Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Bauhaffthalter.
dentlichen Verzeichnüß/ gegen Revers unverzüglich zustellen/
damit wenn dieselben Gewercken oder deren Erben sich angeben
möchten/ ihnen solche Ausbeute von dem Rath abgefolget wer-
den könne.
4. So der Austheiler die Ausbeute eines Gewercken/ der
nicht persöhnlich zugegen/ auch keine gebührliche Vollmacht/
oder schrifftliche Anweisung überschicket/ einem andern abgeschrie-
ben/ oder zugestellet hätte/ und der Gewercke forderte solche her-
nach vom Austheiler/ so soll er ihm die ohne Behelff zu entrichten
schuldig seyn/ und sich hingegen an dem Empfanger halten.
5. Von einer austheilenden Zechen qvartaliter, zu seinen Ver-
dienst/ aus dem Zehnden 30. Groschen von der Gewercken Gelde
haben/ und ihnen noch darüber ieder Gewercke von ieden Thaler
3. Pfennig Austheilergebühr abstatten/ und weiter/ der Aus-
theilung halber/ weder durch sich/ noch iemand anders/ Genieß
oder Geschencke fordern.
Bauhaffthalter.
1.
WElch auf genommenes Lehen/ wöchentlich zum
wenigsten nicht mit 3. anfahrenden früh Schichten zu 6.
Stunden/ mit richtiger Handarbeit bauhafft gehalten wird/
dasselbe fället/ so ferne der Bergmeister nicht Frist ertheilet ins
Freye/ und mag andern verliehen werden.
2. Es sagen zwar die Bergordnungen/ daß iede Maase ab-
sonderlich mit einem Häuer beleget werden/ und dadurch bauhaff-
tig erhalten werden soll; Es ist aber nicht dergestalt zu verste-
hen/ daß eine iedere Maase von Tage nieder solle beleget werden/
einer dem andern das Wasser zu weisen/ und also in Beschwe-
rung bringen; sondern es ist dahin zu restringiren/ wenn die
Fund Grube fündig/ und das Feld mit Stollen oder Strecken ge-
öffnet/ und man mit denenselben durch die Maasen durchkommen/
und die Wasser darauff wegbringen kan.
3. Wird
Bauhaffthalter.
dentlichen Verzeichnuͤß/ gegen Revers unverzuͤglich zuſtellen/
damit wenn dieſelben Gewercken oder deren Erben ſich angeben
moͤchten/ ihnen ſolche Ausbeute von dem Rath abgefolget wer-
den koͤnne.
4. So der Austheiler die Ausbeute eines Gewercken/ der
nicht perſoͤhnlich zugegen/ auch keine gebuͤhrliche Vollmacht/
oder ſchrifftliche Anweiſung uͤberſchicket/ einem andern abgeſchrie-
ben/ oder zugeſtellet haͤtte/ und der Gewercke forderte ſolche her-
nach vom Austheiler/ ſo ſoll er ihm die ohne Behelff zu entrichten
ſchuldig ſeyn/ und ſich hingegen an dem Empfanger halten.
5. Von einer austheilenden Zechen qvartaliter, zu ſeinen Ver-
dienſt/ aus dem Zehnden 30. Groſchen von der Gewercken Gelde
haben/ und ihnen noch daruͤber ieder Gewercke von ieden Thaler
3. Pfennig Austheilergebuͤhr abſtatten/ und weiter/ der Aus-
theilung halber/ weder durch ſich/ noch iemand anders/ Genieß
oder Geſchencke fordern.
Bauhaffthalter.
1.
WElch auf genommenes Lehen/ woͤchentlich zum
wenigſten nicht mit 3. anfahrenden fruͤh Schichten zu 6.
Stunden/ mit richtiger Handarbeit bauhafft gehalten wird/
daſſelbe faͤllet/ ſo ferne der Bergmeiſter nicht Friſt ertheilet ins
Freye/ und mag andern verliehen werden.
2. Es ſagen zwar die Bergordnungen/ daß iede Maaſe ab-
ſonderlich mit einem Haͤuer beleget werden/ und dadurch bauhaff-
tig erhalten werden ſoll; Es iſt aber nicht dergeſtalt zu verſte-
hen/ daß eine iedere Maaſe von Tage nieder ſolle beleget werden/
einer dem andern das Waſſer zu weiſen/ und alſo in Beſchwe-
rung bringen; ſondern es iſt dahin zu reſtringiren/ wenn die
Fund Grube fuͤndig/ und das Feld mit Stollen oder Strecken ge-
oͤffnet/ und man mit denenſelben durch die Maaſen durchkommen/
und die Waſſer darauff wegbringen kan.
