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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Ve
leicht kommen, daß ein Ohr sähe, und ein Aug
hörte.

"Da die lauten Thränen im sehenden Auge
verstummten. Offenb. 142 S.

Hier sehen wir Thränen, die im Auge laut sind,
oder schreyen.

Verthätigung, a. St. Vertheidigung:

ein
Niedersaxonismus; hier aber ein Oestmus.
Brem. Ged. Vorr.

Vertuschen.

Freylich! der Herr Rath haben
Recht; die Sündfluth ist eine feine Tusche.
Und es ist, leider! wahr: Gott hat die erste Erde
mit ihr sehr vertuschet.

-- -- Gefilde,

"Die die Verwüstung der Fluth mit dem schön-
sten Lenzen vertuschte. Noah, 399 S.

Hier ist sie gar ein Maler; wir glauben aber, daß
es besser sey, sie zur Tusche zu machen. Denn et-
was Nasses kann wohl nicht malen; ob man
gleich damit malen kann.

Verwaltung der Neigung verlieret der Geist.
Das ist ein Unglück; allein der Geist ist auch ein
schlechter Verwalter.

"Der schwache Geist verlohr der Neigungen
Verwaltung;

"Wir wendeten in Gift die Mittel der Erhal-
tung. Haller, 109 S.

Wenn ein Verwalter vergiften will: so muß er
abgesetzet werden: Se. Unsterblichkeit haben
wohl gethan. Aber merkest du wohl, mein Leser!
daß dieses weibliche Reime seyn sollen?

Ver-
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Ve
leicht kommen, daß ein Ohr ſaͤhe, und ein Aug
hoͤrte.

“Da die lauten Thraͤnen im ſehenden Auge
verſtummten. Offenb. 142 S.

Hier ſehen wir Thraͤnen, die im Auge laut ſind,
oder ſchreyen.

Verthaͤtigung, a. St. Vertheidigung:

ein
Niederſaxonismus; hier aber ein Oeſtmus.
Brem. Ged. Vorr.

Vertuſchen.

Freylich! der Herr Rath haben
Recht; die Suͤndfluth iſt eine feine Tuſche.
Und es iſt, leider! wahr: Gott hat die erſte Erde
mit ihr ſehr vertuſchet.

— — Gefilde,

“Die die Verwuͤſtung der Fluth mit dem ſchoͤn-
ſten Lenzen vertuſchte. Noah, 399 S.

Hier iſt ſie gar ein Maler; wir glauben aber, daß
es beſſer ſey, ſie zur Tuſche zu machen. Denn et-
was Naſſes kann wohl nicht malen; ob man
gleich damit malen kann.

Verwaltung der Neigung verlieret der Geiſt.
Das iſt ein Ungluͤck; allein der Geiſt iſt auch ein
ſchlechter Verwalter.

“Der ſchwache Geiſt verlohr der Neigungen
Verwaltung;

“Wir wendeten in Gift die Mittel der Erhal-
tung. Haller, 109 S.

Wenn ein Verwalter vergiften will: ſo muß er
abgeſetzet werden: Se. Unſterblichkeit haben
wohl gethan. Aber merkeſt du wohl, mein Leſer!
daß dieſes weibliche Reime ſeyn ſollen?

Ver-
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[439/0465] Ve leicht kommen, daß ein Ohr ſaͤhe, und ein Aug hoͤrte. “Da die lauten Thraͤnen im ſehenden Auge verſtummten. Offenb. 142 S. Hier ſehen wir Thraͤnen, die im Auge laut ſind, oder ſchreyen. Verthaͤtigung, a. St. Vertheidigung: ein Niederſaxonismus; hier aber ein Oeſtmus. Brem. Ged. Vorr. Vertuſchen. Freylich! der Herr Rath haben Recht; die Suͤndfluth iſt eine feine Tuſche. Und es iſt, leider! wahr: Gott hat die erſte Erde mit ihr ſehr vertuſchet. — — Gefilde, “Die die Verwuͤſtung der Fluth mit dem ſchoͤn- ſten Lenzen vertuſchte. Noah, 399 S. Hier iſt ſie gar ein Maler; wir glauben aber, daß es beſſer ſey, ſie zur Tuſche zu machen. Denn et- was Naſſes kann wohl nicht malen; ob man gleich damit malen kann. Verwaltung der Neigung verlieret der Geiſt. Das iſt ein Ungluͤck; allein der Geiſt iſt auch ein ſchlechter Verwalter. “Der ſchwache Geiſt verlohr der Neigungen Verwaltung; “Wir wendeten in Gift die Mittel der Erhal- tung. Haller, 109 S. Wenn ein Verwalter vergiften will: ſo muß er abgeſetzet werden: Se. Unſterblichkeit haben wohl gethan. Aber merkeſt du wohl, mein Leſer! daß dieſes weibliche Reime ſeyn ſollen? Ver- E e 4

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/465>, abgerufen am 23.11.2024.