Bakius, SS. Theol.<lb/> Licentiatus,, Paſtor,</hi> und Herr <hi rendition="#aq">M. Balthaſar</hi> Kindermann<lb/><hi rendition="#aq">Diaconus</hi> zu S. Johannis allhie/ willigſt erſchienen/ und<lb/> mir Zeit und Raum gemacht/ daß ich hinnauß gehen/ und<lb/> mich in etwas erholen konte.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 82.</head> <p>Herr <hi rendition="#aq">Licentiat Bakii</hi> erſtes Wort/ alß er des<lb/> Patienten anſichtig ward/ war dieſes: (1. <hi rendition="#aq">Joh. III.</hi> 8.) <hi rendition="#fr">Da-<lb/> zu iſt erſchienen der Sohn GOttes/ daß er die<lb/> Werck des Teuffels zerſtoͤre.</hi> Worauff aber der Pa-<lb/> tient/ und durch denſelben der Satan/ dermaſſen zu wuͤten<lb/> anfieng/ daß weder die H. H. Prediger/ noch ſonſt jemand<lb/> es ohne Grauſen anſehen konten/ und in ſolchen Zuſtand<lb/> brachten wir nun die Zeit zu/ biß umb 1. Uhr nach mittag/<lb/> da in deſſen der Patient/ gantz ſprachloß dahin lag/ auch<lb/> anders kein Zeichen/ einiges Verſtands von ſich gab/ alß<lb/> daß er/ wie obgemeldt/ wenn man ihm auß GOttes Wort<lb/> zurieff/ die Hand einem druckte.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 83.</head> <p>Jch kan hiebey auch nicht ungemeldet laſſen/<lb/> daß bey dieſem klaͤglichen Zuſtand/ durch einigen Jrrthum/<lb/> (denn es war eine andere Perſon gleiches Namens begeh-<lb/> ret worden) ein Knaͤblein von 5. Jahren uͤber das Volck<lb/> hinnuͤber und zu dem Patienten gebracht ward/ ob ich<lb/> nun wol ſahe daß es ein Mißverſtand war/ ſo fiel mir doch<lb/> bald bey/ was David ſaget. (<hi rendition="#aq">Pſ. VIII.</hi> 3.) <hi rendition="#fr">Auß dem Mun-<lb/> de der jungen Kinder und Saͤuglingen haſtu eine<lb/> Macht zugericht/ umb deiner Feinde willen/ daß<lb/> du vertilgeſt den Feind und den Rachgierigen/</hi> wel-<lb/> ches unſer Erloͤſer ſelbſt von ſolchen und dergleichen Kin-<lb/> dern erklaͤret (<hi rendition="#aq">Matth. XXI.</hi> 16.) hieß alſo das Kind herzu<lb/> kommen/ und hieß es allernehſt fuͤr dem Patienten nieder<lb/> knien/ und fleiſſigſt beten/ der Satan/ alß ein ſtoltzer Geiſt/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">T iij</fw><fw type="catch" place="bottom">ſchien</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0171]
helffen/ da denn auch Herr Erneſtus Bakius, SS. Theol.
Licentiatus,, Paſtor, und Herr M. Balthaſar Kindermann
Diaconus zu S. Johannis allhie/ willigſt erſchienen/ und
mir Zeit und Raum gemacht/ daß ich hinnauß gehen/ und
mich in etwas erholen konte.
§. 82.Herr Licentiat Bakii erſtes Wort/ alß er des
Patienten anſichtig ward/ war dieſes: (1. Joh. III. 8.) Da-
zu iſt erſchienen der Sohn GOttes/ daß er die
Werck des Teuffels zerſtoͤre. Worauff aber der Pa-
tient/ und durch denſelben der Satan/ dermaſſen zu wuͤten
anfieng/ daß weder die H. H. Prediger/ noch ſonſt jemand
es ohne Grauſen anſehen konten/ und in ſolchen Zuſtand
brachten wir nun die Zeit zu/ biß umb 1. Uhr nach mittag/
da in deſſen der Patient/ gantz ſprachloß dahin lag/ auch
anders kein Zeichen/ einiges Verſtands von ſich gab/ alß
daß er/ wie obgemeldt/ wenn man ihm auß GOttes Wort
zurieff/ die Hand einem druckte.
§. 83.Jch kan hiebey auch nicht ungemeldet laſſen/
daß bey dieſem klaͤglichen Zuſtand/ durch einigen Jrrthum/
(denn es war eine andere Perſon gleiches Namens begeh-
ret worden) ein Knaͤblein von 5. Jahren uͤber das Volck
hinnuͤber und zu dem Patienten gebracht ward/ ob ich
nun wol ſahe daß es ein Mißverſtand war/ ſo fiel mir doch
bald bey/ was David ſaget. (Pſ. VIII. 3.) Auß dem Mun-
de der jungen Kinder und Saͤuglingen haſtu eine
Macht zugericht/ umb deiner Feinde willen/ daß
du vertilgeſt den Feind und den Rachgierigen/ wel-
ches unſer Erloͤſer ſelbſt von ſolchen und dergleichen Kin-
dern erklaͤret (Matth. XXI. 16.) hieß alſo das Kind herzu
kommen/ und hieß es allernehſt fuͤr dem Patienten nieder
knien/ und fleiſſigſt beten/ der Satan/ alß ein ſtoltzer Geiſt/
ſchien
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