Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Vorrede. Der Erquickstunden dreyzehender Theil/ darin- nen LVII. Auffgaben vnd Fragen so durchs Wasser verrichtet werden. JN vorhergehender Vorrede/ ist von den vier Elemen- reichen
Vorrede. Der Erquickſtunden dreyzehender Theil/ darin- nen LVII. Auffgaben vnd Fragen ſo durchs Waſſer verrichtet werden. JN vorhergehender Vorrede/ iſt von den vier Elemen- reichen
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Vorrede.
Der Erquickſtunden dreyzehender Theil/ darin-
nen LVII. Auffgaben vnd Fragen ſo durchs
Waſſer verrichtet werden.
JN vorhergehender Vorrede/ iſt von den vier Elemen-
ten ins gemein vnnd in ſpecie von dem Lufft gehan-
delt worden. Weil wir aber inn dieſem folgenden
dreyzehenden Theil der Erquickſtunden von der Hy-
draulica vnnd Waſſer Kunſt etwas zu handlen geden-
cken/ wollen wir von dem dritten Element/ nemblich
dem Waſſer/ inſonderheit aber von deſſen Form in
dieſer Vorrede etwas diſcuriren. Wir beruffen vns aber auff vnſern
Meiſter vnd Vorgeher Archimedem, welcher inn ſeinem erſten Buch/
von dem jenigen/ ſo im Waſſer ſchwimmet vnfehlbar demonſtriret vnd
beweiſt: Daß nicht allein das groſſe Meer/ ſondern ſtuͤckweiß ein
jegliches Waſſer/ vnd alle Materi ſo flůſſig/ wann ſie ſtill vnd vnbe-
weglich ſtehen/ mit jhrer aͤuſſerlichen Flaͤchen/ ſich nach der Kugel o-
der Sphæra ziehen/ derer centrum das centrum der Welt. Weiln ich
aber dieſe deß Archimedis demonſtration etwas ſubtil befinde/ vnd mei-
ne Meynung nicht iſt/ in dieſem Tractat/ den guͤnſtigen Leſer mit all zu
ſubtilen demonſtrationibus lang auffzuhalten vnd zu beſchweren/ wol-
len wir ſolchen deß Archimedis Satz/ etwas leichter vnd dem gemeinen
Mann verſtaͤndiger demonſtriren: Daß aber fuͤrs erſte das Meer vnd
andere groſſe Waſſer mit der Erden eine Sphæram oder Kugel machen/
beweiſen wir erſtlich auß der Mondfinſternuß: Welche/ wie bewuſt/
geſchiehet/ wann der Mond gerad gegen der Sonnen uͤber ſtehet/ vnd
die Erde dazwiſchen kommet/ dann ſolche cauſiert die Finſternuß/ weil
die Sonn den Mond/ der gebůhr nach nicht erleuchten kan/ ſolche ver-
finſterung aber geſchiehet/ nach einer Rundung/ welchs nicht ſeyn
koͤnnte/ wann die Erde mit ſampt dem Waſſer nicht eine Kugel mach-
ten Zum andern/ ſo man an dem Vfer deß Meers ſtehet/ vnd auff das
weite Meer hinein ſihet/ wann Schiff darauff/ ſihet man offt nur ein
Stuck vom Maſtbaum/ da doch das Geſicht das Schiff noch nicht er-
reichen
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