Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Sechster Theil der Erquickstunden. Diß ist ein schön vnd doch leiches stuck: Nimb einen flachen gemeinen Die xiv. Auffgab. Wie an ein Ort so recht gegen der Sonnen ligt/ vnd doch schatticht ist/ die Sonnenstrahlen oder schein kön- ne reflectiert werden. Es ist bekannt/ daß mit Fewrspiegeln der Sonnenstrahlen an ein schat- Die xv. Auffgab. Ein Schrifft durch einen Spiegel bey der Sonnen an eine schattichte Wand zu projiciren vnd entwerffen. Mich berichtet ein guter Freund/ daß dergleichen Paulo Quinto, als er Diesem
Sechſter Theil der Erquickſtunden. Diß iſt ein ſchoͤn vnd doch leiches ſtuck: Nimb einen flachen gemeinen Die xiv. Auffgab. Wie an ein Ort ſo recht gegen der Sonnen ligt/ vnd doch ſchatticht iſt/ die Sonnenſtrahlen oder ſchein koͤn- ne reflectiert werden. Es iſt bekannt/ daß mit Fewrſpiegeln der Sonnenſtrahlen an ein ſchat- Die xv. Auffgab. Ein Schrifft durch einen Spiegel bey der Sonnen an eine ſchattichte Wand zu projiciren vnd entwerffen. Mich berichtet ein guter Freund/ daß dergleichen Paulo Quinto, als er Dieſem
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Sechſter Theil der Erquickſtunden.
Diß iſt ein ſchoͤn vnd doch leiches ſtuck: Nimb einen flachen gemeinen
guten Spiegel/ je groͤſſer je beſſer/ laß oben vnten vnd zur rechten/ Leiſten
vngefehr 1½ Zoll oder Daumen hoch leimen/ daß alſo der Spiegel eingefaſ-
ſet ſey biß auff die linckt ſeiten/ da er offen bleiben muß/ ſolchen Spiegel halte
gegen das Ort/ da der Feind ſich auffhaͤlt/ ſo wirſt du darinnen/ ſein mar-
chirn, Schantzen/ thun vnd laſſen erſehen.
Die xiv. Auffgab.
Wie an ein Ort ſo recht gegen der Sonnen ligt/ vnd doch
ſchatticht iſt/ die Sonnenſtrahlen oder ſchein koͤn-
ne reflectiert werden.
Es iſt bekannt/ daß mit Fewrſpiegeln der Sonnenſtrahlen an ein ſchat-
tich Ort ſo nicht gerad gegen der Sonnen ligt/ reflectiret werden: Nun iſt
die frag/ wie man von einem ſchattichten Ort dahin die Sonn nit ſcheinen
kan/ doch mit eim Fewerſpiegel reflectire der Sonnenſtrahlen/ an ein ſchat-
ticht ort/ welchs recht gegen der Sonnen ſtehet? Geſetzt du ſteheſt an einem
Fenſter/ dahin die Sonne ſcheinet/ mit eim Fewerſpiegel/ vnd were vnter
demſelben Fenſter ein Keller/ als recht gegen der Sonnen/ darein doch die
Sonne/ wegen eines davor ſtehenden Gebaͤwes oder einer andern Verhin-
derung/ nicht ſcheinen koͤndte/ vnd du wolteſt jhre Strahlen darein reflecti-
ren. Laſſe gegen dir uͤber einen andern mit einem groſſen Fewerſpiegel an
eim ſchattechtigen Ort ſtehen/ daß er der Sonnenſtrahlen durch deinen klei-
nern Spiegel/ mit ſeinem empfahe/ ſo kan er ſeinen Spiegel dirigirn/ daß die
repercußio in den Keller raiche/ vnd ſelben erleuchte.
Die xv. Auffgab.
Ein Schrifft durch einen Spiegel bey der Sonnen an eine ſchattichte
Wand zu projiciren vnd entwerffen.
Mich berichtet ein guter Freund/ daß dergleichen Paulo Quinto, als er
zum Papſt erwehlt/ widerfahren ſey: Dann da er muſte durch ein Thor
reitsn/ ſo oben von der Sonnen nicht beſchienen wurde/ erzeigt ſich ſein Na-
me Augenblicklich ob dem Thor an einer Wand/ verluhr ſich bald/ kam auch
bald wider/ welchs der Papſt mit verwunderung angeſehen/ eine gute weil
ſtill gehalten/ vnd der Abenthewer abgewartet.
Dieſem
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