Schubin, Ossip: Etiquette. Eine Rococo-Arabeske. Berlin, 1887.III. Mehr oder minder steil bergan steigende Straßen, einige eng wie in orientalischen Städten, voll düstern braunen Schattens und mit reihen Geranien und Nelken in den Fenstern der Häuser, einige malerisch, andere nur armselig, noch andere einfach plump und banal, große Strecken zusammengebrochenen Mauerwerks, in dem die Demolirhacke Staub aufwirbelt. Häuser, deren eingerissene Facade Einblick in ihr Inneres gewährt - den Einblick auf beschmutzte gelbe und blaue Tapeten, an denen noch irgend ein verblichenes Porträt in ovalem Rahmen vergessen an einem rostigen Nagel zittert, auf ein unebenes Parquet mit großen braunen Flecken, von denen man nicht weiß, ob sie von einem Mord erzählen, oder von einer Orgie - brachliegendes Terrain mit, zwischen Kehricht und Schutthaufen wucherndem mannshohen Riedgras, III. Mehr oder minder steil bergan steigende Straßen, einige eng wie in orientalischen Städten, voll düstern braunen Schattens und mit reihen Geranien und Nelken in den Fenstern der Häuser, einige malerisch, andere nur armselig, noch andere einfach plump und banal, große Strecken zusammengebrochenen Mauerwerks, in dem die Demolirhacke Staub aufwirbelt. Häuser, deren eingerissene Façade Einblick in ihr Inneres gewährt – den Einblick auf beschmutzte gelbe und blaue Tapeten, an denen noch irgend ein verblichenes Porträt in ovalem Rahmen vergessen an einem rostigen Nagel zittert, auf ein unebenes Parquet mit großen braunen Flecken, von denen man nicht weiß, ob sie von einem Mord erzählen, oder von einer Orgie – brachliegendes Terrain mit, zwischen Kehricht und Schutthaufen wucherndem mannshohen Riedgras, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0051" n="51"/> <div n="1"> <head>III.</head> <p>Mehr oder minder steil bergan steigende Straßen, einige eng wie in orientalischen Städten, voll düstern braunen Schattens und mit reihen Geranien und Nelken in den Fenstern der Häuser, einige malerisch, andere nur armselig, noch andere einfach plump und banal, große Strecken zusammengebrochenen Mauerwerks, in dem die Demolirhacke Staub aufwirbelt. Häuser, deren eingerissene Façade Einblick in ihr Inneres gewährt – den Einblick auf beschmutzte gelbe und blaue Tapeten, an denen noch irgend ein verblichenes Porträt in ovalem Rahmen vergessen an einem rostigen Nagel zittert, auf ein unebenes Parquet mit großen braunen Flecken, von denen man nicht weiß, ob sie von einem Mord erzählen, oder von einer Orgie – brachliegendes Terrain mit, zwischen Kehricht und Schutthaufen wucherndem mannshohen Riedgras, </p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0051]
III. Mehr oder minder steil bergan steigende Straßen, einige eng wie in orientalischen Städten, voll düstern braunen Schattens und mit reihen Geranien und Nelken in den Fenstern der Häuser, einige malerisch, andere nur armselig, noch andere einfach plump und banal, große Strecken zusammengebrochenen Mauerwerks, in dem die Demolirhacke Staub aufwirbelt. Häuser, deren eingerissene Façade Einblick in ihr Inneres gewährt – den Einblick auf beschmutzte gelbe und blaue Tapeten, an denen noch irgend ein verblichenes Porträt in ovalem Rahmen vergessen an einem rostigen Nagel zittert, auf ein unebenes Parquet mit großen braunen Flecken, von denen man nicht weiß, ob sie von einem Mord erzählen, oder von einer Orgie – brachliegendes Terrain mit, zwischen Kehricht und Schutthaufen wucherndem mannshohen Riedgras,
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