Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

Bild:
<< vorherige Seite
der Hölle und Höllischen Zustandes.
XXXVII.
WEh/ O weh! wan GOttes Grimm wie die
Wüte so herdringet!
GOttes Griff und Zorngericht zu der strengen
Straff' es bringet!
So bricht an das Höllsche Feur/ lodert biß in
Ewigkeit/
Brennt biß unten in die Höll/ oben an und je-
de Seit.


GOttes Grimm wie die Wüte einher drin-
get/ GOttes Griff und Zorngericht zu der stren-
gen Straff es bringet.)
Wie GOtt der HErr im
Grimm einher dringen/ und sich rechen wil/ ist vorhin
angezogen; Wan nun GOtt also zugreiffen/ also im
Zorn Gericht halten/ alles selbst zu der strengen ewigen
Straffe es endlich bringen wil/ wer wil doch solchem
Griffe und Zorngerichte GOttes/ wie der Reim Text es
nennet/ aufhalten/ und die numehr straffende Ewig-
keit abwenden? Bedenk doch/ du dummer Mensch/ wie
die Propheten Ezechiel und Jeremias diesen Grimm/
Rache und Zorn GOttes beschreiben: Esai. 59. v. 17.
Wird vorgestellet/ als ob GOtt sich dazu ausrüste und
ankleide/ so sagt der Prophet: GOtt zeucht Gerechtig-
keit an/ wie ein Pantzer/ und setzet einen Helm des Heils
auf sein Haubt/ und zeucht sich an zur Rache/ und klei-
det sich mit Eifer/ wie mit einem Rokke.

O weh dir elenden Sünder/ wan ein solcher star-
ker Gewafneter wider dich ankomt. Und der Rache-
Tag des HErrn da ist Esai 34. v. 8. und Ezech. 5. v. 13.
heisset es: Also sol mein Zorn vollendet/ und mein

Grimm
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
XXXVII.
WEh/ O weh! wan GOttes Grimm wie die
Wuͤte ſo herdringet!
GOttes Griff und Zorngericht zu der ſtrengen
Straff’ es bringet!
So bricht an das Hoͤllſche Feur/ lodert biß in
Ewigkeit/
Brennt biß unten in die Hoͤll/ oben an und je-
de Seit.


GOttes Grimm wie die Wuͤte einher drin-
get/ GOttes Griff und Zorngericht zu der ſtren-
gen Straff es bringet.)
Wie GOtt der HErꝛ im
Grimm einher dringen/ und ſich rechen wil/ iſt vorhin
angezogen; Wan nun GOtt alſo zugreiffen/ alſo im
Zorn Gericht halten/ alles ſelbſt zu der ſtrengen ewigen
Straffe es endlich bringen wil/ wer wil doch ſolchem
Griffe und Zorngerichte GOttes/ wie der Reim Text es
nennet/ aufhalten/ und die numehr ſtraffende Ewig-
keit abwenden? Bedenk doch/ du dummer Menſch/ wie
die Propheten Ezechiel und Jeremias dieſen Grimm/
Rache und Zorn GOttes beſchreiben: Eſai. 59. v. 17.
Wird vorgeſtellet/ als ob GOtt ſich dazu ausruͤſte und
ankleide/ ſo ſagt der Prophet: GOtt zeucht Gerechtig-
keit an/ wie ein Pantzer/ und ſetzet einen Helm des Heils
auf ſein Haubt/ und zeucht ſich an zur Rache/ und klei-
det ſich mit Eifer/ wie mit einem Rokke.

O weh dir elenden Suͤnder/ wan ein ſolcher ſtar-
ker Gewafneter wider dich ankomt. Und der Rache-
Tag des HErꝛn da iſt Eſai 34. v. 8. und Ezech. 5. v. 13.
heiſſet es: Alſo ſol mein Zorn vollendet/ und mein

