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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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Ernst bekümmern/ alß wenn man biß an des Lebens Ende/
und an die Thore des Todes kommen ist: Die ware Busse/
welche in hertzlicher Rew über die Sünde/ und waren Glau-
ben an Christum JEsum bestehet/ und den heiligen guten
Vorsatz/ zum Gesellschaffter hat/ ist ein Gnadenwerck GOt-
tes/ der keiner Ungerechtigkeit kan beschuldiget werden/
wenn er seine Verächter verachtet/ seiner Spötter spottet/
und die mit Ungnad und Zorn abstraffet/ die den Reichthum
seiner Güte und Langmut jederzeit verachtet haben:

§. 35.

Was ist denn nun zuthun? Achtet keine Sünde
gering/ Es saget ein gottseliger Mann sehr wol: Jch weiß
von keiner kleinen Sünde/ weil sie wider den grossen und
Majestätischen GOtt ist. Das Schiff hat nur eine oder
andere kleine Ritze/ dadurch das Wasser hinnein dringet/
doch/ wenn nicht dazu gethan wird/ muß es endlich versin-
cken; Wandelt fürsichtig/ alß die Weisen/ und nicht alß die
Unweisen: Habt fleissige Acht auff ewer Hertz und Gewis-
sen/ stellet täglich/ oder doch zum wenigsten/ wochentlich ei-
ne Prüfung ewer selbst an/ schonet ewer selbst/ und der belieb-
ten Sünden nicht/ schmeichelt euch selbst nicht; Entziehet
öffters ewer Hertz von weltlichen Dingen/ und wendet es
mit allen Kräfften/ auff die Himlischen und Ewigen/ laßt die
Sorgfalt vor ewre Seele/ nicht ein Nebenwerck/ sondern
das allervornehmste/ das erste und letzte in allem ewern
Thun seyn:

§. 36.

Habt ihr etwas versehen/ und seid vom Satan
oder der bösen Welt berücket worden/ Verschiebet nicht die
Busse/ und Abbitt/ solches Fehlers biß Morgen/ sondern
noch Heute! Heute! wendet euch in Demut/ warer Bußfer-
tigkeit/ und hertzlichen Gebet/ im Namen JEsu zu GOtt/
und suchet Gnade/ leget ewer Haupt des Abends nicht sanft/

und

Ernſt bekuͤmmern/ alß wenn man biß an des Lebens Ende/
und an die Thore des Todes kommen iſt: Die ware Buſſe/
welche in hertzlicher Rew uͤber die Suͤnde/ und waren Glau-
ben an Chriſtum JEſum beſtehet/ und den heiligen guten
Vorſatz/ zum Geſellſchaffter hat/ iſt ein Gnadenwerck GOt-
tes/ der keiner Ungerechtigkeit kan beſchuldiget werden/
wenn er ſeine Veraͤchter verachtet/ ſeiner Spoͤtter ſpottet/
und die mit Ungnad und Zorn abſtraffet/ die den Reichthum
ſeiner Guͤte und Langmut jederzeit verachtet haben:

§. 35.

Was iſt denn nun zuthun? Achtet keine Suͤnde
gering/ Es ſaget ein gottſeliger Mann ſehr wol: Jch weiß
von keiner kleinen Suͤnde/ weil ſie wider den groſſen und
Majeſtaͤtiſchen GOtt iſt. Das Schiff hat nur eine oder
andere kleine Ritze/ dadurch das Waſſer hinnein dringet/
doch/ wenn nicht dazu gethan wird/ muß es endlich verſin-
cken; Wandelt fuͤrſichtig/ alß die Weiſen/ und nicht alß die
Unweiſen: Habt fleiſſige Acht auff ewer Hertz und Gewiſ-
ſen/ ſtellet taͤglich/ oder doch zum wenigſten/ wochentlich ei-
ne Pruͤfung ewer ſelbſt an/ ſchonet ewer ſelbſt/ und der belieb-
ten Suͤnden nicht/ ſchmeichelt euch ſelbſt nicht; Entziehet
oͤffters ewer Hertz von weltlichen Dingen/ und wendet es
mit allen Kraͤfften/ auff die Himliſchen und Ewigen/ laßt die
Sorgfalt vor ewre Seele/ nicht ein Nebenwerck/ ſondern
das allervornehmſte/ das erſte und letzte in allem ewern
Thun ſeyn:

§. 36.

Habt ihr etwas verſehen/ und ſeid vom Satan
oder der boͤſen Welt beruͤcket worden/ Verſchiebet nicht die
Buſſe/ und Abbitt/ ſolches Fehlers biß Morgen/ ſondern
noch Heute! Heute! wendet euch in Demut/ warer Bußfer-
tigkeit/ und hertzlichen Gebet/ im Namen JEſu zu GOtt/
und ſuchet Gnade/ leget ewer Haupt des Abends nicht ſanft/

und
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[0102] Ernſt bekuͤmmern/ alß wenn man biß an des Lebens Ende/ und an die Thore des Todes kommen iſt: Die ware Buſſe/ welche in hertzlicher Rew uͤber die Suͤnde/ und waren Glau- ben an Chriſtum JEſum beſtehet/ und den heiligen guten Vorſatz/ zum Geſellſchaffter hat/ iſt ein Gnadenwerck GOt- tes/ der keiner Ungerechtigkeit kan beſchuldiget werden/ wenn er ſeine Veraͤchter verachtet/ ſeiner Spoͤtter ſpottet/ und die mit Ungnad und Zorn abſtraffet/ die den Reichthum ſeiner Guͤte und Langmut jederzeit verachtet haben: §. 35.Was iſt denn nun zuthun? Achtet keine Suͤnde gering/ Es ſaget ein gottſeliger Mann ſehr wol: Jch weiß von keiner kleinen Suͤnde/ weil ſie wider den groſſen und Majeſtaͤtiſchen GOtt iſt. Das Schiff hat nur eine oder andere kleine Ritze/ dadurch das Waſſer hinnein dringet/ doch/ wenn nicht dazu gethan wird/ muß es endlich verſin- cken; Wandelt fuͤrſichtig/ alß die Weiſen/ und nicht alß die Unweiſen: Habt fleiſſige Acht auff ewer Hertz und Gewiſ- ſen/ ſtellet taͤglich/ oder doch zum wenigſten/ wochentlich ei- ne Pruͤfung ewer ſelbſt an/ ſchonet ewer ſelbſt/ und der belieb- ten Suͤnden nicht/ ſchmeichelt euch ſelbſt nicht; Entziehet oͤffters ewer Hertz von weltlichen Dingen/ und wendet es mit allen Kraͤfften/ auff die Himliſchen und Ewigen/ laßt die Sorgfalt vor ewre Seele/ nicht ein Nebenwerck/ ſondern das allervornehmſte/ das erſte und letzte in allem ewern Thun ſeyn: §. 36.Habt ihr etwas verſehen/ und ſeid vom Satan oder der boͤſen Welt beruͤcket worden/ Verſchiebet nicht die Buſſe/ und Abbitt/ ſolches Fehlers biß Morgen/ ſondern noch Heute! Heute! wendet euch in Demut/ warer Bußfer- tigkeit/ und hertzlichen Gebet/ im Namen JEſu zu GOtt/ und ſuchet Gnade/ leget ewer Haupt des Abends nicht ſanft/ und

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/102>, abgerufen am 21.11.2024.