Schurz, Karl: Der Studentencongreß zu Eisenach am 25. September 1848. Bonn, 1848.Vorbericht. Leider ist über das Studentenparlament vom 25. September das unglückliche Schicksal ergangen, durch eine Menge hämischer, zum Theil höchst einseitiger, zum Theil völlig unwahrer Zeitungsberichte, die, ursprünglich aus einer Feder geflossen, in eine ganze Reihe vielgelesener Journale übergingen, in aller Welt verunglimpft zu werden. Man schrieb allerlei kleine Zufälligkeiten und völlig unabhängige Einzelheiheiten auf Rechnung des Studentencongresses, beutete diese Dinge auf die gewaltsamste, oft sonderbarste Weise aus, woraus denn vor den Augen des Publikums ein Gewebe von Verkehrtheiten entstand, aus welchen selbst dem Freunde der Wahrheit kein richtiges Urtheil hervorgehn konnte. Da es mir nun nicht wohl thunlich schien, während eines so ungeheuren Gedränges welterschütternder Begebenheiten die große Masse der Zeitungsleser mit einer verhältnißmäßig nur Wenigen interessanten Sache länger zu behelligen, ich aber andererseits auch die Menge der verbreiteten Unwahrheiten keineswegs unangefochten lassen wollte, so glaube ich, zugleich mehrfachen Vorbericht. Leider ist über das Studentenparlament vom 25. September das unglückliche Schicksal ergangen, durch eine Menge hämischer, zum Theil höchst einseitiger, zum Theil völlig unwahrer Zeitungsberichte, die, ursprünglich aus einer Feder geflossen, in eine ganze Reihe vielgelesener Journale übergingen, in aller Welt verunglimpft zu werden. Man schrieb allerlei kleine Zufälligkeiten und völlig unabhängige Einzelheiheiten auf Rechnung des Studentencongresses, beutete diese Dinge auf die gewaltsamste, oft sonderbarste Weise aus, woraus denn vor den Augen des Publikums ein Gewebe von Verkehrtheiten entstand, aus welchen selbst dem Freunde der Wahrheit kein richtiges Urtheil hervorgehn konnte. Da es mir nun nicht wohl thunlich schien, während eines so ungeheuren Gedränges welterschütternder Begebenheiten die große Masse der Zeitungsleser mit einer verhältnißmäßig nur Wenigen interessanten Sache länger zu behelligen, ich aber andererseits auch die Menge der verbreiteten Unwahrheiten keineswegs unangefochten lassen wollte, so glaube ich, zugleich mehrfachen <TEI> <text> <pb facs="#f0003" n="1"/> <body> <div type="preface" n="1"> <head>Vorbericht.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Leider ist über das Studentenparlament vom 25. September das unglückliche Schicksal ergangen, durch eine Menge hämischer, zum Theil höchst einseitiger, zum Theil völlig unwahrer Zeitungsberichte, die, ursprünglich aus <hi rendition="#g">einer</hi> Feder geflossen, in eine ganze Reihe vielgelesener Journale übergingen, in aller Welt verunglimpft zu werden. Man schrieb allerlei kleine Zufälligkeiten und völlig unabhängige <choice><sic>Einzelheiten</sic><corr>Einzelheiheiten</corr></choice> auf Rechnung des Studentencongresses, beutete diese Dinge auf die gewaltsamste, oft sonderbarste Weise aus, woraus denn vor den Augen des Publikums ein Gewebe von Verkehrtheiten entstand, aus welchen selbst dem Freunde der Wahrheit kein richtiges Urtheil hervorgehn konnte. Da es mir nun nicht wohl thunlich schien, während eines so ungeheuren Gedränges welterschütternder Begebenheiten die große Masse der Zeitungsleser mit einer verhältnißmäßig nur Wenigen interessanten Sache länger zu behelligen, ich aber andererseits auch die Menge der verbreiteten Unwahrheiten keineswegs unangefochten lassen wollte, so glaube ich, zugleich mehrfachen </p> </div> </body> </text> </TEI> [1/0003]
Vorbericht.
Leider ist über das Studentenparlament vom 25. September das unglückliche Schicksal ergangen, durch eine Menge hämischer, zum Theil höchst einseitiger, zum Theil völlig unwahrer Zeitungsberichte, die, ursprünglich aus einer Feder geflossen, in eine ganze Reihe vielgelesener Journale übergingen, in aller Welt verunglimpft zu werden. Man schrieb allerlei kleine Zufälligkeiten und völlig unabhängige Einzelheiheiten auf Rechnung des Studentencongresses, beutete diese Dinge auf die gewaltsamste, oft sonderbarste Weise aus, woraus denn vor den Augen des Publikums ein Gewebe von Verkehrtheiten entstand, aus welchen selbst dem Freunde der Wahrheit kein richtiges Urtheil hervorgehn konnte. Da es mir nun nicht wohl thunlich schien, während eines so ungeheuren Gedränges welterschütternder Begebenheiten die große Masse der Zeitungsleser mit einer verhältnißmäßig nur Wenigen interessanten Sache länger zu behelligen, ich aber andererseits auch die Menge der verbreiteten Unwahrheiten keineswegs unangefochten lassen wollte, so glaube ich, zugleich mehrfachen
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Zitationshilfe: | Schurz, Karl: Der Studentencongreß zu Eisenach am 25. September 1848. Bonn, 1848, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schurz_studentencongress_1848/3>, abgerufen am 22.07.2024. |