Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.6. Die Echo. Schon der die Zunge bewegende und der Schlund- im *) Sömmering, vom Bau des menschlichen Körpers, B. V. Abth. 1. S. 322. **) Zuweilen hat man auch in Erwachsenen das Gehirn
ganz oder fast ganz durch Eiterung u. a. zerstört ge- funden, ohne daß lange Zeit bey jenem schon ziemlich vorgeschrittenen Zerstörungsprozeß eine Abnahme der Hirn- 6. Die Echo. Schon der die Zunge bewegende und der Schlund- im *) Soͤmmering, vom Bau des menſchlichen Koͤrpers, B. V. Abth. 1. S. 322. **) Zuweilen hat man auch in Erwachſenen das Gehirn
ganz oder faſt ganz durch Eiterung u. a. zerſtoͤrt ge- funden, ohne daß lange Zeit bey jenem ſchon ziemlich vorgeſchrittenen Zerſtoͤrungsprozeß eine Abnahme der Hirn- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0109" n="99"/> <div n="1"> <head>6. Die Echo.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>chon der die Zunge bewegende und der Schlund-<lb/> kopf-Nerve, am allermeiſten aber der Stimmnerve,<lb/> welchem im lebenden Koͤrper die Funktion der Stim-<lb/> me und des lauten Sprechens zukoͤmmt, ſtehet durch<lb/> Bau, Verzweigung und organiſche Beſtimmung in<lb/> der genaueſten Beziehung mit einem Theil des Ner-<lb/> venſyſtems, der, den Nerven des Gehirns und Ruͤck-<lb/> marks gegenuͤber, ein fuͤr ſich beſtehendes, ſelbſtſlaͤn-<lb/> diges Ganze bildet. Dieſes an Ganglien und Ge-<lb/> flechten reiche, ſogenannt ſympathiſche Syſtem, aus<lb/> welchem alle Eingeweide der Bruſt- und Unterleibs-<lb/> Hoͤhle und die Blutgefaͤße des ganzen Koͤrpers ihre<lb/> Nerven empfangen, entſpringt nicht, wie die aͤltere<lb/> Anſicht wollte, aus dem fuͤnften und ſechsten Nerven-<lb/> paar des Gehirns, ſondern ſtehet mit dieſen, ſo wie<lb/> mit einigen andern Gehirn- und allen Ruͤckenmarks-<lb/> nerven bloß in Verbindung, und jene vermeinte Wur-<lb/> zel ſtuͤnde ſchon in Hinſicht ihrer ungemeinen Feinheit<lb/> in keinem Verhaͤltniß mit dem uͤbrigen Verlauf. <note place="foot" n="*)">Soͤmmering, vom Bau des menſchlichen Koͤrpers, B.<lb/><hi rendition="#aq">V.</hi> Abth. 1. S. 322.</note><lb/> Es wird deßhalb im unvollkommneren Thierreich und<lb/> ſelbſt noch in Mißbildungen des vollkommneren <note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="**)">Zuweilen hat man auch in Erwachſenen das Gehirn<lb/> ganz oder faſt ganz durch Eiterung u. a. zerſtoͤrt ge-<lb/> funden, ohne daß lange Zeit bey jenem ſchon ziemlich<lb/> vorgeſchrittenen Zerſtoͤrungsprozeß eine Abnahme der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hirn-</fw></note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">im</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0109]
6. Die Echo.
Schon der die Zunge bewegende und der Schlund-
kopf-Nerve, am allermeiſten aber der Stimmnerve,
welchem im lebenden Koͤrper die Funktion der Stim-
me und des lauten Sprechens zukoͤmmt, ſtehet durch
Bau, Verzweigung und organiſche Beſtimmung in
der genaueſten Beziehung mit einem Theil des Ner-
venſyſtems, der, den Nerven des Gehirns und Ruͤck-
marks gegenuͤber, ein fuͤr ſich beſtehendes, ſelbſtſlaͤn-
diges Ganze bildet. Dieſes an Ganglien und Ge-
flechten reiche, ſogenannt ſympathiſche Syſtem, aus
welchem alle Eingeweide der Bruſt- und Unterleibs-
Hoͤhle und die Blutgefaͤße des ganzen Koͤrpers ihre
Nerven empfangen, entſpringt nicht, wie die aͤltere
Anſicht wollte, aus dem fuͤnften und ſechsten Nerven-
paar des Gehirns, ſondern ſtehet mit dieſen, ſo wie
mit einigen andern Gehirn- und allen Ruͤckenmarks-
nerven bloß in Verbindung, und jene vermeinte Wur-
zel ſtuͤnde ſchon in Hinſicht ihrer ungemeinen Feinheit
in keinem Verhaͤltniß mit dem uͤbrigen Verlauf. *)
Es wird deßhalb im unvollkommneren Thierreich und
ſelbſt noch in Mißbildungen des vollkommneren **)
im
*) Soͤmmering, vom Bau des menſchlichen Koͤrpers, B.
V. Abth. 1. S. 322.
**) Zuweilen hat man auch in Erwachſenen das Gehirn
ganz oder faſt ganz durch Eiterung u. a. zerſtoͤrt ge-
funden, ohne daß lange Zeit bey jenem ſchon ziemlich
vorgeſchrittenen Zerſtoͤrungsprozeß eine Abnahme der
Hirn-
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Zitationshilfe: | Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_symbolik_1814/109>, abgerufen am 27.07.2024. |