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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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und in deme die Straffe der Lästerung sonderlich erweisen
wollen/ daß er ihm die Zunge auß dem Halse gerissen/ die
niemand widerfinden können.

§. 57.

Herr Harßdörffer sehl. in seinem andern Hun-
dert der Traurigen Mordgeschicht/ p. 625. (Edit. Ham-
burg. ann.
1656.) saget: Zu Rochelle (einer berühmten
Stadt in Franckreich) war ein Bürgersmann vor wenig
Jahren/ der pflegte/ was man ihm nicht glauben wollen zu
betheuren/ daß wenn es nicht also/ solt ihn der Teuffel schneu-
tzen. Was geschiehet? Alß er auff eine Zeit also falsch ge-
schworen und zu Bette lieget/ kam ein kleines schwartzes
Männlein hinnein/ scherrete das Feur an/ legte die Zangen
hinnein/ und machte sie glüend/ darauf gehet er mit der Feur-
Zangen für das Bett/ zwicket seine Nasen ein/ ziehet ihn her-
auß und führt ihn umb den Tisch/ welcher mitten in den
Zimmer stande/ nach solchem leßt er ihn wider loß/ und sagt/
Nun hat dich der Teuffel geschneutzet: Weil diser Mann ge-
lebet/ hat er das Brandmahl an seiner Nasen getragen/ und
ist diser Verlauff zu Rochelle Stattkündig.

§. 58.

Eben der thut hinzu. (p. 668. s.) Jn Francken-
land ist ein Flucher/ (welchen wir wegen seines Adelichen
Herkommens nicht nennen wollen) stumm worden/ daß er
geheulet/ wie ein Hund/ kein Wort aber reden können: An
dem Hoff eines benachbarten Fürsten hat ein leichter Gast
auch eine geringe Sache hoch beteuret/ und gesagt/ wenn
dem nicht also/ soll GOtt ein Zeichen an ihm thun/ wann es
aber GOtt nicht thun wolle/ so soll es der Satan thun/ so
bald er aber außgesprochen/ ist er auff die Erd gefallen/ und
ist von dem Fralsch (vom Jammer/ oder der schweren Noth)
also gewürget worden/ daß er hernach den Geist drüber auff-
geben.

§. 58.

Herr D. Mengering in seinem Kriegsbelial er-

zählet
M iij

und in deme die Straffe der Laͤſterung ſonderlich erweiſen
wollen/ daß er ihm die Zunge auß dem Halſe geriſſen/ die
niemand widerfinden koͤnnen.

§. 57.

Herr Harßdoͤrffer ſehl. in ſeinem andern Hun-
dert der Traurigen Mordgeſchicht/ p. 625. (Edit. Ham-
burg. ann.
1656.) ſaget: Zu Rochelle (einer beruͤhmten
Stadt in Franckreich) war ein Buͤrgersmann vor wenig
Jahren/ der pflegte/ was man ihm nicht glauben wollen zu
betheuren/ daß wenn es nicht alſo/ ſolt ihn der Teuffel ſchneu-
tzen. Was geſchiehet? Alß er auff eine Zeit alſo falſch ge-
ſchworen und zu Bette lieget/ kam ein kleines ſchwartzes
Maͤnnlein hinnein/ ſcherrete das Feur an/ legte die Zangen
hinnein/ und machte ſie gluͤend/ darauf gehet er mit der Feur-
Zangen fuͤr das Bett/ zwicket ſeine Naſen ein/ ziehet ihn her-
auß und fuͤhrt ihn umb den Tiſch/ welcher mitten in den
Zimmer ſtande/ nach ſolchem leßt er ihn wider loß/ und ſagt/
Nun hat dich der Teuffel geſchneutzet: Weil diſer Mann ge-
lebet/ hat er das Brandmahl an ſeiner Naſen getragen/ und
iſt diſer Verlauff zu Rochelle Stattkuͤndig.

§. 58.

Eben der thut hinzu. (p. 668. ſ.) Jn Francken-
land iſt ein Flucher/ (welchen wir wegen ſeines Adelichen
Herkommens nicht nennen wollen) ſtumm worden/ daß er
geheulet/ wie ein Hund/ kein Wort aber reden koͤnnen: An
dem Hoff eines benachbarten Fuͤrſten hat ein leichter Gaſt
auch eine geringe Sache hoch beteuret/ und geſagt/ wenn
dem nicht alſo/ ſoll GOtt ein Zeichen an ihm thun/ wann es
aber GOtt nicht thun wolle/ ſo ſoll es der Satan thun/ ſo
bald er aber außgeſprochen/ iſt er auff die Erd gefallen/ und
iſt von dem Fralſch (vom Jammer/ oder der ſchweren Noth)
alſo gewuͤrget worden/ daß er hernach den Geiſt dꝛuͤber auff-
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§. 58.

Herr D. Mengering in ſeinem Kriegsbelial er-

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[0115] und in deme die Straffe der Laͤſterung ſonderlich erweiſen wollen/ daß er ihm die Zunge auß dem Halſe geriſſen/ die niemand widerfinden koͤnnen. §. 57.Herr Harßdoͤrffer ſehl. in ſeinem andern Hun- dert der Traurigen Mordgeſchicht/ p. 625. (Edit. Ham- burg. ann. 1656.) ſaget: Zu Rochelle (einer beruͤhmten Stadt in Franckreich) war ein Buͤrgersmann vor wenig Jahren/ der pflegte/ was man ihm nicht glauben wollen zu betheuren/ daß wenn es nicht alſo/ ſolt ihn der Teuffel ſchneu- tzen. Was geſchiehet? Alß er auff eine Zeit alſo falſch ge- ſchworen und zu Bette lieget/ kam ein kleines ſchwartzes Maͤnnlein hinnein/ ſcherrete das Feur an/ legte die Zangen hinnein/ und machte ſie gluͤend/ darauf gehet er mit der Feur- Zangen fuͤr das Bett/ zwicket ſeine Naſen ein/ ziehet ihn her- auß und fuͤhrt ihn umb den Tiſch/ welcher mitten in den Zimmer ſtande/ nach ſolchem leßt er ihn wider loß/ und ſagt/ Nun hat dich der Teuffel geſchneutzet: Weil diſer Mann ge- lebet/ hat er das Brandmahl an ſeiner Naſen getragen/ und iſt diſer Verlauff zu Rochelle Stattkuͤndig. §. 58.Eben der thut hinzu. (p. 668. ſ.) Jn Francken- land iſt ein Flucher/ (welchen wir wegen ſeines Adelichen Herkommens nicht nennen wollen) ſtumm worden/ daß er geheulet/ wie ein Hund/ kein Wort aber reden koͤnnen: An dem Hoff eines benachbarten Fuͤrſten hat ein leichter Gaſt auch eine geringe Sache hoch beteuret/ und geſagt/ wenn dem nicht alſo/ ſoll GOtt ein Zeichen an ihm thun/ wann es aber GOtt nicht thun wolle/ ſo ſoll es der Satan thun/ ſo bald er aber außgeſprochen/ iſt er auff die Erd gefallen/ und iſt von dem Fralſch (vom Jammer/ oder der ſchweren Noth) alſo gewuͤrget worden/ daß er hernach den Geiſt dꝛuͤber auff- geben. §. 58.Herr D. Mengering in ſeinem Kriegsbelial er- zaͤhlet M iij

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/115>, abgerufen am 21.11.2024.