"Mit einem schönmähnichten Zelter, der apfelgrau ist, beschenket. "Die Maaßrichtigkeit seines Kopfes, mit einem Stern an der Stirne, "Sein hoher Nacken, sein Schweif, seine brennenden Augen "Haben schon viele bewundert. Er ist nicht harttrabig, stetisch, "Noch großohrich, hartmäulich, abwürfich. Nimrod, 476 S.
Alles niedliche Stallredensarten; nur den Na- cken bitte ich auszunehmen; denn so redet kein Reitknecht.
Schmaragdne Blätter.
Wieder ein Raub, der dem sel. Hn. v. Lohenstein, dem besten Stein- schneider Deutschlandes, geschehen ist.
"Mit leichten ausgeruheten Schwingen "Erheb' ich mich in heitere Lüfte, "Und gleich dem Käficht' entflohenen Vögeln "Such ich den nahen Ast; "Und hüpfe durch schmaragdene Blätter, "Und küß' entzückt balsamische Düfte, "Und in den kühlenden Arm des Zephirs "Seh ich ein Morgenroth, "Das durch die halbverschlossene Zweige "Mit flatterhafter Neugier gucket, "Und schalkhaft fröhlich bey meinem Er- schrecken "Scherzte mit dem großen Blick.
Brem. Ged. 86 S.
Dem Himmel sey Dank; endlich ein Punct: un-
sere
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Sc
“Mit einem ſchoͤnmaͤhnichten Zelter, der apfelgrau iſt, beſchenket. “Die Maaßrichtigkeit ſeines Kopfes, mit einem Stern an der Stirne, “Sein hoher Nacken, ſein Schweif, ſeine brennenden Augen “Haben ſchon viele bewundert. Er iſt nicht harttrabig, ſtetiſch, “Noch großohrich, hartmaͤulich, abwuͤrfich. Nimrod, 476 S.
Alles niedliche Stallredensarten; nur den Na- cken bitte ich auszunehmen; denn ſo redet kein Reitknecht.
Schmaragdne Blaͤtter.
Wieder ein Raub, der dem ſel. Hn. v. Lohenſtein, dem beſten Stein- ſchneider Deutſchlandes, geſchehen iſt.
“Mit leichten ausgeruheten Schwingen “Erheb’ ich mich in heitere Luͤfte, “Und gleich dem Kaͤficht’ entflohenen Voͤgeln “Such ich den nahen Aſt; “Und huͤpfe durch ſchmaragdene Blaͤtter, “Und kuͤß’ entzuͤckt balſamiſche Duͤfte, “Und in den kuͤhlenden Arm des Zephirs “Seh ich ein Morgenroth, “Das durch die halbverſchloſſene Zweige “Mit flatterhafter Neugier gucket, “Und ſchalkhaft froͤhlich bey meinem Er- ſchrecken “Scherzte mit dem großen Blick.
Brem. Ged. 86 S.
Dem Himmel ſey Dank; endlich ein Punct: un-
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“Mit einem ſchoͤnmaͤhnichten Zelter, der
apfelgrau iſt, beſchenket.
“Die Maaßrichtigkeit ſeines Kopfes, mit
einem Stern an der Stirne,
“Sein hoher Nacken, ſein Schweif, ſeine
brennenden Augen
“Haben ſchon viele bewundert. Er iſt nicht
harttrabig, ſtetiſch,
“Noch großohrich, hartmaͤulich, abwuͤrfich.
Nimrod, 476 S.
Alles niedliche Stallredensarten; nur den Na-
cken bitte ich auszunehmen; denn ſo redet kein
Reitknecht.
Schmaragdne Blaͤtter. Wieder ein Raub, der
dem ſel. Hn. v. Lohenſtein, dem beſten Stein-
ſchneider Deutſchlandes, geſchehen iſt.
“Mit leichten ausgeruheten Schwingen
“Erheb’ ich mich in heitere Luͤfte,
“Und gleich dem Kaͤficht’ entflohenen Voͤgeln
“Such ich den nahen Aſt;
“Und huͤpfe durch ſchmaragdene Blaͤtter,
“Und kuͤß’ entzuͤckt balſamiſche Duͤfte,
“Und in den kuͤhlenden Arm des Zephirs
“Seh ich ein Morgenroth,
“Das durch die halbverſchloſſene Zweige
“Mit flatterhafter Neugier gucket,
“Und ſchalkhaft froͤhlich bey meinem Er-
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/411>, abgerufen am 21.11.2024.
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