Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünff und dreyßigste Section, Von des Fürsten zu Vaudemont Praetension auff die Grafschafft Falckenstein.

WOher diese Praetension komme, und wie es damit anitzo stehe, davon wird unten, bey der Grafen zu Manderscheid Praetension, weitläufftige Meldung geschehen, dahin den geneigten Leser kürtze halber verweise.

Sechs und dreyßigste Section, Fürstl. Hauses Wolffenbüttel Praetension und Streitigkeiten.

HIevon ist oben bey des Hauses Braunschweig Praetensionen in Sectionis VI. Subsectione 2 gehandelt worden.

Sieben und dreyßigste Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten des Hertzoglichen Hauses Würtenberg.

Erstes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Herrschafft Wiesenstein / oder Wiesensteig.

DIese Herrschafft hat von diesem nebst Mündelheim denen Hertzogen zu Teck gehöret, wie aber der letzte Hertzog zu Teck Friderich, oder wie ihn andere nennen Ulrich, anno 1439 ohne Leibes-Erben verstarb, und nur 3 Schwestern hinterließ, davon die eine Beatrix (oder wie andere wollen Jutha oder Judotha) an Graf Eberhard zu Würtenberg anno 1417, die andere an Graf Hansen zu Wertheim, und die dritte an Veiten von Rechssperg vermählet war, bekam Graf Eberhard zu Würtenberg, Teck, die andern aber die übrige in Algau und anderwerts gelegene Güter . Es ist aber nachdem diese Herrschafft Wiesenstein sowohl als Mündelheim, ich weiß nicht wie, an unterschiedliche Herren, und endlich an die Grafen zu Helffenstein gekommen; Wie aber der letzte davon anno 1627 ohne Erben verstorben, ist ein Theil von dessen Gütern an die Stadt Ulm, und das andere, darunter auch Wiesensteig, an Bayern gekommen, bey dem es auch bishero geblieben. Wie das Hertzogthumb Bayern aber, nach verlohrner Hochstäter Schlacht, in Käyserl. Hände gerieth, ließ der Hertzog zu Würtenberg, als ein Descendent der alten Hertzogen zu Teck, diesen Ort Wiesensteig in Possession nehmen, wo wieder die Bäyrische Regierung zwar eingewendet, daß es zum Rent-Ampt München mit gehörig, welches vermöge Vergleichs der Churfürstin überlassen worden , es ist der Hertzog aber bißhero nichts destoweniger in Besitz geblieben.

Anderes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Stadt Alen.

DIese Stadt ist vor diesem Graf Eberhardo zu Würtenberg von den Grafen zu Oettingen vor 20000 fl. versetzet oder

inter quos Crus. Part. 3. Annal. Suev. L. 6. c. 12. p. 346. & hinc inde.
ita tradit Spener in Sylloge Geneal. p. 562. & Pfanner in hist. Princ. Imp. c. 7. p. 253. notandum autem quod tam ratione genealogiae quam historiae mirifice inter se dissentiant Crusius, Aventinus, Lazius, Reusnerus, Dresserus, Waltz/ Sprenger, & alii, nec poterunt facile conciliari. Dissentit etiam Hübner in Tab. Geneal. 228. utpote qui Beatricem vel Jutham ultimi Ducis Friderici filiam, & Comitis de Wertheim uxorem, Irmengardem autem Ducis Friderici amitam & Domini de Rechberg uxorem fuisse scribit.
Franckenberg im Europ. Herold. Part. 1. p. 491. Autor des Staats von Würtenberg. p. 103.
ver
Fünff und dreyßigste Section, Von des Fürsten zu Vaudemont Praetension auff die Grafschafft Falckenstein.

WOher diese Praetension komme, und wie es damit anitzo stehe, davon wird unten, bey der Grafen zu Manderscheid Praetension, weitläufftige Meldung geschehen, dahin den geneigten Leser kürtze halber verweise.

Sechs und dreyßigste Section, Fürstl. Hauses Wolffenbüttel Praetension und Streitigkeiten.

HIevon ist oben bey des Hauses Braunschweig Praetensionen in Sectionis VI. Subsectione 2 gehandelt worden.

Sieben und dreyßigste Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten des Hertzoglichen Hauses Würtenberg.

Erstes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Herrschafft Wiesenstein / oder Wiesensteig.