Grimm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0209" n="141"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Ho&#x0364;lle und Ho&#x0364;lli&#x017F;chen Zu&#x017F;tandes.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">XXXVII.</hi> </hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">W</hi>Eh/ O weh! wan GOttes Grimm wie die</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Wu&#x0364;te &#x017F;o herdringet!</hi> </l><lb/>
          <l>GOttes Griff und Zorngericht zu der &#x017F;trengen</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Straff&#x2019; es bringet!</hi> </l><lb/>
          <l>So bricht an das Ho&#x0364;ll&#x017F;che Feur/ lodert biß in</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Ewigkeit/</hi> </l><lb/>
          <l>Brennt biß unten in die Ho&#x0364;ll/ oben an und je-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">de Seit.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">GOttes Grimm wie die Wu&#x0364;te einher drin-<lb/>
get/ GOttes Griff und Zorngericht zu der &#x017F;tren-<lb/>
gen Straff es bringet.)</hi> Wie GOtt der HEr&#xA75B; im<lb/>
Grimm einher dringen/ und &#x017F;ich rechen wil/ i&#x017F;t vorhin<lb/>
angezogen; Wan nun GOtt al&#x017F;o zugreiffen/ al&#x017F;o im<lb/>
Zorn Gericht halten/ alles &#x017F;elb&#x017F;t zu der &#x017F;trengen ewigen<lb/>
Straffe es endlich bringen wil/ wer wil doch &#x017F;olchem<lb/>
Griffe und Zorngerichte GOttes/ wie der Reim Text es<lb/>
nennet/ aufhalten/ und die numehr &#x017F;traffende Ewig-<lb/>
keit abwenden? Bedenk doch/ du dummer Men&#x017F;ch/ wie<lb/>
die Propheten <hi rendition="#aq">Ezechiel</hi> und <hi rendition="#aq">Jeremias</hi> die&#x017F;en Grimm/<lb/>
Rache und Zorn GOttes be&#x017F;chreiben: <hi rendition="#aq">E&#x017F;ai. 59. v.</hi> 17.<lb/>
Wird vorge&#x017F;tellet/ als ob GOtt &#x017F;ich dazu ausru&#x0364;&#x017F;te und<lb/>
ankleide/ &#x017F;o &#x017F;agt der Prophet: GOtt zeucht Gerechtig-<lb/>
keit an/ wie ein Pantzer/ und &#x017F;etzet einen Helm des Heils<lb/>
auf &#x017F;ein Haubt/ und zeucht &#x017F;ich an zur Rache/ und klei-<lb/>
det &#x017F;ich mit Eifer/ wie mit einem Rokke.</p><lb/>
        <p>O weh dir elenden Su&#x0364;nder/ wan ein &#x017F;olcher &#x017F;tar-<lb/>
ker Gewafneter wider dich ankomt. Und der Rache-<lb/>
Tag des HEr&#xA75B;n da i&#x017F;t <hi rendition="#aq">E&#x017F;ai 34. v.</hi> 8. und <hi rendition="#aq">Ezech. 5. v.</hi> 13.<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et es: Al&#x017F;o &#x017F;ol mein Zorn vollendet/ und mein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Grimm</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0209] der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. XXXVII. WEh/ O weh! wan GOttes Grimm wie die Wuͤte ſo herdringet! GOttes Griff und Zorngericht zu der ſtrengen Straff’ es bringet! So bricht an das Hoͤllſche Feur/ lodert biß in Ewigkeit/ Brennt biß unten in die Hoͤll/ oben an und je- de Seit. GOttes Grimm wie die Wuͤte einher drin- get/ GOttes Griff und Zorngericht zu der ſtren- gen Straff es bringet.) Wie GOtt der HErꝛ im Grimm einher dringen/ und ſich rechen wil/ iſt vorhin angezogen; Wan nun GOtt alſo zugreiffen/ alſo im Zorn Gericht halten/ alles ſelbſt zu der ſtrengen ewigen Straffe es endlich bringen wil/ wer wil doch ſolchem Griffe und Zorngerichte GOttes/ wie der Reim Text es nennet/ aufhalten/ und die numehr ſtraffende Ewig- keit abwenden? Bedenk doch/ du dummer Menſch/ wie die Propheten Ezechiel und Jeremias dieſen Grimm/ Rache und Zorn GOttes beſchreiben: Eſai. 59. v. 17. Wird vorgeſtellet/ als ob GOtt ſich dazu ausruͤſte und ankleide/ ſo ſagt der Prophet: GOtt zeucht Gerechtig- keit an/ wie ein Pantzer/ und ſetzet einen Helm des Heils auf ſein Haubt/ und zeucht ſich an zur Rache/ und klei- det ſich mit Eifer/ wie mit einem Rokke. O weh dir elenden Suͤnder/ wan ein ſolcher ſtar- ker Gewafneter wider dich ankomt. Und der Rache- Tag des HErꝛn da iſt Eſai 34. v. 8. und Ezech. 5. v. 13. heiſſet es: Alſo ſol mein Zorn vollendet/ und mein Grimm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/209
Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/209>, abgerufen am 21.12.2024.