Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Sechzehender Theil der Erquickstunden. Die VII. Auffgab. Einem jeden Holtz eine Farb zu machen/ wie Ebenholtz. Reibe das Holtz mit außgelöschtem Schaid wasser/ vnd wanns trucken Die VIII Auffgab. Jn der Noth wo man kein Fewer haben kan/ lang in der Kälte außzutawern. Thomas Lambertus Schenkelius der berühmbte Mnemonicus, Die IX. Auffgab. So man im Winter reiten soll/ die Füß vnd Brust vor Kälte zu bewahren. Stülpe einen bogen Papier über ein jeden Fuß/ gieß Brandtwein in Die
Sechzehender Theil der Erquickſtunden. Die VII. Auffgab. Einem jeden Holtz eine Farb zu machen/ wie Ebenholtz. Reibe das Holtz mit außgeloͤſchtem Schaid waſſer/ vnd wanns trucken Die VIII Auffgab. Jn der Noth wo man kein Fewer haben kan/ lang in der Kaͤlte außzutawern. Thomas Lambertus Schenkelius der beruͤhmbte Mnemonicus, Die IX. Auffgab. So man im Winter reiten ſoll/ die Fuͤß vnd Bruſt vor Kaͤlte zu bewahren. Stuͤlpe einen bogen Papier uͤber ein jeden Fuß/ gieß Brandtwein in Die
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Sechzehender Theil der Erquickſtunden.
Die VII. Auffgab.
Einem jeden Holtz eine Farb zu machen/
wie Ebenholtz.
Reibe das Holtz mit außgeloͤſchtem Schaid waſſer/ vnd wanns trucken
iſt/ ſo mach drey oder vier Laͤger von guter Dinten/ darinn kein Gummi ſey/
Darnach reib den Stab mit einem leinen Tuͤchlein/ oder mit einer Puͤrſten
oder aber mit Spanniſchen Pimſen/ dann reibs auch fein leiß vnd ſanfft
mit Wachs/ ſo es nun endlich mit wuͤllen Tuch abgetrucknet wird/ ſihet es
dem Ebenholtz nicht vngleich/ damit es aber eine rechte ſchweren habe/ iſt das
Birnbaͤumenholtz dazu am bequembſten.
Die VIII Auffgab.
Jn der Noth wo man kein Fewer haben kan/ lang in
der Kaͤlte außzutawern.
Thomas Lambertus Schenkelius der beruͤhmbte Mnemonicus,
machts alſo: Er nimmet ein klein Vaͤßlein/ darein einer naͤhrlich ſein Fuͤß
ſetzen kan/ fuͤllet ſolchs nicht gar halb mit Hew (doch alles nach deme es hoch
oder nider) wann ſolches geſchehen/ ſetzt er eine gute Winterhauben auff/
legt einen gefuͤderten Rock an/ ſetzet ſich vor das Vaͤßlein/ ſtellet die Fůß dar-
ein/ fuͤllet alsdann das leere theil deß Vaſſes mit Hew auß/ vnd ſitzet alſo/
daß der Leib auff den dicken Beinen aufflige: Nun weil der Menſch eine
merckliche Waͤrme ſpuͤhret vnd empfindet/ wann nur die Fuͤß recht warm
gehalten werden/ ſchlieſſet er/ man koͤnne ſich durch ein ſolchs Mittel lang
in der Kaͤlte auffhalten.
Die IX. Auffgab.
So man im Winter reiten ſoll/ die Fuͤß vnd Bruſt vor
Kaͤlte zu bewahren.
Stuͤlpe einen bogen Papier uͤber ein jeden Fuß/ gieß Brandtwein in
die Stieffel/ leg die Struͤmpff uͤber das Papier an/ vnd fahre alſo in die
Stieffel/ vor die Bruſt aber nim̃ ein halb: oder gantzes buch Schreibpapier/
ſo wirſt du ein merckliche Huͤlffe wider die Kaͤlte haben.
Die
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