Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Neundter Theil der Erquickstunden.
[Abbildung]
so hinden auff dem Schnellbalcken b ligt: Dann durch dieses Mittel wird
dem Schöpffer zwar das hinein lassen sawer/ das herauß ziehen oder heben
aber leichter/ vnd hilfft das Gewicht fast mehr als der Schöpffer.

Die XVII. Auffgab.
So ein Langer vnd ein Kurtzer an einer Stangen Wasser tra-
gen/ ob einer schwerer trage als der ander.

Es ist gewiß/ wann zwo gleiche Personen an einer Stangen eine Last
tragen/ welche recht in der mitte hänget/ einer so schwer trage als der ander/
Allein wann vngleiche Personen/ als ein Kurtzer vnd Langer/ dergleichen
trügen/ fragt sichs/ ob ein jeder gleiche Bürde trüge? Bernardinus Baldus
in Mechan. fol. 164. beweist/ wann die Last recht in der mitte herab hänge
der Bleywag nach/ vnd nicht an die Stange angebunden sey oder vnbeweg-
lich gehefftet sey/ hab kein Träger vor dem andern einen vortheil. Wann
aber der Last an der Stangen starck angehefftet/ daß er nicht frey hänge/ so
trage der Länger schwerer als der Kürtzer: Dann im auffheben komme
das centrumgravitatis näher zu dem Längern als zu dem Kürtzern/ welchs
ein schöner vnd richtiger Beweiß.

Die

Neundter Theil der Erquickſtunden.
[Abbildung]
ſo hinden auff dem Schnellbalcken b ligt: Dann durch dieſes Mittel wird
dem Schoͤpffer zwar das hinein laſſen ſawer/ das herauß ziehen oder heben
aber leichter/ vnd hilfft das Gewicht faſt mehr als der Schoͤpffer.

Die XVII. Auffgab.
So ein Langer vnd ein Kurtzer an einer Stangen Waſſer tra-
gen/ ob einer ſchwerer trage als der ander.

Es iſt gewiß/ wann zwo gleiche Perſonen an einer Stangen eine Laſt
tragen/ welche recht in der mitte haͤnget/ einer ſo ſchwer trage als der ander/
Allein wann vngleiche Perſonen/ als ein Kurtzer vnd Langer/ dergleichen
truͤgen/ fragt ſichs/ ob ein jeder gleiche Buͤrde truͤge? Bernardinus Baldus
in Mechan. fol. 164. beweiſt/ wann die Laſt recht in der mitte herab haͤnge
der Bleywag nach/ vnd nicht an die Stange angebunden ſey oder vnbeweg-
lich gehefftet ſey/ hab kein Traͤger vor dem andern einen vortheil. Wann
aber der Laſt an der Stangen ſtarck angehefftet/ daß er nicht frey haͤnge/ ſo
trage der Laͤnger ſchwerer als der Kuͤrtzer: Dann im auffheben komme
das centrumgravitatis naͤher zu dem Laͤngern als zu dem Kuͤrtzern/ welchs
ein ſchoͤner vnd richtiger Beweiß.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0389" n="375"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Neundter Theil der Erquick&#x017F;tunden.</hi></fw><lb/><figure/><lb/>
&#x017F;o hinden auff dem Schnellbalcken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">b</hi></hi> ligt: Dann durch die&#x017F;es Mittel wird<lb/>
dem Scho&#x0364;pffer zwar das hinein la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;awer/ das herauß ziehen oder heben<lb/>
aber leichter/ vnd hilfft das Gewicht fa&#x017F;t mehr als der Scho&#x0364;pffer.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XVII.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">So ein Langer vnd ein Kurtzer an einer Stangen Wa&#x017F;&#x017F;er tra-<lb/>
gen/ ob einer &#x017F;chwerer trage als der ander.</hi> </head><lb/>
        <p>Es i&#x017F;t gewiß/ wann zwo gleiche Per&#x017F;onen an einer Stangen eine La&#x017F;t<lb/>
tragen/ welche recht in der mitte ha&#x0364;nget/ einer &#x017F;o &#x017F;chwer trage als der ander/<lb/>
Allein wann vngleiche Per&#x017F;onen/ als ein Kurtzer vnd Langer/ dergleichen<lb/>
tru&#x0364;gen/ fragt &#x017F;ichs/ ob ein jeder gleiche Bu&#x0364;rde tru&#x0364;ge? <hi rendition="#aq">Bernardinus Baldus<lb/>
in Mechan. fol.</hi> 164. bewei&#x017F;t/ wann die La&#x017F;t recht in der mitte herab ha&#x0364;nge<lb/>
der Bleywag nach/ vnd nicht an die Stange angebunden &#x017F;ey oder vnbeweg-<lb/>
lich gehefftet &#x017F;ey/ hab kein Tra&#x0364;ger vor dem andern einen vortheil. Wann<lb/>
aber der La&#x017F;t an der Stangen &#x017F;tarck angehefftet/ daß er nicht frey ha&#x0364;nge/ &#x017F;o<lb/>
trage der La&#x0364;nger &#x017F;chwerer als der Ku&#x0364;rtzer: Dann im auffheben komme<lb/>
das <hi rendition="#aq">centrumgravitatis</hi> na&#x0364;her zu dem La&#x0364;ngern als zu dem Ku&#x0364;rtzern/ welchs<lb/>
ein &#x017F;cho&#x0364;ner vnd richtiger Beweiß.</p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Die</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[375/0389] Neundter Theil der Erquickſtunden. [Abbildung] ſo hinden auff dem Schnellbalcken b ligt: Dann durch dieſes Mittel wird dem Schoͤpffer zwar das hinein laſſen ſawer/ das herauß ziehen oder heben aber leichter/ vnd hilfft das Gewicht faſt mehr als der Schoͤpffer. Die XVII. Auffgab. So ein Langer vnd ein Kurtzer an einer Stangen Waſſer tra- gen/ ob einer ſchwerer trage als der ander. Es iſt gewiß/ wann zwo gleiche Perſonen an einer Stangen eine Laſt tragen/ welche recht in der mitte haͤnget/ einer ſo ſchwer trage als der ander/ Allein wann vngleiche Perſonen/ als ein Kurtzer vnd Langer/ dergleichen truͤgen/ fragt ſichs/ ob ein jeder gleiche Buͤrde truͤge? Bernardinus Baldus in Mechan. fol. 164. beweiſt/ wann die Laſt recht in der mitte herab haͤnge der Bleywag nach/ vnd nicht an die Stange angebunden ſey oder vnbeweg- lich gehefftet ſey/ hab kein Traͤger vor dem andern einen vortheil. Wann aber der Laſt an der Stangen ſtarck angehefftet/ daß er nicht frey haͤnge/ ſo trage der Laͤnger ſchwerer als der Kuͤrtzer: Dann im auffheben komme das centrumgravitatis naͤher zu dem Laͤngern als zu dem Kuͤrtzern/ welchs ein ſchoͤner vnd richtiger Beweiß. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/389
Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/389>, abgerufen am 20.11.2024.