Geist nicht, der sie schwärmen läßt! Sie schwär- men vorher in seinem Gehirne; in der Zirbeldrüse, in die Cartesius unsere Seele einsperret. Der wasserklare Dichter redet von der Welt, worinn so du, als ich, und alle
Ein ganz Adamisches Geschlecht durch tausend Glieder Nur Puncte sind, gleich mathematschen Pun- cten; Sind noch zu klein mit allem, was sie schliessen, Und die Begriffe, die darinnen schwärmen, Sind Zahlen in unendlich kleinen Brüchen Von jenem Einen, jenem großen Ganzen. etc.
Sind das nicht Verse in Brüchen? Wir haben einen Adami gekannt; vielleicht ist dieß sein Ge- schlecht, sein mathematisches Geschlecht.
Behältniß.
Ein Behältniß der Gebeine ist nicht ein Beinhaus. St. Klopstock nennet also den menschlichen Körper.
Nunmehr klagt er ihn trostlos, u. fast das kalte Behältniß Seiner Gebeine mit sterbendem Arm. Jn s. Offenbarung 38 S.
Ein sterbender Arm an einem Körper, der doch leben bleibet, ist das nicht ein Wunder? Das Wort erstirbt mir im Munde; diese Redensart hat den göttlichen Seher darauf geholfen. Sollte jemand spitzig seyn, und schelten, daß ich die Offenbarung St. Klopstocks neben St. Jo- hannis seiner setze: der lese nur die Anrufung gleich im Anfange seines Gedichtes. Entweder,
die
Be
Geiſt nicht, der ſie ſchwaͤrmen laͤßt! Sie ſchwaͤr- men vorher in ſeinem Gehirne; in der Zirbeldruͤſe, in die Carteſius unſere Seele einſperret. Der waſſerklare Dichter redet von der Welt, worinn ſo du, als ich, und alle
Ein ganz Adamiſches Geſchlecht durch tauſend Glieder Nur Puncte ſind, gleich mathematſchen Pun- cten; Sind noch zu klein mit allem, was ſie ſchlieſſen, Und die Begriffe, die darinnen ſchwaͤrmen, Sind Zahlen in unendlich kleinen Bruͤchen Von jenem Einen, jenem großen Ganzen. ꝛc.
Sind das nicht Verſe in Bruͤchen? Wir haben einen Adami gekannt; vielleicht iſt dieß ſein Ge- ſchlecht, ſein mathematiſches Geſchlecht.
Behaͤltniß.
Ein Behaͤltniß der Gebeine iſt nicht ein Beinhaus. St. Klopſtock nennet alſo den menſchlichen Koͤrper.
Nunmehr klagt er ihn troſtlos, u. faſt das kalte Behaͤltniß Seiner Gebeine mit ſterbendem Arm. Jn ſ. Offenbarung 38 S.
Ein ſterbender Arm an einem Koͤrper, der doch leben bleibet, iſt das nicht ein Wunder? Das Wort erſtirbt mir im Munde; dieſe Redensart hat den goͤttlichen Seher darauf geholfen. Sollte jemand ſpitzig ſeyn, und ſchelten, daß ich die Offenbarung St. Klopſtocks neben St. Jo- hannis ſeiner ſetze: der leſe nur die Anrufung gleich im Anfange ſeines Gedichtes. Entweder,
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Be
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in die Carteſius unſere Seele einſperret. Der
waſſerklare Dichter redet von der Welt, worinn ſo
du, als ich, und alle
Ein ganz Adamiſches Geſchlecht durch tauſend
Glieder
Nur Puncte ſind, gleich mathematſchen Pun-
cten;
Sind noch zu klein mit allem, was ſie ſchlieſſen,
Und die Begriffe, die darinnen ſchwaͤrmen,
Sind Zahlen in unendlich kleinen Bruͤchen
Von jenem Einen, jenem großen Ganzen. ꝛc.
Sind das nicht Verſe in Bruͤchen? Wir haben
einen Adami gekannt; vielleicht iſt dieß ſein Ge-
ſchlecht, ſein mathematiſches Geſchlecht.
Behaͤltniß. Ein Behaͤltniß der Gebeine iſt nicht
ein Beinhaus. St. Klopſtock nennet alſo
den menſchlichen Koͤrper.
Nunmehr klagt er ihn troſtlos, u. faſt das kalte
Behaͤltniß
Seiner Gebeine mit ſterbendem Arm.
Jn ſ. Offenbarung 38 S.
Ein ſterbender Arm an einem Koͤrper, der doch
leben bleibet, iſt das nicht ein Wunder? Das
Wort erſtirbt mir im Munde; dieſe Redensart
hat den goͤttlichen Seher darauf geholfen.
Sollte jemand ſpitzig ſeyn, und ſchelten, daß ich
die Offenbarung St. Klopſtocks neben St. Jo-
hannis ſeiner ſetze: der leſe nur die Anrufung
gleich im Anfange ſeines Gedichtes. Entweder,
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/66>, abgerufen am 04.03.2025.
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