ästeln sich dann bald in der Zahnsubstanz, und da sie quer durch die Dicke des Zahnkegels laufen, so kreuzen sie sich mit den Zahnfasern. Hiernach würden die Zahn- kanälchen den Markkanälchen des Knochens, nicht den von den Knochenkörperchen ausgehenden Kalkkanälchen entsprechen. Eine sichere Deutung der ganzen Struktur- verhältnisse der Zahnsubstanz scheint aber erst möglich, wenn man ihre Entwickelung bei sehr verschieden gebil- deten Zähnen untersucht.
c. Knochensubstanz der Zähne.
Sie bedarf keiner besonderen Erklärung, da sie ganz mit der gewöhnlichen Knochensubstanz übereinstimmt.
Nachdem wir nun die zu dieser Klasse gehörigen Ge- webe im Einzelnen untersucht und mit einander vergli- chen haben, haben wir noch diese ganze Klasse in ihrem Verhältniss zu den vorigen zu betrachten und unsere Auf- merksamkeit darauf zu richten, inwiefern durch diese Klasse unsere Kenntnisse über die Veränderungen, welche an den Zellen möglich sind, erweitert werden.
Welche Theile in den Geweben dieser Klasse denen der vorigen entsprechen, liegt am Tage. In der vorigen Klasse bestand das ganze Gewebe aus dicht zusammenge- drängten Zellen, und die Intercellularsubstanz war fast Null. Hier finden wir dieses nur auf der niedrigsten Stufe bei den einfachsten Knorpeln. Bei den höher ent- wickelten Knorpeln, namentlich allen Säugethierknorpeln, liegen die Zellen von einer grösseren Menge Intercellular- substanz ringsum eingeschlossen, und diese Intercellular- substanz bildet die eigentliche Knorpelsubstanz, wozu die Zellenwände dann meistens wenig oder gar nichts beitra- gen. Die eigentliche feste Substanz dieser höheren Knor- pel hat daher ihre Analogie in der vorigen Klasse nur in dem Minimum von Cytoblastem, wodurch die Zellen ver- bunden sind, entspricht dagegen dem, was in der ersten
ästeln sich dann bald in der Zahnsubstanz, und da sie quer durch die Dicke des Zahnkegels laufen, so kreuzen sie sich mit den Zahnfasern. Hiernach würden die Zahn- kanälchen den Markkanälchen des Knochens, nicht den von den Knochenkörperchen ausgehenden Kalkkanälchen entsprechen. Eine sichere Deutung der ganzen Struktur- verhältnisse der Zahnsubstanz scheint aber erst möglich, wenn man ihre Entwickelung bei sehr verschieden gebil- deten Zähnen untersucht.
c. Knochensubstanz der Zähne.
Sie bedarf keiner besonderen Erklärung, da sie ganz mit der gewöhnlichen Knochensubstanz übereinstimmt.
Nachdem wir nun die zu dieser Klasse gehörigen Ge- webe im Einzelnen untersucht und mit einander vergli- chen haben, haben wir noch diese ganze Klasse in ihrem Verhältniſs zu den vorigen zu betrachten und unsere Auf- merksamkeit darauf zu richten, inwiefern durch diese Klasse unsere Kenntnisse über die Veränderungen, welche an den Zellen möglich sind, erweitert werden.
