ge- brauchet. Jch finde ein Wort in einer fremden Sprache; es gefällt mir; ich übersetze es nicht; ich ziehe ihm nicht einmal einen Caftan an: es ge- fällt mir; das ist genug! ich brauche es kühnlich. Jst es fremde: desto besser! desto weniger verste- het mans, und desto mehr bewundert man den Dichter. Eben so, wie ein Landjun- ker seinen Sohn aufs Pferd setzt; dem Jungen einen Degen umhängt; 100 Thl. auf den Weg giebt, und ihn in den Krieg jaget. Glücket es ihm; so heißt es: Das ist mein Sohn! ich ha- be ihn gemachet. Glückt es nicht: wir haben das Unsrige gethan, und die Welt mit einem Schlingel vermehret. So gehet es auch mit ei- nem neuen Worte: entweder, es machet sein Glück, oder es kömmt um. Folgendes hat sein Glück gemachet:
-- "Durch Gottes regierendes Schicksal "Wurden hievon Pyraten der fernen tyrrhenischen meere -- aufgehoben. Jac. u. Jos. 39 S.
Pyrmontisch.
Aus pyrmontischen Bächern trinken, heißt das Pyrmonter-Wasser trin- ken? Folglich aus Tokayerbächern trinken, heißt Tokayer trinken. Allein, wenn es er- laubt ist: so glauben wir in aller Demuth: daß man aus Tokayer-Bächern Wasser, und aus pyrmontischen Wein trinket.
"Von
Py
Pyraten wird gar zierlich, a. St. Seeraͤuber,
ge- brauchet. Jch finde ein Wort in einer fremden Sprache; es gefaͤllt mir; ich uͤberſetze es nicht; ich ziehe ihm nicht einmal einen Caftan an: es ge- faͤllt mir; das iſt genug! ich brauche es kuͤhnlich. Jſt es fremde: deſto beſſer! deſto weniger verſte- het mans, und deſto mehr bewundert man den Dichter. Eben ſo, wie ein Landjun- ker ſeinen Sohn aufs Pferd ſetzt; dem Jungen einen Degen umhaͤngt; 100 Thl. auf den Weg giebt, und ihn in den Krieg jaget. Gluͤcket es ihm; ſo heißt es: Das iſt mein Sohn! ich ha- be ihn gemachet. Gluͤckt es nicht: wir haben das Unſrige gethan, und die Welt mit einem Schlingel vermehret. So gehet es auch mit ei- nem neuen Worte: entweder, es machet ſein Gluͤck, oder es koͤmmt um. Folgendes hat ſein Gluͤck gemachet:
— “Durch Gottes regierendes Schickſal “Wurden hievon Pyraten der fernen tyrrheniſchen meere — aufgehoben. Jac. u. Joſ. 39 S.
Pyrmontiſch.
Aus pyrmontiſchen Baͤchern trinken, heißt das Pyrmonter-Waſſer trin- ken? Folglich aus Tokayerbaͤchern trinken, heißt Tokayer trinken. Allein, wenn es er- laubt iſt: ſo glauben wir in aller Demuth: daß man aus Tokayer-Baͤchern Waſſer, und aus pyrmontiſchen Wein trinket.
“Von
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Py
Pyraten wird gar zierlich, a. St. Seeraͤuber, ge-
brauchet. Jch finde ein Wort in einer fremden
Sprache; es gefaͤllt mir; ich uͤberſetze es nicht;
ich ziehe ihm nicht einmal einen Caftan an: es ge-
faͤllt mir; das iſt genug! ich brauche es kuͤhnlich.
Jſt es fremde: deſto beſſer! deſto weniger verſte-
het mans, und deſto mehr bewundert man
den Dichter. Eben ſo, wie ein Landjun-
ker ſeinen Sohn aufs Pferd ſetzt; dem Jungen
einen Degen umhaͤngt; 100 Thl. auf den Weg
giebt, und ihn in den Krieg jaget. Gluͤcket es
ihm; ſo heißt es: Das iſt mein Sohn! ich ha-
be ihn gemachet. Gluͤckt es nicht: wir haben
das Unſrige gethan, und die Welt mit einem
Schlingel vermehret. So gehet es auch mit ei-
nem neuen Worte: entweder, es machet ſein
Gluͤck, oder es koͤmmt um. Folgendes hat ſein
Gluͤck gemachet:
— “Durch Gottes regierendes
Schickſal
“Wurden hievon Pyraten der fernen
tyrrheniſchen meere — aufgehoben.
Jac. u. Joſ. 39 S.
Pyrmontiſch. Aus pyrmontiſchen Baͤchern
trinken, heißt das Pyrmonter-Waſſer trin-
ken? Folglich aus Tokayerbaͤchern trinken,
heißt Tokayer trinken. Allein, wenn es er-
laubt iſt: ſo glauben wir in aller Demuth: daß
man aus Tokayer-Baͤchern Waſſer, und aus
pyrmontiſchen Wein trinket.
“Von
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/370>, abgerufen am 21.11.2024.
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