Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Stöllner.
23. Keine ledige Schichten/ so nicht würcklich verfahren/
ingleichen keine Materialien an Pulfer/ Stahl/ Eysen/ und an-
dern/ wenn es nicht würcklich angeschafft/ und zum nöthigen Ge-
brauch verwendet/ in Register verschreiben/ auch solche nicht hö-
her/ als sie eingekaufft/ zu Register bringen/ noch auch geduppelt/
oder zu viel ansetzen.
Stöllner.
1.
WEil die Erb-Stöllen das Hertz und Schlüssel
der Gebürge sind/ und dem Bergwerck die meiste Fort-
setzung geben/ auch grosse Kosten erfordern/ so ist nicht unbillich/
daß auch dieselben bey ihrer Gerechtigkeit des Hiebs/ Neunden/
vierdten Pfennig/ Steuern und andern ungekränckt geschützet
werden.
2. So demnach ein Stöllner mit seinem Stollen zehen
Lachter und eine Spanne von Rasen und nicht der Hengebanck/
Säyger-Teiffe mit seiner Wasserseyge einbringet/ so ist ihm sol-
cher vor einem Erb-Stollen/ und ihme seine Gerechtigkeit zu zu-
erkennen/ und so er Ertz trifft/ mag er fünff viertel eines Lachters
von der Wasserseige über sich/ nach der Firste/ und eine halbe
Lachter in die Weite dasselbe weghauen/ und zum Stollen Hieb
behalten.
3. Hat er aber die obbenennte Erb-Teuffe nicht/ bringet
gleichwohl Wetter/ oder benimmet Wasser/ so kömmet ihm nicht
mehr als eine Stollen-Steuer/ nach Erkäntnüß des Berg-
Ambts/ zu/ und ist das getroffene Ertz nicht dem Stöllner/ son-
dern denen Maaßen/ darinnen der Stollen wendet/ und in ih-
rer Willkühr/ ob sie die gewonnenen Ertze gegen Erstattung
des Gewinner-Lohns zu sich nehmen/ oder dem Stöllner über-
lassen wollen.
4. Brin-
Stoͤllner.
23. Keine ledige Schichten/ ſo nicht wuͤrcklich verfahren/
ingleichen keine Materialien an Pulfer/ Stahl/ Eyſen/ und an-
dern/ wenn es nicht wuͤrcklich angeſchafft/ und zum noͤthigen Ge-
brauch verwendet/ in Regiſter verſchreiben/ auch ſolche nicht hoͤ-
her/ als ſie eingekaufft/ zu Regiſter bringen/ noch auch geduppelt/
oder zu viel anſetzen.
Stoͤllner.
1.
WEil die Erb-Stoͤllen das Hertz und Schluͤſſel
der Gebuͤrge ſind/ und dem Bergwerck die meiſte Fort-
ſetzung geben/ auch groſſe Koſten erfordern/ ſo iſt nicht unbillich/
daß auch dieſelben bey ihrer Gerechtigkeit des Hiebs/ Neunden/
vierdten Pfennig/ Steuern und andern ungekraͤnckt geſchuͤtzet
werden.
2. So demnach ein Stoͤllner mit ſeinem Stollen zehen
Lachter und eine Spanne von Raſen und nicht der Hengebanck/
Saͤyger-Teiffe mit ſeiner Waſſerſeyge einbringet/ ſo iſt ihm ſol-
cher vor einem Erb-Stollen/ und ihme ſeine Gerechtigkeit zu zu-
erkennen/ und ſo er Ertz trifft/ mag er fuͤnff viertel eines Lachters
von der Waſſerſeige uͤber ſich/ nach der Firſte/ und eine halbe
Lachter in die Weite daſſelbe weghauen/ und zum Stollen Hieb
behalten.
3. Hat er aber die obbenennte Erb-Teuffe nicht/ bringet
gleichwohl Wetter/ oder benimmet Waſſer/ ſo koͤmmet ihm nicht
mehr als eine Stollen-Steuer/ nach Erkaͤntnuͤß des Berg-
Ambts/ zu/ und iſt das getroffene Ertz nicht dem Stoͤllner/ ſon-
dern denen Maaßen/ darinnen der Stollen wendet/ und in ih-
rer Willkuͤhr/ ob ſie die gewonnenen Ertze gegen Erſtattung
des Gewinner-Lohns zu ſich nehmen/ oder dem Stoͤllner uͤber-
laſſen wollen.
