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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Achter Theil der Erquickstunden.
Vhr von nöthen/ auff alle Fläche gebürender massen getragen hatte. Also
machte er mit schlechter Mühe viel vnterschiedliche vnregulirte Sonnen-
Vhren.

Die XXVI. Auffgab.
Ein Zeig- vnd Schlag Vhr/ ohne Rad nur mit einer einigen
Wellen zuzurichten.

Herr D. Daniel Möglin ein berühmbter Mathematicus, mein ge-
ehrter Freund/ lehrte mich vor viel Jahren eine solche Vhr zu machen:

An der Wand A ist ein viereckicht Vhrgehäuß B gemacht/ in der mitt
mit einer einigen Wellen C D, so in zweyen Löchern der vordern vnd hin-

[Abbildung]
tern Wand deß Gehäuses/ gantz teb vnd leichtlich
kan vmbgetrehet werden/ daran vornen der Zeiger
D vest angemacht/ vmb solche Wellen windet man
eine Schnur/ so in der mitte an einem ende starck
angebunden E F, vnten an das ander ende der
Schnur/ hencket man ein blechen Schüssel ein/ so
in der mitte von jnnen ein Ringlein/ darbey mans
anbinden kan F. Vnnd muß so leicht seyn/ daß es
auff dem Wasser schwimmen vnd nicht vntergehen
möge. Darnach nimbt man eine blechene Büchsen
G H, so in der mitte einen Boden von vnten auff
mit einem gar kleinen Löchlein/ daß vngefehr das
Wasser dadurch nährlich tropffen könne; ist hie mit
G H verzeichnet/ dazu hat man ein ander rund Ge-
schirr/ welches man vntersetzen/ vnd das Wasser
drein tropffen könne.

1. Nun wird das blechen Geschirr G H also
gesetzt/ daß es gerad vnter das Schüsselein F kom-
me/ vnd vnter diß das Geschirr I. so nun G H mit
Wasser gefüllet/ muß das Schüsselein oben bey
G auff dem Wasser schwimmen/ wann nun das
Wasser durch das Löchlein H außtropffet in das
Geschirr I. wird deß Wassers jmmer weniger/

vnd

Achter Theil der Erquickſtunden.
Vhr von noͤthen/ auff alle Flaͤche gebuͤrender maſſen getragen hatte. Alſo
machte er mit ſchlechter Muͤhe viel vnterſchiedliche vnregulirte Sonnen-
Vhren.

Die XXVI. Auffgab.
Ein Zeig- vnd Schlag Vhr/ ohne Rad nur mit einer einigen
Wellen zuzurichten.

Herꝛ D. Daniel Moͤglin ein beruͤhmbter Mathematicus, mein ge-
ehrter Freund/ lehrte mich vor viel Jahren eine ſolche Vhr zu machen:

An der Wand A iſt ein viereckicht Vhrgehaͤuß B gemacht/ in der mitt
mit einer einigen Wellen C D, ſo in zweyen Loͤchern der vordern vnd hin-

[Abbildung]
tern Wand deß Gehaͤuſes/ gantz teb vnd leichtlich
kan vmbgetrehet werden/ daran vornen der Zeiger
D veſt angemacht/ vmb ſolche Wellen windet man
eine Schnur/ ſo in der mitte an einem ende ſtarck
angebunden E F, vnten an das ander ende der
Schnur/ hencket man ein blechen Schuͤſſel ein/ ſo
in der mitte von jnnen ein Ringlein/ darbey mans
anbinden kan F. Vnnd muß ſo leicht ſeyn/ daß es
auff dem Waſſer ſchwimmen vnd nicht vntergehen
moͤge. Darnach nimbt man eine blechene Buͤchſen
G H, ſo in der mitte einen Boden von vnten auff
mit einem gar kleinen Loͤchlein/ daß vngefehr das
Waſſer dadurch naͤhrlich tropffen koͤnne; iſt hie mit
G H verzeichnet/ dazu hat man ein ander rund Ge-
ſchirꝛ/ welches man vnterſetzen/ vnd das Waſſer
drein tropffen koͤnne.

1. Nun wird das blechen Geſchirꝛ G H alſo
geſetzt/ daß es gerad vnter das Schuͤſſelein F kom-
me/ vnd vnter diß das Geſchirꝛ I. ſo nun G H mit
Waſſer gefuͤllet/ muß das Schuͤſſelein oben bey
G auff dem Waſſer ſchwimmen/ wann nun das
Waſſer durch das Loͤchlein H außtropffet in das
Geſchirꝛ I. wird deß Waſſers jmmer weniger/

vnd
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[356/0370] Achter Theil der Erquickſtunden. Vhr von noͤthen/ auff alle Flaͤche gebuͤrender maſſen getragen hatte. Alſo machte er mit ſchlechter Muͤhe viel vnterſchiedliche vnregulirte Sonnen- Vhren. Die XXVI. Auffgab. Ein Zeig- vnd Schlag Vhr/ ohne Rad nur mit einer einigen Wellen zuzurichten. Herꝛ D. Daniel Moͤglin ein beruͤhmbter Mathematicus, mein ge- ehrter Freund/ lehrte mich vor viel Jahren eine ſolche Vhr zu machen: An der Wand A iſt ein viereckicht Vhrgehaͤuß B gemacht/ in der mitt mit einer einigen Wellen C D, ſo in zweyen Loͤchern der vordern vnd hin- [Abbildung] tern Wand deß Gehaͤuſes/ gantz teb vnd leichtlich kan vmbgetrehet werden/ daran vornen der Zeiger D veſt angemacht/ vmb ſolche Wellen windet man eine Schnur/ ſo in der mitte an einem ende ſtarck angebunden E F, vnten an das ander ende der Schnur/ hencket man ein blechen Schuͤſſel ein/ ſo in der mitte von jnnen ein Ringlein/ darbey mans anbinden kan F. Vnnd muß ſo leicht ſeyn/ daß es auff dem Waſſer ſchwimmen vnd nicht vntergehen moͤge. Darnach nimbt man eine blechene Buͤchſen G H, ſo in der mitte einen Boden von vnten auff mit einem gar kleinen Loͤchlein/ daß vngefehr das Waſſer dadurch naͤhrlich tropffen koͤnne; iſt hie mit G H verzeichnet/ dazu hat man ein ander rund Ge- ſchirꝛ/ welches man vnterſetzen/ vnd das Waſſer drein tropffen koͤnne. 1. Nun wird das blechen Geſchirꝛ G H alſo geſetzt/ daß es gerad vnter das Schuͤſſelein F kom- me/ vnd vnter diß das Geſchirꝛ I. ſo nun G H mit Waſſer gefuͤllet/ muß das Schuͤſſelein oben bey G auff dem Waſſer ſchwimmen/ wann nun das Waſſer durch das Loͤchlein H außtropffet in das Geſchirꝛ I. wird deß Waſſers jmmer weniger/ vnd

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/370>, abgerufen am 20.11.2024.