Jetzt wurde Eurymachus erst recht grimmig. "Elen¬ der," schrie er, "empfang auf der Stelle den Lohn für deine trunkenen Reden!" Mit diesem Zuruf schleuderte er einen Fußschemel nach Odysseus, dieser aber warf sich zu den Knieen des Amphinomus nieder, daß der Sche¬ mel über ihm hin, und dem Mundschenken an die rechte Hand fuhr, so daß diesem die Weinkanne mit hellem Klang auf den Boden rollte, er selbst aber mit einem Schrei rückwärts zu Boden fiel.
Die Freier lärmten indessen fort und fluchten dem Fremdlinge, daß er eine solche Störung in ihre Freuden bringe, bis Telemach höflich, aber bestimmt seine Gäste einlud, sich zur Nachtruhe zu begeben. Da erhub sich Amphinomus in der Versammlung und sprach: "Ihr habt billige Worte vernommen, meine Freunde, wider¬ setzet euch ihnen nicht; auch den Fremdling soll Niemand hinfort, weder ihr, noch ein Diener im Palaste, mit Wort oder Werken kränken! Füllet die Becher noch ein¬ mal zur Opferspende, und dann laßt uns nach Hause wandeln. Der Fremdling aber bleibe hier unter dem Schutze des Telemachus, an dessen Heerd er sich geflüch¬ tet hat." Es geschah, wie Amphinomus gerathen hatte, und bald verließen die Freier den Saal.
Odysseus mit Telemach und Penelope allein.
Im Saale standen jetzt nur noch Odysseus und sein Sohn. "Geschwind laß uns jetzt die Rüstungen verwahren,"
Jetzt wurde Eurymachus erſt recht grimmig. „Elen¬ der,“ ſchrie er, „empfang auf der Stelle den Lohn für deine trunkenen Reden!“ Mit dieſem Zuruf ſchleuderte er einen Fußſchemel nach Odyſſeus, dieſer aber warf ſich zu den Knieen des Amphinomus nieder, daß der Sche¬ mel über ihm hin, und dem Mundſchenken an die rechte Hand fuhr, ſo daß dieſem die Weinkanne mit hellem Klang auf den Boden rollte, er ſelbſt aber mit einem Schrei rückwärts zu Boden fiel.
Die Freier lärmten indeſſen fort und fluchten dem Fremdlinge, daß er eine ſolche Störung in ihre Freuden bringe, bis Telemach höflich, aber beſtimmt ſeine Gäſte einlud, ſich zur Nachtruhe zu begeben. Da erhub ſich Amphinomus in der Verſammlung und ſprach: „Ihr habt billige Worte vernommen, meine Freunde, wider¬ ſetzet euch ihnen nicht; auch den Fremdling ſoll Niemand hinfort, weder ihr, noch ein Diener im Palaſte, mit Wort oder Werken kränken! Füllet die Becher noch ein¬ mal zur Opferſpende, und dann laßt uns nach Hauſe wandeln. Der Fremdling aber bleibe hier unter dem Schutze des Telemachus, an deſſen Heerd er ſich geflüch¬ tet hat.“ Es geſchah, wie Amphinomus gerathen hatte, und bald verließen die Freier den Saal.
Odyſſeus mit Telemach und Penelope allein.
Im Saale ſtanden jetzt nur noch Odyſſeus und ſein Sohn. „Geſchwind laß uns jetzt die Rüſtungen verwahren,“
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Jetzt wurde Eurymachus erſt recht grimmig. „Elen¬
der,“ ſchrie er, „empfang auf der Stelle den Lohn für
deine trunkenen Reden!“ Mit dieſem Zuruf ſchleuderte
er einen Fußſchemel nach Odyſſeus, dieſer aber warf ſich
zu den Knieen des Amphinomus nieder, daß der Sche¬
mel über ihm hin, und dem Mundſchenken an die rechte
Hand fuhr, ſo daß dieſem die Weinkanne mit hellem
Klang auf den Boden rollte, er ſelbſt aber mit einem
Schrei rückwärts zu Boden fiel.
Die Freier lärmten indeſſen fort und fluchten dem
Fremdlinge, daß er eine ſolche Störung in ihre Freuden
bringe, bis Telemach höflich, aber beſtimmt ſeine Gäſte
einlud, ſich zur Nachtruhe zu begeben. Da erhub ſich
Amphinomus in der Verſammlung und ſprach: „Ihr
habt billige Worte vernommen, meine Freunde, wider¬
ſetzet euch ihnen nicht; auch den Fremdling ſoll Niemand
hinfort, weder ihr, noch ein Diener im Palaſte, mit
Wort oder Werken kränken! Füllet die Becher noch ein¬
mal zur Opferſpende, und dann laßt uns nach Hauſe
wandeln. Der Fremdling aber bleibe hier unter dem
Schutze des Telemachus, an deſſen Heerd er ſich geflüch¬
tet hat.“ Es geſchah, wie Amphinomus gerathen hatte,
und bald verließen die Freier den Saal.
Odyſſeus mit Telemach und Penelope allein.
Im Saale ſtanden jetzt nur noch Odyſſeus und ſein
Sohn. „Geſchwind laß uns jetzt die Rüſtungen verwahren,“
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 3. Stuttgart, 1840, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen03_1840/257>, abgerufen am 21.11.2024.
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