3. Wird
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0020" n="8"/><fw place="top" type="header">Bauhaffthalter.</fw><lb/>
dentlichen Verzeichnu&#x0364;ß/ gegen Revers unverzu&#x0364;glich zu&#x017F;tellen/<lb/>
damit wenn die&#x017F;elben Gewercken oder deren Erben &#x017F;ich angeben<lb/>
mo&#x0364;chten/ ihnen &#x017F;olche Ausbeute von dem Rath abgefolget wer-<lb/>
den ko&#x0364;nne.</item><lb/>
          <item>4. So der Austheiler die Ausbeute eines Gewercken/ der<lb/>
nicht per&#x017F;o&#x0364;hnlich zugegen/ auch keine gebu&#x0364;hrliche Vollmacht/<lb/>
oder &#x017F;chrifftliche Anwei&#x017F;ung u&#x0364;ber&#x017F;chicket/ einem andern abge&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ oder zuge&#x017F;tellet ha&#x0364;tte/ und der Gewercke forderte &#x017F;olche her-<lb/>
nach vom Austheiler/ &#x017F;o &#x017F;oll er ihm die ohne Behelff zu entrichten<lb/>
&#x017F;chuldig &#x017F;eyn/ und &#x017F;ich hingegen an dem Empfanger halten.</item><lb/>
          <item>5. Von einer austheilenden Zechen <hi rendition="#aq">qvartaliter,</hi> zu &#x017F;einen Ver-<lb/>
dien&#x017F;t/ aus dem Zehnden 30. Gro&#x017F;chen von der Gewercken Gelde<lb/>
haben/ und ihnen noch daru&#x0364;ber ieder Gewercke von ieden Thaler<lb/>
3. Pfennig Austheilergebu&#x0364;hr ab&#x017F;tatten/ und weiter/ der Aus-<lb/>
theilung halber/ weder durch &#x017F;ich/ noch iemand anders/ Genieß<lb/>
oder Ge&#x017F;chencke fordern.</item>
        </list>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Bauhaffthalter.</hi> </head><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#c">1.</hi><lb/><hi rendition="#in">W</hi>Elch auf genommenes Lehen/ wo&#x0364;chentlich zum<lb/>
wenig&#x017F;ten nicht mit 3. anfahrenden fru&#x0364;h Schichten zu 6.<lb/>
Stunden/ mit richtiger Handarbeit bauhafft gehalten wird/<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe fa&#x0364;llet/ &#x017F;o ferne der Bergmei&#x017F;ter nicht Fri&#x017F;t ertheilet ins<lb/>
Freye/ und mag andern verliehen werden.</item><lb/>
          <item>2. Es &#x017F;agen zwar die Bergordnungen/ daß iede Maa&#x017F;e ab-<lb/>
&#x017F;onderlich mit einem Ha&#x0364;uer beleget werden/ und dadurch bauhaff-<lb/>
tig erhalten werden &#x017F;oll; Es i&#x017F;t aber nicht derge&#x017F;talt zu ver&#x017F;te-<lb/>
hen/ daß eine iedere Maa&#x017F;e von Tage nieder &#x017F;olle beleget werden/<lb/>
einer dem andern das Wa&#x017F;&#x017F;er zu wei&#x017F;en/ und al&#x017F;o in Be&#x017F;chwe-<lb/>
rung bringen; &#x017F;ondern es i&#x017F;t dahin zu <hi rendition="#aq">re&#x017F;tringir</hi>en/ wenn die<lb/>
Fund Grube fu&#x0364;ndig/ und das Feld mit Stollen oder Strecken ge-<lb/>
o&#x0364;ffnet/ und man mit denen&#x017F;elben durch die Maa&#x017F;en durchkommen/<lb/>
und die Wa&#x017F;&#x017F;er darauff wegbringen kan.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">3. Wird</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0020] Bauhaffthalter. dentlichen Verzeichnuͤß/ gegen Revers unverzuͤglich zuſtellen/ damit wenn dieſelben Gewercken oder deren Erben ſich angeben moͤchten/ ihnen ſolche Ausbeute von dem Rath abgefolget wer- den koͤnne. 4. So der Austheiler die Ausbeute eines Gewercken/ der nicht perſoͤhnlich zugegen/ auch keine gebuͤhrliche Vollmacht/ oder ſchrifftliche Anweiſung uͤberſchicket/ einem andern abgeſchrie- ben/ oder zugeſtellet haͤtte/ und der Gewercke forderte ſolche her- nach vom Austheiler/ ſo ſoll er ihm die ohne Behelff zu entrichten ſchuldig ſeyn/ und ſich hingegen an dem Empfanger halten. 5. Von einer austheilenden Zechen qvartaliter, zu ſeinen Ver- dienſt/ aus dem Zehnden 30. Groſchen von der Gewercken Gelde haben/ und ihnen noch daruͤber ieder Gewercke von ieden Thaler 3. Pfennig Austheilergebuͤhr abſtatten/ und weiter/ der Aus- theilung halber/ weder durch ſich/ noch iemand anders/ Genieß oder Geſchencke fordern. Bauhaffthalter. 1. WElch auf genommenes Lehen/ woͤchentlich zum wenigſten nicht mit 3. anfahrenden fruͤh Schichten zu 6. Stunden/ mit richtiger Handarbeit bauhafft gehalten wird/ daſſelbe faͤllet/ ſo ferne der Bergmeiſter nicht Friſt ertheilet ins Freye/ und mag andern verliehen werden. 2. Es ſagen zwar die Bergordnungen/ daß iede Maaſe ab- ſonderlich mit einem Haͤuer beleget werden/ und dadurch bauhaff- tig erhalten werden ſoll; Es iſt aber nicht dergeſtalt zu verſte- hen/ daß eine iedere Maaſe von Tage nieder ſolle beleget werden/ einer dem andern das Waſſer zu weiſen/ und alſo in Beſchwe- rung bringen; ſondern es iſt dahin zu reſtringiren/ wenn die Fund Grube fuͤndig/ und das Feld mit Stollen oder Strecken ge- oͤffnet/ und man mit denenſelben durch die Maaſen durchkommen/ und die Waſſer darauff wegbringen kan. 3. Wird

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693/20
Zitationshilfe: Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693/20>, abgerufen am 21.12.2024.