Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Erster Theil der Erquickstunden. nur 50 öpffel übergeblieben. Jst die Frag/ wie viel er anfangs gehabt? Ant-wort 3360. Es seynt dergleichen Fragen/ vnzehlich viel bey obgedachten Authoribus zu finden. Damit man aber eine General vnd Haupt Regel habe: dergleichen Exempel alle zu machen/ setzt der Authot noch ein Exem- pel vnd spricht: Man fragt wie alt einer sey? Antwort er: Jch hab 1/4 meines Lebens zugebracht in der Kindheit. 1/5 in der Jugend. 1/3 in dem Männlichen Alter/ vnd vber diß ists schon 13 Jahr/ daß ich ein alter Mann geschätzt vnd genannt worden bin. Facit 60 Jahr. Zu solchem vnd dergleichen Exempel/ suchet man ein Zahl/ von welcher 1/4 1/5 vnd 1/3 mit den 13 machen 60. Solche zu finden mercke folgende general Regel. Nimb die allerkleineste Zahl/ darinnen die theil so vns vorgegeben kön- Ebener massen/ das erste Exempel mit deß Cupidinis öpffeln zu solvirn/ Die XLV. Auffgab. So jhr zween mit einander biß auff 30zehlen sollen/ der gestalt wer am ersten könne 30 nennen/ gewonnen habe/ es soll aber keiner auff einmahl über 6 zehlen. Diß lehret H. Gustavus Selenus in seiner Cryptographia am 488 So A gewinnen vnd anfahen solte/ nimmet er 2. darauff zehle B was So
Erſter Theil der Erquickſtunden. nur 50 oͤpffel uͤbergeblieben. Jſt die Frag/ wie viel er anfangs gehabt? Ant-wort 3360. Es ſeynt dergleichen Fragen/ vnzehlich viel bey obgedachten Authoribus zu finden. Damit man aber eine General vnd Haupt Regel habe: dergleichen Exempel alle zu machen/ ſetzt der Authot noch ein Exem- pel vnd ſpricht: Man fragt wie alt einer ſey? Antwort er: Jch hab ¼ meines Lebens zugebracht in der Kindheit. ⅕ in der Jugend. ⅓ in dem Maͤnnlichen Alter/ vnd vber diß iſts ſchon 13 Jahr/ daß ich ein alter Mann geſchaͤtzt vnd genannt worden bin. Facit 60 Jahr. Zu ſolchem vnd dergleichen Exempel/ ſuchet man ein Zahl/ von welcher ¼ ⅕ vnd ⅓ mit den 13 machen 60. Solche zu finden mercke folgende general Regel. Nimb die allerkleineſte Zahl/ darinnen die theil ſo vns vorgegeben koͤn- Ebener maſſen/ das erſte Exempel mit deß Cupidinis oͤpffeln zu ſolvirn/ Die XLV. Auffgab. So jhr zween mit einander biß auff 30zehlen ſollen/ der geſtalt wer am erſten koͤnne 30 nennen/ gewonnen habe/ es ſoll aber keiner auff einmahl uͤber 6 zehlen. Diß lehret H. Guſtavus Selenus in ſeiner Cryptographia am 488 So A gewinnen vnd anfahen ſolte/ nimmet er 2. darauff zehle B was So
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Erſter Theil der Erquickſtunden.
nur 50 oͤpffel uͤbergeblieben. Jſt die Frag/ wie viel er anfangs gehabt? Ant-
wort 3360. Es ſeynt dergleichen Fragen/ vnzehlich viel bey obgedachten
Authoribus zu finden. Damit man aber eine General vnd Haupt Regel
habe: dergleichen Exempel alle zu machen/ ſetzt der Authot noch ein Exem-
pel vnd ſpricht: Man fragt wie alt einer ſey? Antwort er: Jch hab ¼ meines
Lebens zugebracht in der Kindheit. ⅕ in der Jugend. ⅓ in dem Maͤnnlichen
Alter/ vnd vber diß iſts ſchon 13 Jahr/ daß ich ein alter Mann geſchaͤtzt vnd
genannt worden bin. Facit 60 Jahr. Zu ſolchem vnd dergleichen Exempel/
ſuchet man ein Zahl/ von welcher ¼ ⅕ vnd ⅓ mit den 13 machen 60. Solche
zu finden mercke folgende general Regel.
Nimb die allerkleineſte Zahl/ darinnen die theil ſo vns vorgegeben koͤn-
ne ohne Bruͤch genom̃en werden/ iſt hie 60/ weil 4 mahl 5 iſt 20/ vnd 3 mahl
20 iſt 60. davon abgezogen die Zahl 13/ ſo machen alle theil 47: Dann ¼ auß
60 iſt 15. ⅕ aber darauß 12. ⅓ letzlich 20. Solche 3 theil addirt/ bringen
das aggregat 47. So folgt nun/ daß er in ſeiner Kindheit zugebracht 15
Jahr. Jn der Jugend 10/ vnd im Maͤnnlichen Alter 20 Jahr.
Ebener maſſen/ das erſte Exempel mit deß Cupidinis oͤpffeln zu ſolvirn/
iſt die kleinſte Zahl die man dividirn kan mit ⅕ [FORMEL] ⅛ [FORMEL] ⅐ ¼/ 3360. Thut ⅕
672. [FORMEL] 280. ⅛ 420. [FORMEL] 168. ⅐ 480. ¼ 840. Dieſe theil alle thun 2860.
Dazu 30. 120. vnd 300. kommet 3360/ die begehrte Zahl.
Die XLV. Auffgab.
So jhr zween mit einander biß auff 30zehlen ſollen/ der geſtalt wer am
erſten koͤnne 30 nennen/ gewonnen habe/ es ſoll aber keiner
auff einmahl uͤber 6 zehlen.
Diß lehret H. Guſtavus Selenus in ſeiner Cryptographia am 488
blat alſo: Wer gewinnen will/ neme in acht/ daß er folgende Zahlen nenne:
9. 16. 23. So kan es jhme nicht fehlen/ welchs dann geſchehen mag/ es fahe
vnter beeden an welcher will/ vñ iſt am beſten auß einẽ Exempel zu erlernen:
So A gewinnen vnd anfahen ſolte/ nimmet er 2. darauff zehle B was
er will/ ſo kan er 9 nit erlangen/ weil er uͤber 6 auff einmahl nicht zehlen darff.
Er zehle aber was er will/ ſo kan A die Zahl 9 erreichen/ zum Exempel/ ſo B
3 nennte/ thun ſie ſampt 2 fuͤnffe/ drauff zehlt A viere iſt 9. Eben alſo kanſt du
fuͤrter erlangen 16. 23. vnd 30.
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