Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. den Hosen bringen/ so wird er wol stehen bleiben. Als mir diß auff ein Zeitvon einem Freund auch zuthun auffgegeben wurde/ vnd deßwegen mit ein- ander wetteten: Hielt ich mit der rechten Hand die Hosen/ mit der Lincken löst ich die Hosen auff/ zog sie ab/ vnd gieng also von dem Ort/ hätte doch die Hosen in der rechten Hand/ vnd gewann: Deßwegen muß man jhme nicht die Hosen in die Hand zu nemen befehlen/ sondern seine blose Haut. Oder aber man gebe einem eine Bretzen in beede Händ/ vmb dergleichen stollen/ so kan er auch nicht weg kommen/ wann er die Bretzen gantz läst/ vnd beede Händ nicht davon bringet. Die XXXV. Auffgab. Drey Papierlein vngleicher läng/ vnd gleicher braite/ in der form einer ablangen vierung/ in einander zu wickeln/ daß sie im auffwickeln jhre stellen verändern. D. Johannes Jacobus Weckerus in seinen Secretis bringet der glei- [Abbildung]
ten aber vngleich: Nun wickelt er vonoben her die drey Papierlein zusamm daß sie die Form eines Cylinders be- kommen/ vnd das kürtzte c jnnwendig lig. Wann ers aber wider auffwickelt/ so nimmet er das blätlein a erstlich/ wi- ckelts auff biß er an das blätlein b kom- met/ diß nimmet er das erste mahl im auffwickeln nicht mit/ sondern das an- der mal/ so ligt also zu letzt das Blätlein c zwischen dem a vnd b. So man aber die ersten zwey blätlein a vnd b mit einander gedachter gestaltabwickelt/ vnnd das dritte einmal überhupffet/ kommet das c vnter das a vnd b. Die XXXVI. Auffgab. Ein Messer in ein Wischtüchlein zu wickeln/ wann mans wider auffwickelt/ daß es ausserhalb deß Tüchleins lige. Leg G g g iij
Zehender Theil der Erquickſtunden. den Hoſen bringen/ ſo wird er wol ſtehen bleiben. Als mir diß auff ein Zeitvon einem Freund auch zuthun auffgegeben wurde/ vnd deßwegen mit ein- ander wetteten: Hielt ich mit der rechten Hand die Hoſen/ mit der Lincken loͤſt ich die Hoſen auff/ zog ſie ab/ vnd gieng alſo von dem Ort/ haͤtte doch die Hoſen in der rechten Hand/ vnd gewann: Deßwegen muß man jhme nicht die Hoſen in die Hand zu nemen befehlen/ ſondern ſeine bloſe Haut. Oder aber man gebe einem eine Bretzen in beede Haͤnd/ vmb dergleichen ſtollen/ ſo kan er auch nicht weg kommen/ wann er die Bretzen gantz laͤſt/ vnd beede Haͤnd nicht davon bringet. Die XXXV. Auffgab. Drey Papierlein vngleicher laͤng/ vnd gleicher braite/ in der form einer ablangen vierung/ in einander zu wickeln/ daß ſie im auffwickeln jhre ſtellen veraͤndern. D. Johannes Jacobus Weckerus in ſeinen Secretis bringet der glei- [Abbildung]
ten aber vngleich: Nun wickelt er vonoben her die drey Papierlein zuſamm daß ſie die Form eines Cylinders be- kommen/ vnd das kuͤrtzte c jnnwendig lig. Wann ers aber wider auffwickelt/ ſo nimmet er das blaͤtlein a erſtlich/ wi- ckelts auff biß er an das blaͤtlein b kom- met/ diß nimmet er das erſte mahl im auffwickeln nicht mit/ ſondern das an- der mal/ ſo ligt alſo zu letzt das Blaͤtlein c zwiſchen dem a vnd b. So man aber die erſten zwey blaͤtlein a vnd b mit einander gedachter geſtaltabwickelt/ vnnd das dritte einmal uͤberhupffet/ kommet das c vnter das a vnd b. Die XXXVI. Auffgab. Ein Meſſer in ein Wiſchtuͤchlein zu wickeln/ wann mans wider auffwickelt/ daß es auſſerhalb deß Tuͤchleins lige. Leg G g g iij
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
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von einem Freund auch zuthun auffgegeben wurde/ vnd deßwegen mit ein-
ander wetteten: Hielt ich mit der rechten Hand die Hoſen/ mit der Lincken
loͤſt ich die Hoſen auff/ zog ſie ab/ vnd gieng alſo von dem Ort/ haͤtte doch die
Hoſen in der rechten Hand/ vnd gewann: Deßwegen muß man jhme nicht
die Hoſen in die Hand zu nemen befehlen/ ſondern ſeine bloſe Haut. Oder
aber man gebe einem eine Bretzen in beede Haͤnd/ vmb dergleichen ſtollen/
ſo kan er auch nicht weg kommen/ wann er die Bretzen gantz laͤſt/ vnd beede
Haͤnd nicht davon bringet.
Die XXXV. Auffgab.
Drey Papierlein vngleicher laͤng/ vnd gleicher braite/ in der form
einer ablangen vierung/ in einander zu wickeln/ daß ſie im
auffwickeln jhre ſtellen veraͤndern.
D. Johannes Jacobus Weckerus in ſeinen Secretis bringet der glei-
chen ſtuck vor: Er ſchneidt drey Papierlein alle in der form einer ablangen
Vierung/ vngleicher laͤng/ aber gleicher braiten/ wie bey a, b, c, zu ſehen.
Leget das b auff das a, vnd das c auff das b, daß ſie oben alle gleich ligen/ vn-
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ten aber vngleich: Nun wickelt er von
oben her die drey Papierlein zuſamm
daß ſie die Form eines Cylinders be-
kommen/ vnd das kuͤrtzte c jnnwendig
lig. Wann ers aber wider auffwickelt/
ſo nimmet er das blaͤtlein a erſtlich/ wi-
ckelts auff biß er an das blaͤtlein b kom-
met/ diß nimmet er das erſte mahl im
auffwickeln nicht mit/ ſondern das an-
der mal/ ſo ligt alſo zu letzt das Blaͤtlein
c zwiſchen dem a vnd b. So man aber die erſten zwey blaͤtlein a vnd b mit
einander gedachter geſtaltabwickelt/ vnnd das dritte einmal uͤberhupffet/
kommet das c vnter das a vnd b.
Die XXXVI. Auffgab.
Ein Meſſer in ein Wiſchtuͤchlein zu wickeln/ wann mans wider
auffwickelt/ daß es auſſerhalb deß Tuͤchleins lige.
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