Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839.Nachtrag über die Deutung des Keimbläschens. Bei der oben pag. 49. gegebenen Deutung der Eitheile Nachtrag über die Deutung des Keimbläschens. Bei der oben pag. 49. gegebenen Deutung der Eitheile <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0282" n="[258]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Nachtrag</hi><lb/> über die Deutung des Keimbläschens.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">B</hi>ei der oben pag. 49. gegebenen Deutung der Eitheile<lb/> konnte es nicht mit voller Sicherheit entschieden werden,<lb/> ob das Keimbläschen eine junge Zelle oder der Kern der<lb/> Eizelle sey. Die meisten der vorliegenden Facta sprachen<lb/> zwar für die letztere Ansicht; allein wenn sie richtig seyn<lb/> sollte, so muſste die Eizelle sich um das vorher sich<lb/> bildende Bläschen so entwickeln, daſs sie dasselbe An-<lb/> fangs dicht umschlieſst und sich dann allmählig ausdehnt.<lb/> Diese entscheidende Beobachtung fehlte, und die von R.<lb/><hi rendition="#g">Wagner</hi> in seinem <hi rendition="#g">Prodromus</hi> mitgetheilten Beobach-<lb/> tungen deuteten vielmehr darauf hin, daſs bei der Bildung des<lb/> Eies um das Keimbläschen die Membran sich nicht unmittel-<lb/> bar um das Keimbläschen bilde, sondern gleich eine Menge<lb/> der körnigen Masse, worin das Keimbläschen liegt, mit<lb/> einschlieſst. Es muſste deſshalb das Urtheil über die Be-<lb/> deutung des Keimbläſschens bis auf weitere Untersuchungen<lb/> suspendirt werden. Es war mir aber damals eine spätere<lb/> Arbeit von R. <hi rendition="#g">Wagner</hi> (Beiträge zur Geschichte der<lb/> Zeugung und Entwickelung. Erster Beitrag. Aus der ma-<lb/> themathisch-physikalischen Klasse der Königl. Baierschen<lb/> Academie der Wissenschaften in München) unbekannt<lb/> geblieben, welche die nöthigen Data zur Entscheidung<lb/> dieser Frage schon enthielt. Pag. 45. sagt <hi rendition="#g">Wagner</hi><lb/> indem von den Eierstöcken der Insecten die Rede ist:<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[258]/0282]
Nachtrag
über die Deutung des Keimbläschens.
Bei der oben pag. 49. gegebenen Deutung der Eitheile
konnte es nicht mit voller Sicherheit entschieden werden,
ob das Keimbläschen eine junge Zelle oder der Kern der
Eizelle sey. Die meisten der vorliegenden Facta sprachen
zwar für die letztere Ansicht; allein wenn sie richtig seyn
sollte, so muſste die Eizelle sich um das vorher sich
bildende Bläschen so entwickeln, daſs sie dasselbe An-
fangs dicht umschlieſst und sich dann allmählig ausdehnt.
Diese entscheidende Beobachtung fehlte, und die von R.
Wagner in seinem Prodromus mitgetheilten Beobach-
tungen deuteten vielmehr darauf hin, daſs bei der Bildung des
Eies um das Keimbläschen die Membran sich nicht unmittel-
bar um das Keimbläschen bilde, sondern gleich eine Menge
der körnigen Masse, worin das Keimbläschen liegt, mit
einschlieſst. Es muſste deſshalb das Urtheil über die Be-
deutung des Keimbläſschens bis auf weitere Untersuchungen
suspendirt werden. Es war mir aber damals eine spätere
Arbeit von R. Wagner (Beiträge zur Geschichte der
Zeugung und Entwickelung. Erster Beitrag. Aus der ma-
themathisch-physikalischen Klasse der Königl. Baierschen
Academie der Wissenschaften in München) unbekannt
geblieben, welche die nöthigen Data zur Entscheidung
dieser Frage schon enthielt. Pag. 45. sagt Wagner
indem von den Eierstöcken der Insecten die Rede ist:
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