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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Vierzehender Theil der Erquickstunden.
Die XIII. Auffgab.
Obs auch muglich/ daß einer von sich selbst manche Sprach
könne lesen lernen/ wann er gleich kein ordenlich

Alphabeth davon hat

Jch bekam auff eine Zeit ein Croatisch Newes Testament/ mit Cyra-
lischen Buchstaden gedruckt/ mich kam ein Eyfer an solche Schrifft lesen zu-
lernen/ hette doch das Alphabeth nicht absonderlich/ das mir einen Be-
hülff hätte geben können. So nam ich für das Geschlecht Register Christi
im Matthaeo vnd Luca, in Teutscher Sprach/ vnd sahe wie die Nomina
propria,
der Teutschen Sprach überein kamen/ mit den Croatischen. Dar-
auß fande ich selbst das Alphabeth, daß ich die Wort zusamm bringen vnd
lesen kondte. Ob aber der Accent bey allen Worten recht gesetzt ward/
kondte ich nicht vnterscheiden. Dienet also diß Mittel nur die Sprach zu
lesen vnd verstehen/ aber nicht zu reden. Diß aber gehet nur an in Spra-
chen/ derer Vocales so wol als die Consonantes mit Buchstaben expri-
mirt
werden. Ein andere Beschaffenheit hats mit den vornembsten Orien-
talischen Sprachen/ in welchen nur die Consonantes durch Buchstaben/
die Vocales aber durch gewisse Puncten vorgestellt werden.

Ende deß vierzehenden Theils der
Erquickstunden.

Der
Vierzehender Theil der Erquickſtunden.
Die XIII. Auffgab.
Obs auch můglich/ daß einer von ſich ſelbſt manche Sprach
koͤnne leſen lernen/ wann er gleich kein ordenlich

Alphabeth davon hat

Jch bekam auff eine Zeit ein Croatiſch Newes Teſtament/ mit Cyra-
liſchen Buchſtaden gedruckt/ mich kam ein Eyfer an ſolche Schrifft leſen zu-
lernen/ hette doch das Alphabeth nicht abſonderlich/ das mir einen Be-
huͤlff haͤtte geben koͤnnen. So nam ich fuͤr das Geſchlecht Regiſter Chriſti
im Matthæo vnd Luca, in Teutſcher Sprach/ vnd ſahe wie die Nomina
propria,
der Teutſchen Sprach uͤberein kamen/ mit den Croatiſchen. Dar-
auß fande ich ſelbſt das Alphabeth, daß ich die Wort zuſamm bringen vnd
leſen kondte. Ob aber der Accent bey allen Worten recht geſetzt ward/
kondte ich nicht vnterſcheiden. Dienet alſo diß Mittel nur die Sprach zu
leſen vnd verſtehen/ aber nicht zu reden. Diß aber gehet nur an in Spra-
chen/ derer Vocales ſo wol als die Conſonantes mit Buchſtaben expri-
mirt
werden. Ein andere Beſchaffenheit hats mit den vornembſten Orien-
taliſchen Sprachen/ in welchen nur die Conſonantes durch Buchſtaben/
die Vocales aber durch gewiſſe Puncten vorgeſtellt werden.

Ende deß vierzehenden Theils der
Erquickſtunden.

Der
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[527/0541] Vierzehender Theil der Erquickſtunden. Die XIII. Auffgab. Obs auch můglich/ daß einer von ſich ſelbſt manche Sprach koͤnne leſen lernen/ wann er gleich kein ordenlich Alphabeth davon hat Jch bekam auff eine Zeit ein Croatiſch Newes Teſtament/ mit Cyra- liſchen Buchſtaden gedruckt/ mich kam ein Eyfer an ſolche Schrifft leſen zu- lernen/ hette doch das Alphabeth nicht abſonderlich/ das mir einen Be- huͤlff haͤtte geben koͤnnen. So nam ich fuͤr das Geſchlecht Regiſter Chriſti im Matthæo vnd Luca, in Teutſcher Sprach/ vnd ſahe wie die Nomina propria, der Teutſchen Sprach uͤberein kamen/ mit den Croatiſchen. Dar- auß fande ich ſelbſt das Alphabeth, daß ich die Wort zuſamm bringen vnd leſen kondte. Ob aber der Accent bey allen Worten recht geſetzt ward/ kondte ich nicht vnterſcheiden. Dienet alſo diß Mittel nur die Sprach zu leſen vnd verſtehen/ aber nicht zu reden. Diß aber gehet nur an in Spra- chen/ derer Vocales ſo wol als die Conſonantes mit Buchſtaben expri- mirt werden. Ein andere Beſchaffenheit hats mit den vornembſten Orien- taliſchen Sprachen/ in welchen nur die Conſonantes durch Buchſtaben/ die Vocales aber durch gewiſſe Puncten vorgeſtellt werden. Ende deß vierzehenden Theils der Erquickſtunden. Der

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/541>, abgerufen am 21.12.2024.