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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Sechster Theil der Erquickstunden.
hindert vieler Maurn vnd Kammern so zwischen dem Auge deß Sechers
vnd dem Bild stehen/ doch sehen könne/ was in dem eussersten Winckel ge-
schehe/ wann nur so viel Spiegel gesetzt werden als Thür oder Fenster
seynd/ vnd lässet einen von einem andern das reflectirte Bild holen/ nach
gleichen Winckeln/ wie wir dann droben in der andern Auffgab/ solchs
geometrice zu verrichten/ einen Wege gewiesen haben. Doch ist wider-
umb der Mangel wie droben/ daß durch vielerley reflexiones die Bilder
sehr klein erscheinen. Vnd bleibet hie bey der Regel: Je mehr reflexiones,
je kleiner Bild.

Die xx. Auffgab.
Durch zween Spiegel zu weg zu bringen/ daß man meyne
ein Mensch schwebe vnd hab den Kopff
vntersich.

Diß lehret H. Ambrosius Rhodius, in seinem andern Buch der Optic.
bey der 20 Auffgab/ also: Man mache ein rechtwincklichen Triangel von
zweyen gleichen seiten B A G, auff die zwo seiten A G, A B, werden zween
flache Spiegel gelegt Z H, D E, deß Sehers Gesicht sey auff der Lini A C,
der Spiegel D E werde etwas nidergedruckt/ vnd der Seher erhebe sich von
Erden der gedachten Lini nach/ so lang vnd viel/ biß er in dem niderge-

[Abbildung]
druckten Spiegel D E sehe die Form der Versen. So wird alsdann sein
gantzer Leib auß dem Spiegel D E reflectiret werden in dem Spiegel
Z H so auffgerichtet/ in welchem (wann er Hände vnd Füsse reget vnd be-
weget) wird er/ weil die Füsse höher scheinen als das Haupt/ sich sehen/ als
ob er flöge: Den Beweiß solcher operation findet der Leser in gedachtem
Authore.

Vnser Author weists also: Die zween flache Spiegel sollen

seyn
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Sechſter Theil der Erquickſtunden.
hindert vieler Maurn vnd Kammern ſo zwiſchen dem Auge deß Sechers
vnd dem Bild ſtehen/ doch ſehen koͤnne/ was in dem euſſerſten Winckel ge-
ſchehe/ wann nur ſo viel Spiegel geſetzt werden als Thuͤr oder Fenſter
ſeynd/ vnd laͤſſet einen von einem andern das reflectirte Bild holen/ nach
gleichen Winckeln/ wie wir dann droben in der andern Auffgab/ ſolchs
geometricè zu verrichten/ einen Wege gewieſen haben. Doch iſt wider-
umb der Mangel wie droben/ daß durch vielerley reflexiones die Bilder
ſehr klein erſcheinen. Vnd bleibet hie bey der Regel: Je mehr reflexiones,
je kleiner Bild.

Die xx. Auffgab.
Durch zween Spiegel zu weg zu bringen/ daß man meyne
ein Menſch ſchwebe vnd hab den Kopff
vnterſich.

Diß lehret H. Ambroſius Rhodius, in ſeinem andern Buch der Optic.
bey der 20 Auffgab/ alſo: Man mache ein rechtwincklichen Triangel von
zweyen gleichen ſeiten B A G, auff die zwo ſeiten A G, A B, werden zween
flache Spiegel gelegt Z H, D E, deß Sehers Geſicht ſey auff der Lini A C,
der Spiegel D E werde etwas nidergedruckt/ vnd der Seher erhebe ſich von
Erden der gedachten Lini nach/ ſo lang vnd viel/ biß er in dem niderge-

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druckten Spiegel D E ſehe die Form der Verſen. So wird alsdann ſein
gantzer Leib auß dem Spiegel D E reflectiret werden in dem Spiegel
Z H ſo auffgerichtet/ in welchem (wann er Haͤnde vnd Fuͤſſe reget vnd be-
weget) wird er/ weil die Fuͤſſe hoͤher ſcheinen als das Haupt/ ſich ſehen/ als
ob er floͤge: Den Beweiß ſolcher operation findet der Leſer in gedachtem
Authore.

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[291/0305] Sechſter Theil der Erquickſtunden. hindert vieler Maurn vnd Kammern ſo zwiſchen dem Auge deß Sechers vnd dem Bild ſtehen/ doch ſehen koͤnne/ was in dem euſſerſten Winckel ge- ſchehe/ wann nur ſo viel Spiegel geſetzt werden als Thuͤr oder Fenſter ſeynd/ vnd laͤſſet einen von einem andern das reflectirte Bild holen/ nach gleichen Winckeln/ wie wir dann droben in der andern Auffgab/ ſolchs geometricè zu verrichten/ einen Wege gewieſen haben. Doch iſt wider- umb der Mangel wie droben/ daß durch vielerley reflexiones die Bilder ſehr klein erſcheinen. Vnd bleibet hie bey der Regel: Je mehr reflexiones, je kleiner Bild. Die xx. Auffgab. Durch zween Spiegel zu weg zu bringen/ daß man meyne ein Menſch ſchwebe vnd hab den Kopff vnterſich. Diß lehret H. Ambroſius Rhodius, in ſeinem andern Buch der Optic. bey der 20 Auffgab/ alſo: Man mache ein rechtwincklichen Triangel von zweyen gleichen ſeiten B A G, auff die zwo ſeiten A G, A B, werden zween flache Spiegel gelegt Z H, D E, deß Sehers Geſicht ſey auff der Lini A C, der Spiegel D E werde etwas nidergedruckt/ vnd der Seher erhebe ſich von Erden der gedachten Lini nach/ ſo lang vnd viel/ biß er in dem niderge- [Abbildung] druckten Spiegel D E ſehe die Form der Verſen. So wird alsdann ſein gantzer Leib auß dem Spiegel D E reflectiret werden in dem Spiegel Z H ſo auffgerichtet/ in welchem (wann er Haͤnde vnd Fuͤſſe reget vnd be- weget) wird er/ weil die Fuͤſſe hoͤher ſcheinen als das Haupt/ ſich ſehen/ als ob er floͤge: Den Beweiß ſolcher operation findet der Leſer in gedachtem Authore. Vnſer Author weiſts alſo: Die zween flache Spiegel ſollen ſeyn P p ij

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/305>, abgerufen am 21.12.2024.