Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Erster Theil der Erquickstunden. sich die 9 Musae, baten sie vmb öpffel: Darauff gab jede der Gratiarum,jeder der Musarum, einer so viel als der andern. Zu ende hatten so wol die Gratiae als die Musae jede gleiche Zahl der öpffel: Jetzt fragt sichs/ wieviel jede von den Gratiis gehabt/ vnd wieviel jede von den Musis bekommen? Addir die Zahl der Gratiarum vnnd Musarum als 3 vnd 9 kommen 12/ von der Zahl deröpffel welche eine jede der Gratiarum gehabt. Nun so jede der Musarum einen Apffel empfangen/ von einer jeden der Gratiarum, hät- te jedweder 3 öpffel. So man aber 12 duplirt/ vnd jede der Gratiarum 24 öpffel gehabt/ müste jede 2 abgeben. So 36 gewest weren 3 vnd so forthin. Die XLII. Auffgab. Die siebenden Frag von eines Vatters Testament. Ein Vatter verließ 2 Söhne/ darunter ein vnartiger/ 1000 Cronen: Die XLIII. Auffgab. Die achte Frag von den Bechern deß Königs Croesi. Der König Croesus hatte in den Tempel der Götter geopffert 6 gulde- Die XLIV. Auffgab. Die neundte Frag von den öpffeln Cupidinis. Cupido beklagte sich bey der Venere seiner Mutter daß jhme die Musae nur L iij
Erſter Theil der Erquickſtunden. ſich die 9 Muſæ, baten ſie vmb oͤpffel: Darauff gab jede der Gratiarum,jeder der Muſarum, einer ſo viel als der andern. Zu ende hatten ſo wol die Gratiæ als die Muſæ jede gleiche Zahl der oͤpffel: Jetzt fragt ſichs/ wieviel jede von den Gratiis gehabt/ vnd wieviel jede von den Muſis bekommen? Addir die Zahl der Gratiarum vnnd Muſarum als 3 vnd 9 kommen 12/ von der Zahl deroͤpffel welche eine jede der Gratiarum gehabt. Nun ſo jede der Muſarum einen Apffel empfangen/ von einer jeden der Gratiarum, haͤt- te jedweder 3 oͤpffel. So man aber 12 duplirt/ vnd jede der Gratiarum 24 oͤpffel gehabt/ muͤſte jede 2 abgeben. So 36 geweſt weren 3 vnd ſo forthin. Die XLII. Auffgab. Die ſiebenden Frag von eines Vatters Teſtament. Ein Vatter verließ 2 Soͤhne/ darunter ein vnartiger/ 1000 Cronen: Die XLIII. Auffgab. Die achte Frag von den Bechern deß Koͤnigs Crœſi. Der Koͤnig Crœſus hatte in den Tempel der Goͤtter geopffert 6 gulde- Die XLIV. Auffgab. Die neundte Frag von den oͤpffeln Cupidinis. Cupido beklagte ſich bey der Venere ſeiner Mutter daß jhme die Muſæ nur L iij
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Erſter Theil der Erquickſtunden.
ſich die 9 Muſæ, baten ſie vmb oͤpffel: Darauff gab jede der Gratiarum,
jeder der Muſarum, einer ſo viel als der andern. Zu ende hatten ſo wol die
Gratiæ als die Muſæ jede gleiche Zahl der oͤpffel: Jetzt fragt ſichs/ wieviel
jede von den Gratiis gehabt/ vnd wieviel jede von den Muſis bekommen?
Addir die Zahl der Gratiarum vnnd Muſarum als 3 vnd 9 kommen 12/
von der Zahl deroͤpffel welche eine jede der Gratiarum gehabt. Nun ſo jede
der Muſarum einen Apffel empfangen/ von einer jeden der Gratiarum, haͤt-
te jedweder 3 oͤpffel. So man aber 12 duplirt/ vnd jede der Gratiarum 24
oͤpffel gehabt/ muͤſte jede 2 abgeben. So 36 geweſt weren 3 vnd ſo forthin.
Die XLII. Auffgab.
Die ſiebenden Frag von eines Vatters Teſtament.
Ein Vatter verließ 2 Soͤhne/ darunter ein vnartiger/ 1000 Cronen:
der geſtalt/ daß das fuͤnffte theil deß jenigen welchs haben ſolte der gehorſa-
me Sohn vmb 10 vbertreffen das vierdte theil deß vnartigen/ wie viel wird-
jeder bekommen? Antwort: der vnartige wird haben 42[FORMEL] Cronen/ der Ge-
horſame 577[FORMEL]. Dann das fuͤnffte theil von 577[FORMEL]/ welchs iſt 115[FORMEL] uͤbertrifft
vmb 10 das vierdte theil der 422[FORMEL] ſo da iſt 105[FORMEL]. Wir wollen hernach diß
vnd dergleichen Exempel auffzuloͤſen eine general Regel lehren.
Die XLIII. Auffgab.
Die achte Frag von den Bechern deß Koͤnigs Crœſi.
Der Koͤnig Crœſus hatte in den Tempel der Goͤtter geopffert 6 gulde-
ne Trinckgeſchirr. So zuſam̃ gewogen 600 quintlein: Ein jedes Geſchirr
aber war vmb ein quintlein ſchwerer als das ander/ iſt die Frag/ wieviel jedes
gewogen? Antwort: Der erſte Becher hat gewogen 102 ½ der ander 101½/
der dritte 100½/ der vierdte fuͤnffte 99½/ der fuͤnffte 98½/ der ſechſte 97½.
Die XLIV. Auffgab.
Die neundte Frag von den oͤpffeln Cupidinis.
Cupido beklagte ſich bey der Venere ſeiner Mutter daß jhme die Muſæ
ſeine oͤpffel außgefuͤhrt. Clio, ſagt er/ hat mir ⅕ genommen Euterpe [FORMEL]. Ta-
lia ⅛ Melpomene [FORMEL] Erato ⅐ Terpomene ¼. Polihymnia 30. Urania
120. vnd Calliope die boßhafftigſte vnter jhnen 300/ es ſeynt mir aber alſo
nur
L iij
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