Welche Theile in den Geweben dieser Klasse denen der vorigen entsprechen, liegt am Tage. In der vorigen Klasse bestand das ganze Gewebe aus dicht zusammenge- drängten Zellen, und die Intercellularsubstanz war fast Null. Hier finden wir dieses nur auf der niedrigsten Stufe bei den einfachsten Knorpeln. Bei den höher ent- wickelten Knorpeln, namentlich allen Säugethierknorpeln, liegen die Zellen von einer gröſseren Menge Intercellular- substanz ringsum eingeschlossen, und diese Intercellular- substanz bildet die eigentliche Knorpelsubstanz, wozu die Zellenwände dann meistens wenig oder gar nichts beitra- gen. Die eigentliche feste Substanz dieser höheren Knor- pel hat daher ihre Analogie in der vorigen Klasse nur in dem Minimum von Cytoblastem, wodurch die Zellen ver- bunden sind, entspricht dagegen dem, was in der ersten
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0152"n="128"/>
ästeln sich dann bald in der Zahnsubstanz, und da sie<lb/>
quer durch die Dicke des Zahnkegels laufen, so kreuzen<lb/>
sie sich mit den Zahnfasern. Hiernach würden die Zahn-<lb/>
kanälchen den Markkanälchen des Knochens, nicht den<lb/>
von den Knochenkörperchen ausgehenden Kalkkanälchen<lb/>
entsprechen. Eine sichere Deutung der ganzen Struktur-<lb/>
verhältnisse der Zahnsubstanz scheint aber erst möglich,<lb/>
wenn man ihre Entwickelung bei sehr verschieden gebil-<lb/>
deten Zähnen untersucht.</p></div><lb/><divn="5"><head>c. <hirendition="#g">Knochensubstanz der Zähne</hi>.</head><lb/><p>Sie bedarf keiner besonderen Erklärung, da sie ganz<lb/>
mit der gewöhnlichen Knochensubstanz übereinstimmt.</p><lb/><p>Nachdem wir nun die zu dieser Klasse gehörigen Ge-<lb/>
webe im Einzelnen untersucht und mit einander vergli-<lb/>
chen haben, haben wir noch diese ganze Klasse in ihrem<lb/>
Verhältniſs zu den vorigen zu betrachten und unsere Auf-<lb/>
merksamkeit darauf zu richten, inwiefern durch diese Klasse<lb/>
unsere Kenntnisse über die Veränderungen, welche an den<lb/>
Zellen möglich sind, erweitert werden.</p><lb/><p>Welche Theile in den Geweben dieser Klasse denen<lb/>
der vorigen entsprechen, liegt am Tage. In der vorigen<lb/>
Klasse bestand das ganze Gewebe aus dicht zusammenge-<lb/>
drängten Zellen, und die Intercellularsubstanz war fast<lb/>
Null. Hier finden wir dieses nur auf der niedrigsten<lb/>
Stufe bei den einfachsten Knorpeln. Bei den höher ent-<lb/>
wickelten Knorpeln, namentlich allen Säugethierknorpeln,<lb/>
liegen die Zellen von einer gröſseren Menge Intercellular-<lb/>
substanz ringsum eingeschlossen, und diese Intercellular-<lb/>
substanz bildet die eigentliche Knorpelsubstanz, wozu die<lb/>
Zellenwände dann meistens wenig oder gar nichts beitra-<lb/>
gen. Die eigentliche feste Substanz dieser höheren Knor-<lb/>
pel hat daher ihre Analogie in der vorigen Klasse nur in<lb/>
dem Minimum von Cytoblastem, wodurch die Zellen ver-<lb/>
bunden sind, entspricht dagegen dem, was in der ersten<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[128/0152]
ästeln sich dann bald in der Zahnsubstanz, und da sie
quer durch die Dicke des Zahnkegels laufen, so kreuzen
sie sich mit den Zahnfasern. Hiernach würden die Zahn-
kanälchen den Markkanälchen des Knochens, nicht den
von den Knochenkörperchen ausgehenden Kalkkanälchen
entsprechen. Eine sichere Deutung der ganzen Struktur-
verhältnisse der Zahnsubstanz scheint aber erst möglich,
wenn man ihre Entwickelung bei sehr verschieden gebil-
deten Zähnen untersucht.
c. Knochensubstanz der Zähne.
Sie bedarf keiner besonderen Erklärung, da sie ganz
mit der gewöhnlichen Knochensubstanz übereinstimmt.
Nachdem wir nun die zu dieser Klasse gehörigen Ge-
webe im Einzelnen untersucht und mit einander vergli-
chen haben, haben wir noch diese ganze Klasse in ihrem
Verhältniſs zu den vorigen zu betrachten und unsere Auf-
merksamkeit darauf zu richten, inwiefern durch diese Klasse
unsere Kenntnisse über die Veränderungen, welche an den
Zellen möglich sind, erweitert werden.
Welche Theile in den Geweben dieser Klasse denen
der vorigen entsprechen, liegt am Tage. In der vorigen
Klasse bestand das ganze Gewebe aus dicht zusammenge-
drängten Zellen, und die Intercellularsubstanz war fast
Null. Hier finden wir dieses nur auf der niedrigsten
Stufe bei den einfachsten Knorpeln. Bei den höher ent-
wickelten Knorpeln, namentlich allen Säugethierknorpeln,
liegen die Zellen von einer gröſseren Menge Intercellular-
substanz ringsum eingeschlossen, und diese Intercellular-
substanz bildet die eigentliche Knorpelsubstanz, wozu die
Zellenwände dann meistens wenig oder gar nichts beitra-
gen. Die eigentliche feste Substanz dieser höheren Knor-
pel hat daher ihre Analogie in der vorigen Klasse nur in
dem Minimum von Cytoblastem, wodurch die Zellen ver-
bunden sind, entspricht dagegen dem, was in der ersten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/152>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.