Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Ander Theil der Erquickstunden. Nimb eine Kreiden in die Hand/ stell dich damit nahend vor eine ebne Die VI. Auffgab. Von freyer Hand mit einer Kreiden einen Circkel zureissen/ darein auch das Centrum zu verzeichnen/ in welchs/ wann man ein Circkel setzt/ der ander Fuß auff dem verzeichneten Circkel herumb trette. Wette mit einem du wöllest mit der Kreiden von freyer Hand einen Cir- Die VII. Auffgab. So man mit einer Kreiden ein Circkelein oder Ringlein in der grösse eines Pfennigs gemacht/ wie ein anders nachzuzeichnen/ daß männiglich augenscheinlich sehen kan/ daß es eben in der form vnd größ wie das erste. Laß einen ein Ringlein mit der Kreiden in der grösse eines Pfenniges Die
Ander Theil der Erquickſtunden. Nimb eine Kreiden in die Hand/ ſtell dich damit nahend vor eine ebne Die VI. Auffgab. Von freyer Hand mit einer Kreiden einen Circkel zureiſſen/ darein auch das Centrum zu verzeichnen/ in welchs/ wann man ein Circkel ſetzt/ der ander Fuß auff dem verzeichneten Circkel herumb trette. Wette mit einem du woͤlleſt mit der Kreiden von freyer Hand einen Cir- Die VII. Auffgab. So man mit einer Kreiden ein Circkelein oder Ringlein in der groͤſſe eines Pfennigs gemacht/ wie ein anders nachzuzeichnen/ daß maͤnniglich augenſcheinlich ſehen kan/ daß es eben in der form vnd groͤß wie das erſte. Laß einen ein Ringlein mit der Kreiden in der groͤſſe eines Pfenniges Die
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Ander Theil der Erquickſtunden.
Nimb eine Kreiden in die Hand/ ſtell dich damit nahend vor eine ebne
Wand/ ſtrecke den Arm auß/ ſtehe mit dem Leib gantz ſtill/ daß die rechte
Achſel jmmer an einem Ort bleibe/ dann ſolche fuͤr das Centrum oder wel-
ches eigentlicher geredet/ polum gehalten wird/ der Arm aber fuͤr den halben
Diametrum, fahr alſo fein gleichfoͤrmig mit der Kreiden an der Wand her-
umb/ ſo wirſt du einen Circkel beſchreiben/ der dem Augenmaß nach richtig
gnug eintrifft.
Die VI. Auffgab.
Von freyer Hand mit einer Kreiden einen Circkel zureiſſen/ darein
auch das Centrum zu verzeichnen/ in welchs/ wann man ein
Circkel ſetzt/ der ander Fuß auff dem verzeichneten
Circkel herumb trette.
Wette mit einem du woͤlleſt mit der Kreiden von freyer Hand einen Cir-
ckel auff einen Tiſch reiſen/ darein auch das centrum verzeichnen/ in welches
ſo man den Circkel mit dem einen Fuß ſetzet/ den andern aber auff die Circkel
Lini/ daß ſolcher im herumb fuͤhrẽ nit daruͤber oder darunter ſchreite/ ſo nun
einer gewettet/ kanſt du jhn folgender geſtalt vexirn: Mach mit einer dicken
Kreiden/ einen ſehr dicken Circkelriß/ in der groͤſſe eines Pfennigs auff dem
Tiſch/ wie auch ein fein deutlichs centrum darein/ ſetz den Circkel alſo ins
centrum, vnd thue jhn auff daß du in der circumferentz bleibeſt/ welches
dann/ weil der Circkel dick vnd klein/ leichtlich geſchehenkan.
Die VII. Auffgab.
So man mit einer Kreiden ein Circkelein oder Ringlein in der groͤſſe
eines Pfennigs gemacht/ wie ein anders nachzuzeichnen/
daß maͤnniglich augenſcheinlich ſehen kan/ daß es eben
in der form vnd groͤß wie das erſte.
Laß einen ein Ringlein mit der Kreiden in der groͤſſe eines Pfenniges
vngefehr/ auff den Tiſch mahlen/ ſag du woͤlleſt jhme ein anders eben in ſol-
cher form vnd groͤſſe repræſentirn, will ers nit glauben/ ſo drucke den Balln
der Hand/ oder eines Fingers darauff/ ſo wird ſich in der Hand ein Ringlein
gleicher groͤſſe vnnd form wie das auff den Tiſch geſchriebene/ abdrucken
vnd finden.
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