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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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"Kaum vergönnt' ihm sein herz das letzte
lebwohl zu schluchzen.
Jac. u. Jos. 37 S.
Schlug

mit unwiderstehlichem Falle. Mit ei-
nem Falle jemanden schlagen,
heißt übern
Haufen
werfen, und im Falle jemanden mit her-
unter reißen. Folgendes kömmt aus dem Eze-
chiel;
und ist mit etwas Propheten versetzet.

"Furchtbar war sein Antlitz; und furchtbar
die Stirne des Stuhles,
"Und der cherubischen Räder, in welchen sich
Donner wälzten.
"Von da ging Verderben aus, und schlug in
die Seel ein;
"Schlug mit unwiderstehlichem Fall My-
riaden zu Boden. Noah, 205 S.

So fiel also das Verderben übern Haufen: wie
konnte also der Fall widerstehen? Dahin rechnen
wir auch ein

Seeleinschlagendes Schmettern des Donners.

Wird die Seele nicht brennen? denn der Blitz
pflegt zu zünden.

"Dann folgt die Stimme des Donners mit
seeleinschlagendem Schmettern.
Noah, 252 S.
Schön.

A. St. der Schönheit brauche man das
Schöne. So haben wir das Süße a. St. Süs-
sigkeit;
das Bittere a. St. Bitterkeit; das
Tollhäusische a. St. Narrheit. Jn dieser
Schreibart sind bey uns stark folgende große Män-
ner, denen die Tiefe der deutschen Dichtkunst

viel
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Kaum vergönnt’ ihm ſein herz das letzte
lebwohl zu ſchluchzen.
Jac. u. Joſ. 37 S.
Schlug

mit unwiderſtehlichem Falle. Mit ei-
nem Falle jemanden ſchlagen,
heißt uͤbern
Haufen
werfen, und im Falle jemanden mit her-
unter reißen. Folgendes koͤmmt aus dem Eze-
chiel;
und iſt mit etwas Propheten verſetzet.

“Furchtbar war ſein Antlitz; und furchtbar
die Stirne des Stuhles,
“Und der cherubiſchen Raͤder, in welchen ſich
Donner waͤlzten.
“Von da ging Verderben aus, und ſchlug in
die Seel ein;
“Schlug mit unwiderſtehlichem Fall My-
riaden zu Boden. Noah, 205 S.

So fiel alſo das Verderben uͤbern Haufen: wie
konnte alſo der Fall widerſtehen? Dahin rechnen
wir auch ein

Seeleinſchlagendes Schmettern des Donners.

Wird die Seele nicht brennen? denn der Blitz
pflegt zu zuͤnden.

“Dann folgt die Stimme des Donners mit
ſeeleinſchlagendem Schmettern.
Noah, 252 S.
Schoͤn.

A. St. der Schoͤnheit brauche man das
Schoͤne. So haben wir das Suͤße a. St. Suͤſ-
ſigkeit;
das Bittere a. St. Bitterkeit; das
Tollhaͤuſiſche a. St. Narrheit. Jn dieſer
Schreibart ſind bey uns ſtark folgende große Maͤn-
ner, denen die Tiefe der deutſchen Dichtkunſt

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[383/0409] Sc “Kaum vergönnt’ ihm ſein herz das letzte lebwohl zu ſchluchzen. Jac. u. Joſ. 37 S. Schlug mit unwiderſtehlichem Falle. Mit ei- nem Falle jemanden ſchlagen, heißt uͤbern Haufen werfen, und im Falle jemanden mit her- unter reißen. Folgendes koͤmmt aus dem Eze- chiel; und iſt mit etwas Propheten verſetzet. “Furchtbar war ſein Antlitz; und furchtbar die Stirne des Stuhles, “Und der cherubiſchen Raͤder, in welchen ſich Donner waͤlzten. “Von da ging Verderben aus, und ſchlug in die Seel ein; “Schlug mit unwiderſtehlichem Fall My- riaden zu Boden. Noah, 205 S. So fiel alſo das Verderben uͤbern Haufen: wie konnte alſo der Fall widerſtehen? Dahin rechnen wir auch ein Seeleinſchlagendes Schmettern des Donners. Wird die Seele nicht brennen? denn der Blitz pflegt zu zuͤnden. “Dann folgt die Stimme des Donners mit ſeeleinſchlagendem Schmettern. Noah, 252 S. Schoͤn. A. St. der Schoͤnheit brauche man das Schoͤne. So haben wir das Suͤße a. St. Suͤſ- ſigkeit; das Bittere a. St. Bitterkeit; das Tollhaͤuſiſche a. St. Narrheit. Jn dieſer Schreibart ſind bey uns ſtark folgende große Maͤn- ner, denen die Tiefe der deutſchen Dichtkunſt viel

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/409>, abgerufen am 21.11.2024.