Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.ihn/ und ließ ihn also dismahl in der Gewahrsam meines §. 69. Alß es nun besagter massen viel Mühe und §. 70. Je mehr aber der Satansahe/ daß man sich- ver
ihn/ und ließ ihn alſo dismahl in der Gewahrſam meines §. 69. Alß es nun beſagter maſſen viel Muͤhe und §. 70. Je mehr aber der Satanſahe/ daß man ſich- ver
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0162"/> ihn/ und ließ ihn alſo dismahl in der Gewahrſam meines<lb/> GOttes allein/ und begab mich/ voll guter Hoffnung/ zur<lb/> Ruhe. Und war dismahl dieſes auch ſehr mercklich/ daß<lb/> unter waͤhrenden Geſaͤnge/ der Satan ihn zwar harte<lb/> Hertzensſtoͤſſe gab/ der Patient aber ſagte mit Freudig-<lb/> keit: Stoſſe wie du wilt/ ich will doch ſingen und beten/<lb/> ſaͤtzte alſo ſeine Andacht fort/ und ward dismahl nicht nie-<lb/> dergeworffen und gequaͤlet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 69.</head> <p>Alß es nun beſagter maſſen viel Muͤhe und<lb/> Arbeit bey ihm gabe/ und ich wie auch mein Herr <hi rendition="#aq">Collega,</hi><lb/> wegen obliegender vielfaͤltigen andern Ambts-Verrich-<lb/> tung/ nicht ſtets konten bey ihm ſeyn/ auch ohne das/ unſere<lb/> Leibeskraͤffte nicht zureichen wolten/ wurden wir Rahts/<lb/> die Sache ferner weit mit einem gantzen Wohl Ehrwuͤr-<lb/> digen <hi rendition="#aq">Miniſterio</hi> dieſer Stadt zu uͤberlegen/ und deſſen<lb/> Huͤlffe in dieſer ſchweren Sache zu erſuchen/ welches denn<lb/> auch ſich willigſt da zu erfinden ließ/ und wurde einem jed-<lb/> weden ein gelegener Tag und bequeme Zeit zugeeignet/<lb/> den Patienten zu beſuchen/ und dem Satan/ mit GOttes<lb/> Wort und dem lieben Gebet/ Widerſtand zu thun/ welches<lb/> uns denn ſonderlich auch darumb deſto lieber war/ weil<lb/> wir wiſſen/ daß die Bruͤderliche Eintraͤchtigkeit ſo herrli-<lb/> che Verheiſſung in der Schrifft hat/ Pſalm. <hi rendition="#aq">CXXXIII.<lb/> 2. 4. Matth. XVIII.</hi> 19. 20. Rebſt dem/ war es allezeit umb<lb/> ihn voller Leute/ und nahm ein jedweder Prediger auß ſei-<lb/> ner anvertrauten Gemeine einige fromme Hertzen und an-<lb/> daͤchtige Beter zu ſich/ daß alſo ſtets eine Chriſtliche Ver-<lb/> ſamlung und kleine Kirche umb ihn war/ die mit ſingen<lb/> und beten anhielte/ und GOtt umb Huͤlffe und Rettung<lb/> fleiſſigſt anrieff.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 70.</head> <p>Je mehr aber der Satanſahe/ daß man ſich-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ver</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0162]
ihn/ und ließ ihn alſo dismahl in der Gewahrſam meines
GOttes allein/ und begab mich/ voll guter Hoffnung/ zur
Ruhe. Und war dismahl dieſes auch ſehr mercklich/ daß
unter waͤhrenden Geſaͤnge/ der Satan ihn zwar harte
Hertzensſtoͤſſe gab/ der Patient aber ſagte mit Freudig-
keit: Stoſſe wie du wilt/ ich will doch ſingen und beten/
ſaͤtzte alſo ſeine Andacht fort/ und ward dismahl nicht nie-
dergeworffen und gequaͤlet.
§. 69.Alß es nun beſagter maſſen viel Muͤhe und
Arbeit bey ihm gabe/ und ich wie auch mein Herr Collega,
wegen obliegender vielfaͤltigen andern Ambts-Verrich-
tung/ nicht ſtets konten bey ihm ſeyn/ auch ohne das/ unſere
Leibeskraͤffte nicht zureichen wolten/ wurden wir Rahts/
die Sache ferner weit mit einem gantzen Wohl Ehrwuͤr-
digen Miniſterio dieſer Stadt zu uͤberlegen/ und deſſen
Huͤlffe in dieſer ſchweren Sache zu erſuchen/ welches denn
auch ſich willigſt da zu erfinden ließ/ und wurde einem jed-
weden ein gelegener Tag und bequeme Zeit zugeeignet/
den Patienten zu beſuchen/ und dem Satan/ mit GOttes
Wort und dem lieben Gebet/ Widerſtand zu thun/ welches
uns denn ſonderlich auch darumb deſto lieber war/ weil
wir wiſſen/ daß die Bruͤderliche Eintraͤchtigkeit ſo herrli-
che Verheiſſung in der Schrifft hat/ Pſalm. CXXXIII.
2. 4. Matth. XVIII. 19. 20. Rebſt dem/ war es allezeit umb
ihn voller Leute/ und nahm ein jedweder Prediger auß ſei-
ner anvertrauten Gemeine einige fromme Hertzen und an-
daͤchtige Beter zu ſich/ daß alſo ſtets eine Chriſtliche Ver-
ſamlung und kleine Kirche umb ihn war/ die mit ſingen
und beten anhielte/ und GOtt umb Huͤlffe und Rettung
fleiſſigſt anrieff.
§. 70.Je mehr aber der Satanſahe/ daß man ſich-
ver
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