Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dreyzehender Theil der Erquickstunden. auch mit den theilen oder stucken: Dann das Wasser vnd andere flüssigeMaterien/ sich allzeit jhrer Natur nach (wann sie nit von der trückne verhin- dert werden) respectu deß centri in eine rundung begeben. Je näher deß- wegen ein Geschirr bey dem centro der Erden stehet/ je kleinere Kugel seg- mentum es machet/ vnnd deßwegen einen höhern Bogen/ wie bey beeden runden Geschirren vorhergehender Figur zu sehen/ vnter welchen das Ge- schirr b viel einen höhern Bogen als nemlich c e d machet/ als das Geschirr f, welches nur den Bogen h e g hat/ vnd deßwegen gehet natürlicher weiß/ vnd der Theoriae nach davon zu reden (practiciren läst es sich nicht) mehr in das vnter als in das ober Geschirr. Auß solcher demonstration haben wir ferner zweyerley noch in acht Die XVIII. Auffgab. Eine lustige Sprützen/ damit man die Garten Gewächs füglich begiessen kan. Es ist ein Geschirr gleich einer Flaschen/ oben eng/ mit einem Löchlein/ [Abbildung]
schirr gantz voll Wassers/ so es nun gefüllet/ nimmet mans bey derHandhaben/ hält den Daumen oben über das Löchlein/ hebts auß dem Wasser/ so laufft nichts herauß/ so man aber zu dem Ge- wächs kommet/ welchs soll begossen werden/ öffnet man das Loch/ so laufft das Wasser zu dem vntern Löchlein herauß: Dann also kan der Lufft dem außlauffenden Wasser in das Geschirr folgen/ daß kein vacuum werde. So offt man aber will/ daß das Wasser im Geschirr ver- bleiben soll/ so offt hält mans oben widerzu. Die XIX. Auffgab. Ein bequemer Heber/ damit das Getränck auß den Vässern zu heben. Diese
Dreyzehender Theil der Erquickſtunden. auch mit den theilen oder ſtůcken: Dann das Waſſer vnd andere fluͤſſigeMaterien/ ſich allzeit jhrer Natur nach (wañ ſie nit von der truͤckne verhin- dert werden) reſpectu deß centri in eine rundung begeben. Je naͤher deß- wegen ein Geſchirr bey dem centro der Erden ſtehet/ je kleinere Kugel ſeg- mentum es machet/ vnnd deßwegen einen hoͤhern Bogen/ wie bey beeden runden Geſchirren vorhergehender Figur zu ſehen/ vnter welchen das Ge- ſchirr b viel einen hoͤhern Bogen als nemlich c e d machet/ als das Geſchirr f, welches nur den Bogen h e g hat/ vnd deßwegen gehet natuͤrlicher weiß/ vnd der Theoriæ nach davon zu reden (practiciren laͤſt es ſich nicht) mehr in das vnter als in das ober Geſchirr. Auß ſolcher demonſtration haben wir ferner zweyerley noch in acht Die XVIII. Auffgab. Eine luſtige Spruͤtzen/ damit man die Garten Gewaͤchs fuͤglich begieſſen kan. Es iſt ein Geſchirr gleich einer Flaſchen/ oben eng/ mit einem Loͤchlein/ [Abbildung]
ſchirr gantz voll Waſſers/ ſo es nun gefuͤllet/ nimmet mans bey derHandhaben/ haͤlt den Daumen oben uͤber das Loͤchlein/ hebts auß dem Waſſer/ ſo laufft nichts herauß/ ſo man aber zu dem Ge- waͤchs kommet/ welchs ſoll begoſſen werden/ oͤffnet man das Loch/ ſo laufft das Waſſer zu dem vntern Loͤchlein herauß: Dann alſo kan der Lufft dem außlauffenden Waſſer in das Geſchirr folgen/ daß kein vacuum werde. So offt man aber will/ daß das Waſſer im Geſchirr ver- bleiben ſoll/ ſo offt haͤlt mans oben widerzu. Die XIX. Auffgab. Ein bequemer Heber/ damit das Getraͤnck auß den Vaͤſſern zu heben. Dieſe
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Dreyzehender Theil der Erquickſtunden.
auch mit den theilen oder ſtůcken: Dann das Waſſer vnd andere fluͤſſige
Materien/ ſich allzeit jhrer Natur nach (wañ ſie nit von der truͤckne verhin-
dert werden) reſpectu deß centri in eine rundung begeben. Je naͤher deß-
wegen ein Geſchirr bey dem centro der Erden ſtehet/ je kleinere Kugel ſeg-
mentum es machet/ vnnd deßwegen einen hoͤhern Bogen/ wie bey beeden
runden Geſchirren vorhergehender Figur zu ſehen/ vnter welchen das Ge-
ſchirr b viel einen hoͤhern Bogen als nemlich c e d machet/ als das Geſchirr
f, welches nur den Bogen h e g hat/ vnd deßwegen gehet natuͤrlicher weiß/
vnd der Theoriæ nach davon zu reden (practiciren laͤſt es ſich nicht) mehr
in das vnter als in das ober Geſchirr.
Auß ſolcher demonſtration haben wir ferner zweyerley noch in acht
zu nemen. Erſtlich daß ein Geſchirr koͤndte gemacht werden/ welches nahe
bey dem centro ob dem Rand mehr Waſſer halten koͤndte/ als jnnerhalb
ſeines Begriffes Zum andern/ wann ein Geſchirr nahe bey dem centro ſo
voll gefuͤllet wuͤrde/ daß nichts mehr hinein koͤndte/ ſolchs wann es hoͤher ge-
ſetzt wuͤrde/ muͤſte uͤberlauffen.
Die XVIII. Auffgab.
Eine luſtige Spruͤtzen/ damit man die Garten Gewaͤchs
fuͤglich begieſſen kan.
Es iſt ein Geſchirr gleich einer Flaſchen/ oben eng/ mit einem Loͤchlein/
vnten mit eim braiten Boden ſo voller kleiner Loͤchlein: Diß Geſchirr ſetzt
man in ein Waſſer/ vnd wann das Loͤchlein oben offen/ fuͤllet ſich das Ge-
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ſchirr gantz voll Waſſers/ ſo es nun gefuͤllet/ nimmet mans bey der
Handhaben/ haͤlt den Daumen oben uͤber das Loͤchlein/ hebts auß
dem Waſſer/ ſo laufft nichts herauß/ ſo man aber zu dem Ge-
waͤchs kommet/ welchs ſoll begoſſen werden/ oͤffnet man das Loch/
ſo laufft das Waſſer zu dem vntern Loͤchlein herauß: Dann alſo
kan der Lufft dem außlauffenden Waſſer in das Geſchirr folgen/ daß kein
vacuum werde. So offt man aber will/ daß das Waſſer im Geſchirr ver-
bleiben ſoll/ ſo offt haͤlt mans oben widerzu.
Die XIX. Auffgab.
Ein bequemer Heber/ damit das Getraͤnck auß den
Vaͤſſern zu heben.
Dieſe
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