DIese Herrschafft hat von diesem nebst Mündelheim denen Hertzogen zu Teck gehöret, wie aber der letzte Hertzog zu Teck Friderich, oder wie ihn andere nennen Ulrich, anno 1439 ohne Leibes-Erben verstarb, und nur 3 Schwestern hinterließ, davon die eine Beatrix (oder wie andere wollen Jutha oder Judotha) an Graf Eberhard zu Würtenberg anno 1417, die andere an Graf Hansen zu Wertheim, und die dritte an Veiten von Rechssperg vermählet war, bekam Graf Eberhard zu Würtenberg, Teck, die andern aber die übrige in Algau und anderwerts gelegene Güter . Es ist aber nachdem diese Herrschafft Wiesenstein sowohl als Mündelheim, ich weiß nicht wie, an unterschiedliche Herren, und endlich an die Grafen zu Helffenstein gekommen; Wie aber der letzte davon anno 1627 ohne Erben verstorben, ist ein Theil von dessen Gütern an die Stadt Ulm, und das andere, darunter auch Wiesensteig, an Bayern gekommen, bey dem es auch bishero geblieben. Wie das Hertzogthumb Bayern aber, nach verlohrner Hochstäter Schlacht, in Käyserl. Hände gerieth, ließ der Hertzog zu Würtenberg, als ein Descendent der alten Hertzogen zu Teck, diesen Ort Wiesensteig in Possession nehmen, wo wieder die Bäyrische Regierung zwar eingewendet, daß es zum Rent-Ampt München mit gehörig, welches vermöge Vergleichs der Churfürstin überlassen worden , es ist der Hertzog aber bißhero nichts destoweniger in Besitz geblieben.

Anderes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Stadt Alen.

DIese Stadt ist vor diesem Graf Eberhardo zu Würtenberg von den Grafen zu Oettingen vor 20000 fl. versetzet oder

