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Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

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Nachdenkliche Beschreibung
XLV.
KEin Unglükk auf dieser Welt/ drauf nicht
GOtt kan Glükke schikken/
Kein so grosser Schade ist/ drauf ein Pflaster
nicht zurükken/
Keine Krankheit findet sich/ drauf nicht funden
Artzenei/
Kein Weh wird sein in der Welt/ drauf nicht
Wol verhanden sei.


Kein Unglükk auf dieser Welt) Man pfleget
zu sagen/ man finde Pflaster vor allerlei Schaden: Jn
dieser Welt sei kein Unglükk so groß/ Gott könne darauf
Glükke schikken: Kein Weh ist so groß/ es könne darauf
folgen ein Wol; Nemlich in diesem Leben und in dieser
Welt/ wan Gott es also vermitteln wil/ nullum in hoc
orbe tam insanabile vulnus, cui Deus non possit ma-
lagma imponere:
Aber wenn Gott erst recht straffen wil/
wan er ewig straffen wil/ dan ist kein Pflaster/ Hülfe noch
Trost irgends wo mehr zu finden; Welches Jer. 46. v. 11.
also nennet/ gehe hin/ hohle Salbe/ aber es ist ümsonst/ du
wirst doch nicht heil. Und cap. 30. v. 12. 13. beschreibet es der
Prophet also: Dein Schade ist numehr verzweiffelt böse/
und deine Wunden sind unheilbar: Deine Sache handelt
niemand/ daß er sie verbünde/ es kan dich niemand heilen.

Mensch/ du wirst unheilsam krank/
Dein Verhalten lauter Stank/
Wan du erst die Sünde liebst/
Und dem Teufel dich ergiebst;
O dein Pflaster wird denn sein
Höllenangst und Höllenpein/
So dir/ an stat Linderung
Ewig gibt Verzweiffelung.
XLVI.
Nachdenkliche Beſchreibung
XLV.
KEin Ungluͤkk auf dieſer Welt/ drauf nicht
GOtt kan Gluͤkke ſchikken/
Kein ſo groſſer Schade iſt/ drauf ein Pflaſter
nicht zuruͤkken/
Keine Krankheit findet ſich/ drauf nicht funden
Artzenei/
Kein Weh wird ſein in der Welt/ drauf nicht
Wol verhanden ſei.


Kein Ungluͤkk auf dieſer Welt) Man pfleget
zu ſagen/ man finde Pflaſter vor allerlei Schaden: Jn
dieſer Welt ſei kein Ungluͤkk ſo groß/ Gott koͤnne darauf
Gluͤkke ſchikken: Kein Weh iſt ſo groß/ es koͤnne darauf
folgen ein Wol; Nemlich in dieſem Leben und in dieſer
Welt/ wan Gott es alſo vermitteln wil/ nullum in hoc
orbe tam inſanabile vulnus, cui Deus non poſſit ma-
lagma imponere:
Aber weñ Gott erſt recht ſtraffen wil/
wan er ewig ſtraffen wil/ dan iſt kein Pflaſter/ Huͤlfe noch
Troſt irgends wo mehr zu finden; Welches Jer. 46. v. 11.
alſo nennet/ gehe hin/ hohle Salbe/ aber es iſt uͤmſonſt/ du
wiꝛſt doch nicht heil. Und cap. 30. v. 12. 13. beſchreibet es deꝛ
Prophet alſo: Dein Schade iſt numehr veꝛzweiffelt boͤſe/
uñ deine Wunden ſind unheilbar: Deine Sache handelt
niemand/ daß er ſie verbuͤnde/ es kan dich niemand heilen.

Menſch/ du wirſt unheilſam krank/
Dein Verhalten lauter Stank/
Wan du erſt die Suͤnde liebſt/
Und dem Teufel dich ergiebſt;
O dein Pflaſter wird denn ſein
Hoͤllenangſt und Hoͤllenpein/
So dir/ an ſtat Linderung
Ewig gibt Verzweiffelung.
XLVI.
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[156/0224] Nachdenkliche Beſchreibung XLV. KEin Ungluͤkk auf dieſer Welt/ drauf nicht GOtt kan Gluͤkke ſchikken/ Kein ſo groſſer Schade iſt/ drauf ein Pflaſter nicht zuruͤkken/ Keine Krankheit findet ſich/ drauf nicht funden Artzenei/ Kein Weh wird ſein in der Welt/ drauf nicht Wol verhanden ſei. Kein Ungluͤkk auf dieſer Welt) Man pfleget zu ſagen/ man finde Pflaſter vor allerlei Schaden: Jn dieſer Welt ſei kein Ungluͤkk ſo groß/ Gott koͤnne darauf Gluͤkke ſchikken: Kein Weh iſt ſo groß/ es koͤnne darauf folgen ein Wol; Nemlich in dieſem Leben und in dieſer Welt/ wan Gott es alſo vermitteln wil/ nullum in hoc orbe tam inſanabile vulnus, cui Deus non poſſit ma- lagma imponere: Aber weñ Gott erſt recht ſtraffen wil/ wan er ewig ſtraffen wil/ dan iſt kein Pflaſter/ Huͤlfe noch Troſt irgends wo mehr zu finden; Welches Jer. 46. v. 11. alſo nennet/ gehe hin/ hohle Salbe/ aber es iſt uͤmſonſt/ du wiꝛſt doch nicht heil. Und cap. 30. v. 12. 13. beſchreibet es deꝛ Prophet alſo: Dein Schade iſt numehr veꝛzweiffelt boͤſe/ uñ deine Wunden ſind unheilbar: Deine Sache handelt niemand/ daß er ſie verbuͤnde/ es kan dich niemand heilen. Menſch/ du wirſt unheilſam krank/ Dein Verhalten lauter Stank/ Wan du erſt die Suͤnde liebſt/ Und dem Teufel dich ergiebſt; O dein Pflaſter wird denn ſein Hoͤllenangſt und Hoͤllenpein/ So dir/ an ſtat Linderung Ewig gibt Verzweiffelung. XLVI.

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Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/224>, abgerufen am 21.11.2024.