4. Brin-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0152" n="190"/>
        <fw place="top" type="header">Sto&#x0364;llner.</fw><lb/>
        <list>
          <item>23. Keine ledige Schichten/ &#x017F;o nicht wu&#x0364;rcklich verfahren/<lb/>
ingleichen keine Materialien an Pulfer/ Stahl/ Ey&#x017F;en/ und an-<lb/>
dern/ wenn es nicht wu&#x0364;rcklich ange&#x017F;chafft/ und zum no&#x0364;thigen Ge-<lb/>
brauch verwendet/ in Regi&#x017F;ter ver&#x017F;chreiben/ auch &#x017F;olche nicht ho&#x0364;-<lb/>
her/ als &#x017F;ie eingekaufft/ zu Regi&#x017F;ter bringen/ noch auch geduppelt/<lb/>
oder zu viel an&#x017F;etzen.</item>
        </list>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Sto&#x0364;llner.</hi> </head><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#c">1.</hi><lb/><hi rendition="#in">W</hi>Eil die Erb-Sto&#x0364;llen das Hertz und Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el<lb/>
der Gebu&#x0364;rge &#x017F;ind/ und dem Bergwerck die mei&#x017F;te Fort-<lb/>
&#x017F;etzung geben/ auch gro&#x017F;&#x017F;e Ko&#x017F;ten erfordern/ &#x017F;o i&#x017F;t nicht unbillich/<lb/>
daß auch die&#x017F;elben bey ihrer Gerechtigkeit des Hiebs/ Neunden/<lb/>
vierdten Pfennig/ Steuern und andern ungekra&#x0364;nckt ge&#x017F;chu&#x0364;tzet<lb/>
werden.</item><lb/>
          <item>2. So demnach ein Sto&#x0364;llner mit &#x017F;einem Stollen zehen<lb/>
Lachter und eine Spanne von Ra&#x017F;en und nicht der Hengebanck/<lb/>
Sa&#x0364;yger-Teiffe mit &#x017F;einer Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;eyge einbringet/ &#x017F;o i&#x017F;t ihm &#x017F;ol-<lb/>
cher vor einem Erb-Stollen/ und ihme &#x017F;eine Gerechtigkeit zu zu-<lb/>
erkennen/ und &#x017F;o er Ertz trifft/ mag er fu&#x0364;nff viertel eines Lachters<lb/>
von der Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;eige u&#x0364;ber &#x017F;ich/ nach der Fir&#x017F;te/ und eine halbe<lb/>
Lachter in die Weite da&#x017F;&#x017F;elbe weghauen/ und zum Stollen Hieb<lb/>
behalten.</item><lb/>
          <item>3. Hat er aber die obbenennte Erb-Teuffe nicht/ bringet<lb/>
gleichwohl Wetter/ oder benimmet Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o ko&#x0364;mmet ihm nicht<lb/>
mehr als eine Stollen-Steuer/ nach Erka&#x0364;ntnu&#x0364;ß des Berg-<lb/>
Ambts/ zu/ und i&#x017F;t das getroffene Ertz nicht dem Sto&#x0364;llner/ &#x017F;on-<lb/>
dern denen Maaßen/ darinnen der Stollen wendet/ und in ih-<lb/>
rer Willku&#x0364;hr/ ob &#x017F;ie die gewonnenen Ertze gegen Er&#x017F;tattung<lb/>
des Gewinner-Lohns zu &#x017F;ich nehmen/ oder dem Sto&#x0364;llner u&#x0364;ber-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en wollen.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">4. Brin-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0152] Stoͤllner. 23. Keine ledige Schichten/ ſo nicht wuͤrcklich verfahren/ ingleichen keine Materialien an Pulfer/ Stahl/ Eyſen/ und an- dern/ wenn es nicht wuͤrcklich angeſchafft/ und zum noͤthigen Ge- brauch verwendet/ in Regiſter verſchreiben/ auch ſolche nicht hoͤ- her/ als ſie eingekaufft/ zu Regiſter bringen/ noch auch geduppelt/ oder zu viel anſetzen. Stoͤllner. 1. WEil die Erb-Stoͤllen das Hertz und Schluͤſſel der Gebuͤrge ſind/ und dem Bergwerck die meiſte Fort- ſetzung geben/ auch groſſe Koſten erfordern/ ſo iſt nicht unbillich/ daß auch dieſelben bey ihrer Gerechtigkeit des Hiebs/ Neunden/ vierdten Pfennig/ Steuern und andern ungekraͤnckt geſchuͤtzet werden. 2. So demnach ein Stoͤllner mit ſeinem Stollen zehen Lachter und eine Spanne von Raſen und nicht der Hengebanck/ Saͤyger-Teiffe mit ſeiner Waſſerſeyge einbringet/ ſo iſt ihm ſol- cher vor einem Erb-Stollen/ und ihme ſeine Gerechtigkeit zu zu- erkennen/ und ſo er Ertz trifft/ mag er fuͤnff viertel eines Lachters von der Waſſerſeige uͤber ſich/ nach der Firſte/ und eine halbe Lachter in die Weite daſſelbe weghauen/ und zum Stollen Hieb behalten. 3. Hat er aber die obbenennte Erb-Teuffe nicht/ bringet gleichwohl Wetter/ oder benimmet Waſſer/ ſo koͤmmet ihm nicht mehr als eine Stollen-Steuer/ nach Erkaͤntnuͤß des Berg- Ambts/ zu/ und iſt das getroffene Ertz nicht dem Stoͤllner/ ſon- dern denen Maaßen/ darinnen der Stollen wendet/ und in ih- rer Willkuͤhr/ ob ſie die gewonnenen Ertze gegen Erſtattung des Gewinner-Lohns zu ſich nehmen/ oder dem Stoͤllner uͤber- laſſen wollen. 4. Brin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693/152
Zitationshilfe: Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenberg_berginformation_1693/152>, abgerufen am 03.12.2024.