Schönberg, Abraham von: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen. Leipzig u. a., 1693.Marckscheider. verbotenen Kuxpartirens/ zu Nachtheil des Bergbaues/ unter-stehen/ denen Leuten nichts würdige Kuxe auffhengen/ Handstei- ne verweisen/ dergleichen an Anbruch nicht befindlich/ falsche Gewehr/ und Zubus-Zeddul machen/ und solche unangeleg- te Zubuße an sich bringen/ oder sonst untreulich handeln/ zu belegen. 7. Damit aber ein Kuxkräntzler nichts unterschlagen könne/ so ist am besten/ daß der Gegenschreiber von Verkauffern keinen Abgewehr-Zeddul annehme/ es sey denn das pretium des Ku- xes/ wie hoch solcher an den Kuxkräntzler verlassen/ darinnen be- nennet/ er hingegen in dem Zugewehr-Zeddul an dem Kauffer das Kauff-pretium wieder ansetze/ auff daß man solcher Gestalt bey Gegenhaltung derer ab- und Zugewehr-Zeddul/ ob und wie viel der Kuxkräntzler untergeschlagen/ klärlich ersehen möge. 8. Damit aber in- und ausländische Gewercken von obbe- melten Landstreichern nicht möchten hintergangen/ und auffge- setzet werden/ so soll ein ieder vereydeter Kuxkräntzler iedesmahl beglaubten Schein von Berg-Ambt vorzulegen haben/ daß er zu solcher Verrichtung ordentlich bestellet/ außer diesem aber ihm keines weges getrauet/ und Glauben gegeben werden. Marckscheider. 1. SOll sich keiner des Marckscheidens unterfan- gen/ er sey denn von denen Bergbeambten zugelassen/ vor tüchtig/ und seiner Kunst gewiß und fertig erkant/ auch in ge- bührliche Pflicht genommen. 2. Ohne Vorwissen und Willen des Berg-Hauptmanns und des Berg-Ambts keines gemeinen-Wehr-nach verlohrnen Zugs sich unterfangen. 3. Seinen Compaß und Lachtermaas richtig halten/ und dieses
Marckſcheider. verbotenen Kuxpartirens/ zu Nachtheil des Bergbaues/ unter-ſtehen/ denen Leuten nichts wuͤrdige Kuxe auffhengen/ Handſtei- ne verweiſen/ dergleichen an Anbruch nicht befindlich/ falſche Gewehr/ und Zubus-Zeddul machen/ und ſolche unangeleg- te Zubuße an ſich bringen/ oder ſonſt untreulich handeln/ zu belegen. 7. Damit aber ein Kuxkraͤntzler nichts unterſchlagen koͤnne/ ſo iſt am beſten/ daß der Gegenſchreiber von Verkauffern keinen Abgewehr-Zeddul annehme/ es ſey denn das pretium des Ku- xes/ wie hoch ſolcher an den Kuxkraͤntzler verlaſſen/ darinnen be- nennet/ er hingegen in dem Zugewehr-Zeddul an dem Kauffer das Kauff-pretium wieder anſetze/ auff daß man ſolcher Geſtalt bey Gegenhaltung derer ab- und Zugewehr-Zeddul/ ob und wie viel der Kuxkraͤntzler untergeſchlagen/ klaͤrlich erſehen moͤge. 8. Damit aber in- und auslaͤndiſche Gewercken von obbe- melten Landſtreichern nicht moͤchten hintergangen/ und auffge- ſetzet werden/ ſo ſoll ein ieder vereydeter Kuxkraͤntzler iedesmahl beglaubten Schein von Berg-Ambt vorzulegen haben/ daß er zu ſolcher Verrichtung ordentlich beſtellet/ außer dieſem aber ihm keines weges getrauet/ und Glauben gegeben werden. Marckſcheider. 1. SOll ſich keiner des Marckſcheidens unterfan- gen/ er ſey denn von denen Bergbeambten zugelaſſen/ vor tuͤchtig/ und ſeiner Kunſt gewiß und fertig erkant/ auch in ge- buͤhrliche Pflicht genommen. 2. Ohne Vorwiſſen und Willen des Berg-Hauptmanns und des Berg-Ambts keines gemeinen-Wehr-nach verlohrnen Zugs ſich unterfangen. 3. Seinen Compaß und Lachtermaas richtig halten/ und dieſes
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Marckſcheider.
verbotenen Kuxpartirens/ zu Nachtheil des Bergbaues/ unter-
ſtehen/ denen Leuten nichts wuͤrdige Kuxe auffhengen/ Handſtei-
ne verweiſen/ dergleichen an Anbruch nicht befindlich/ falſche
Gewehr/ und Zubus-Zeddul machen/ und ſolche unangeleg-
te Zubuße an ſich bringen/ oder ſonſt untreulich handeln/ zu
belegen.
7. Damit aber ein Kuxkraͤntzler nichts unterſchlagen koͤnne/
ſo iſt am beſten/ daß der Gegenſchreiber von Verkauffern keinen
Abgewehr-Zeddul annehme/ es ſey denn das pretium des Ku-
xes/ wie hoch ſolcher an den Kuxkraͤntzler verlaſſen/ darinnen be-
nennet/ er hingegen in dem Zugewehr-Zeddul an dem Kauffer das
Kauff-pretium wieder anſetze/ auff daß man ſolcher Geſtalt bey
Gegenhaltung derer ab- und Zugewehr-Zeddul/ ob und wie viel
der Kuxkraͤntzler untergeſchlagen/ klaͤrlich erſehen moͤge.
8. Damit aber in- und auslaͤndiſche Gewercken von obbe-
melten Landſtreichern nicht moͤchten hintergangen/ und auffge-
ſetzet werden/ ſo ſoll ein ieder vereydeter Kuxkraͤntzler iedesmahl
beglaubten Schein von Berg-Ambt vorzulegen haben/ daß er
zu ſolcher Verrichtung ordentlich beſtellet/ außer dieſem aber ihm
keines weges getrauet/ und Glauben gegeben werden.
Marckſcheider.
1.
SOll ſich keiner des Marckſcheidens unterfan-
gen/ er ſey denn von denen Bergbeambten zugelaſſen/
vor tuͤchtig/ und ſeiner Kunſt gewiß und fertig erkant/ auch in ge-
buͤhrliche Pflicht genommen.
2. Ohne Vorwiſſen und Willen des Berg-Hauptmanns
und des Berg-Ambts keines gemeinen-Wehr-nach verlohrnen
Zugs ſich unterfangen.
3. Seinen Compaß und Lachtermaas richtig halten/ und
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