inter quos Crus. Part. 3. Annal. Suev. L. 6. c. 12. p. 346. & hinc inde.
ita tradit Spener in Sylloge Geneal. p. 562. & Pfanner in hist. Princ. Imp. c. 7. p. 253. notandum autem quod tam ratione genealogiae quam historiae mirifice inter se dissentiant Crusius, Aventinus, Lazius, Reusnerus, Dresserus, Waltz/ Sprenger, & alii, nec poterunt facile conciliari. Dissentit etiam Hübner in Tab. Geneal. 228. utpote qui Beatricem vel Jutham ultimi Ducis Friderici filiam, & Comitis de Wertheim uxorem, Irmengardem autem Ducis Friderici amitam & Domini de Rechberg uxorem fuisse scribit.
Franckenberg im Europ. Herold. Part. 1. p. 491. Autor des Staats von Würtenberg. p. 103.
ver
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0713" n="802"/>
        <head>Fünff und dreyßigste Section, Von des Fürsten zu Vaudemont Praetension auff die            Grafschafft Falckenstein.</head>
        <p>WOher diese Praetension komme, und wie es damit anitzo stehe, davon wird unten, bey der            Grafen zu Manderscheid Praetension, weitläufftige Meldung geschehen, dahin den geneigten            Leser kürtze halber verweise.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Sechs und dreyßigste Section, Fürstl. Hauses Wolffenbüttel Praetension und            Streitigkeiten.</head>
        <p>HIevon ist oben bey des Hauses Braunschweig Praetensionen in Sectionis VI. Subsectione 2            gehandelt worden.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Sieben und dreyßigste Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten des            Hertzoglichen Hauses Würtenberg.</head>
        <p>Erstes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Herrschafft Wiesenstein /            oder Wiesensteig.</p>
        <p>DIese Herrschafft hat von diesem nebst Mündelheim denen Hertzogen zu Teck gehöret, wie            aber der letzte Hertzog zu Teck Friderich, oder wie ihn andere <note place="foot">inter              quos Crus. Part. 3. Annal. Suev. L. 6. c. 12. p. 346. &amp; hinc inde.</note> nennen            Ulrich, anno 1439 ohne Leibes-Erben verstarb, und nur 3 Schwestern hinterließ, davon die            eine Beatrix (oder wie andere wollen Jutha oder Judotha) an Graf Eberhard zu Würtenberg            anno 1417, die andere an Graf Hansen zu Wertheim, und die dritte an Veiten von Rechssperg            vermählet war, bekam Graf Eberhard zu Würtenberg, Teck, die andern aber die übrige in            Algau und anderwerts gelegene Güter <note place="foot">ita tradit Spener in Sylloge              Geneal. p. 562. &amp; Pfanner in hist. Princ. Imp. c. 7. p. 253. notandum autem quod tam              ratione genealogiae quam historiae mirifice inter se dissentiant Crusius, Aventinus,              Lazius, Reusnerus, Dresserus, Waltz/ Sprenger, &amp; alii, nec poterunt facile              conciliari. Dissentit etiam Hübner in Tab. Geneal. 228. utpote qui Beatricem vel Jutham              ultimi Ducis Friderici filiam, &amp; Comitis de Wertheim uxorem, Irmengardem autem Ducis              Friderici amitam &amp; Domini de Rechberg uxorem fuisse scribit.</note>. Es ist aber            nachdem diese Herrschafft Wiesenstein sowohl als Mündelheim, ich weiß nicht wie, an            unterschiedliche Herren, und endlich an die Grafen zu Helffenstein gekommen; Wie aber der            letzte davon anno 1627 ohne Erben verstorben, ist ein Theil von dessen Gütern an die Stadt            Ulm, und das andere, darunter auch Wiesensteig, an Bayern gekommen, bey dem es auch            bishero geblieben. Wie das Hertzogthumb Bayern aber, nach verlohrner Hochstäter Schlacht,            in Käyserl. Hände gerieth, ließ der Hertzog zu Würtenberg, als ein Descendent der alten            Hertzogen zu Teck, diesen Ort Wiesensteig in Possession nehmen, wo wieder die Bäyrische            Regierung zwar eingewendet, daß es zum Rent-Ampt München mit gehörig, welches vermöge            Vergleichs der Churfürstin überlassen worden <note place="foot">Franckenberg im Europ.              Herold. Part. 1. p. 491. Autor des Staats von Würtenberg. p. 103.</note>, es ist der            Hertzog aber bißhero nichts destoweniger in Besitz geblieben.</p>
        <p>Anderes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Stadt Alen.</p>
        <p>DIese Stadt ist vor diesem Graf Eberhardo zu Würtenberg von den Grafen zu Oettingen vor            20000 fl. versetzet oder <note place="foot">ver
</note></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[802/0713] Fünff und dreyßigste Section, Von des Fürsten zu Vaudemont Praetension auff die Grafschafft Falckenstein. WOher diese Praetension komme, und wie es damit anitzo stehe, davon wird unten, bey der Grafen zu Manderscheid Praetension, weitläufftige Meldung geschehen, dahin den geneigten Leser kürtze halber verweise. Sechs und dreyßigste Section, Fürstl. Hauses Wolffenbüttel Praetension und Streitigkeiten. HIevon ist oben bey des Hauses Braunschweig Praetensionen in Sectionis VI. Subsectione 2 gehandelt worden. Sieben und dreyßigste Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten des Hertzoglichen Hauses Würtenberg. Erstes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Herrschafft Wiesenstein / oder Wiesensteig. DIese Herrschafft hat von diesem nebst Mündelheim denen Hertzogen zu Teck gehöret, wie aber der letzte Hertzog zu Teck Friderich, oder wie ihn andere nennen Ulrich, anno 1439 ohne Leibes-Erben verstarb, und nur 3 Schwestern hinterließ, davon die eine Beatrix (oder wie andere wollen Jutha oder Judotha) an Graf Eberhard zu Würtenberg anno 1417, die andere an Graf Hansen zu Wertheim, und die dritte an Veiten von Rechssperg vermählet war, bekam Graf Eberhard zu Würtenberg, Teck, die andern aber die übrige in Algau und anderwerts gelegene Güter . Es ist aber nachdem diese Herrschafft Wiesenstein sowohl als Mündelheim, ich weiß nicht wie, an unterschiedliche Herren, und endlich an die Grafen zu Helffenstein gekommen; Wie aber der letzte davon anno 1627 ohne Erben verstorben, ist ein Theil von dessen Gütern an die Stadt Ulm, und das andere, darunter auch Wiesensteig, an Bayern gekommen, bey dem es auch bishero geblieben. Wie das Hertzogthumb Bayern aber, nach verlohrner Hochstäter Schlacht, in Käyserl. Hände gerieth, ließ der Hertzog zu Würtenberg, als ein Descendent der alten Hertzogen zu Teck, diesen Ort Wiesensteig in Possession nehmen, wo wieder die Bäyrische Regierung zwar eingewendet, daß es zum Rent-Ampt München mit gehörig, welches vermöge Vergleichs der Churfürstin überlassen worden , es ist der Hertzog aber bißhero nichts destoweniger in Besitz geblieben. Anderes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Stadt Alen. DIese Stadt ist vor diesem Graf Eberhardo zu Würtenberg von den Grafen zu Oettingen vor 20000 fl. versetzet oder inter quos Crus. Part. 3. Annal. Suev. L. 6. c. 12. p. 346. & hinc inde. ita tradit Spener in Sylloge Geneal. p. 562. & Pfanner in hist. Princ. Imp. c. 7. p. 253. notandum autem quod tam ratione genealogiae quam historiae mirifice inter se dissentiant Crusius, Aventinus, Lazius, Reusnerus, Dresserus, Waltz/ Sprenger, & alii, nec poterunt facile conciliari. Dissentit etiam Hübner in Tab. Geneal. 228. utpote qui Beatricem vel Jutham ultimi Ducis Friderici filiam, & Comitis de Wertheim uxorem, Irmengardem autem Ducis Friderici amitam & Domini de Rechberg uxorem fuisse scribit. Franckenberg im Europ. Herold. Part. 1. p. 491. Autor des Staats von Würtenberg. p. 103. ver

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/713
Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/713>, abgerufen am 21.12.2024.