sich vorwärts bäumte, und der Drache ihn in die Weiche biß. Er hielt den Nacken des Ungethümes fest und schnürte ihn so lange zu, bis er über das ungebärdige Thier Meister ward, da er es dann aufhob und durch eine an¬ dere Mündung des Hades bei Trözen im Argolischen Lande glücklich wieder zur Oberwelt auftauchte. Als der Höllenhund das Tageslicht erblickte, entsetzte er sich und fing an den Geifer von sich zu speien; davon wuchs der giftige Eisenhut aus dem Boden hervor. Herkules brachte das Ungeheuer in Fesseln sofort nach Tiryns und hielt es dem staunenden Eurystheus, der seinen eigenen Augen nicht traute, entgegen. Jetzt verzweifelte der Kö¬ nig daran, jemals des verhaßten Jupitersohnes los zu werden, ergab sich in sein Schicksal und entließ den Hel¬ den, der den Höllenhund seinem Eigenthümer zurück in die Unterwelt brachte.
Herkules und Eurytus.
Herkules, nach allen diesen Mühsalen endlich vom Dienste des Eurystheus befreit, kehrte nach Theben zu¬ rück. Mit seiner Gemahlin Megara, der er im Wahn¬ sinne die Kinder umgebracht hatte, konnte er nicht mehr leben, er trat sie daher mit ihrem Willen seinem geliebten Vetter Jolaus zur Gattin ab, und dachte selbst auf eine neue Vermählung. Seine Neigung wandte sich der schönen Jole zu, der Tochter des Königes Eurytus zu Oechalia, auf der Insel Euböa, der den Herkules einst als Knaben in der Kunst des Bogenschießens unterrichtet hatte. Dieser König hatte seine Tochter dem Wettkämpfer versprochen, der
ſich vorwärts bäumte, und der Drache ihn in die Weiche biß. Er hielt den Nacken des Ungethümes feſt und ſchnürte ihn ſo lange zu, bis er über das ungebärdige Thier Meiſter ward, da er es dann aufhob und durch eine an¬ dere Mündung des Hades bei Trözen im Argoliſchen Lande glücklich wieder zur Oberwelt auftauchte. Als der Höllenhund das Tageslicht erblickte, entſetzte er ſich und fing an den Geifer von ſich zu ſpeien; davon wuchs der giftige Eiſenhut aus dem Boden hervor. Herkules brachte das Ungeheuer in Feſſeln ſofort nach Tiryns und hielt es dem ſtaunenden Euryſtheus, der ſeinen eigenen Augen nicht traute, entgegen. Jetzt verzweifelte der Kö¬ nig daran, jemals des verhaßten Jupiterſohnes los zu werden, ergab ſich in ſein Schickſal und entließ den Hel¬ den, der den Höllenhund ſeinem Eigenthümer zurück in die Unterwelt brachte.
Herkules und Eurytus.
Herkules, nach allen dieſen Mühſalen endlich vom Dienſte des Euryſtheus befreit, kehrte nach Theben zu¬ rück. Mit ſeiner Gemahlin Megara, der er im Wahn¬ ſinne die Kinder umgebracht hatte, konnte er nicht mehr leben, er trat ſie daher mit ihrem Willen ſeinem geliebten Vetter Jolaus zur Gattin ab, und dachte ſelbſt auf eine neue Vermählung. Seine Neigung wandte ſich der ſchönen Jole zu, der Tochter des Königes Eurytus zu Oechalia, auf der Inſel Euböa, der den Herkules einſt als Knaben in der Kunſt des Bogenſchießens unterrichtet hatte. Dieſer König hatte ſeine Tochter dem Wettkämpfer verſprochen, der
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ſich vorwärts bäumte, und der Drache ihn in die Weiche
biß. Er hielt den Nacken des Ungethümes feſt und ſchnürte
ihn ſo lange zu, bis er über das ungebärdige Thier
Meiſter ward, da er es dann aufhob und durch eine an¬
dere Mündung des Hades bei Trözen im Argoliſchen
Lande glücklich wieder zur Oberwelt auftauchte. Als der
Höllenhund das Tageslicht erblickte, entſetzte er ſich und
fing an den Geifer von ſich zu ſpeien; davon wuchs der
giftige Eiſenhut aus dem Boden hervor. Herkules
brachte das Ungeheuer in Feſſeln ſofort nach Tiryns und
hielt es dem ſtaunenden Euryſtheus, der ſeinen eigenen
Augen nicht traute, entgegen. Jetzt verzweifelte der Kö¬
nig daran, jemals des verhaßten Jupiterſohnes los zu
werden, ergab ſich in ſein Schickſal und entließ den Hel¬
den, der den Höllenhund ſeinem Eigenthümer zurück in
die Unterwelt brachte.
Herkules und Eurytus.
Herkules, nach allen dieſen Mühſalen endlich vom
Dienſte des Euryſtheus befreit, kehrte nach Theben zu¬
rück. Mit ſeiner Gemahlin Megara, der er im Wahn¬
ſinne die Kinder umgebracht hatte, konnte er nicht mehr
leben, er trat ſie daher mit ihrem Willen ſeinem geliebten
Vetter Jolaus zur Gattin ab, und dachte ſelbſt auf eine neue
Vermählung. Seine Neigung wandte ſich der ſchönen Jole zu,
der Tochter des Königes Eurytus zu Oechalia, auf der
Inſel Euböa, der den Herkules einſt als Knaben in der
Kunſt des Bogenſchießens unterrichtet hatte. Dieſer König
hatte ſeine Tochter dem Wettkämpfer verſprochen, der
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 1. Stuttgart, 1838, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen01_1838/264>, abgerufen am 17.11.2024.
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