Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
Pf
"Jhre tröstende Freud', und näher gelegene
Pflanzen. Noah, 34 S.
Pferd.

Ach! wie der sel. Zernitz nicht die Pferde
beschlägt!

"Was will beym Weltmann doch der so gesetzte
Gang?
"Der Pferde leiser Zug, beym Gruß der späte
Dank? Zernitz, 76 S.

Wir sagen: nichts will er! ein leiser Zug ist
wohl ein Druckfehler, a. St. langsamer; die
Pferde nämlich können nie leise gehen: die Hü-
fe müßten denn mit Filze beschlagen seyn.

Pförtnerin.

Weis man, wer des Lichtes Pfört-
nerin
ist? Es ist das schönste Gesicht der Luft!

"Das schönste Gesichte der Luft, des Lichtes
Pförtnerin, hatte
"Mit lieblich prächtiger Röthe noch nicht den
Landmann ergetzet. Nimr. 203 S.

Aurora, das klang heydnisch!

Pforte erklang mit wälzendem Lachen;

warum
nicht mit sielendem?

-- "Ein wildes Gelächter
"Faßte die Red' auf; die Pfort' erklang mit
wälzendem Lachen. Noah, 60 S.
Pfropfen;

ein Recht, wie Pflaumen pfropfen.
Siegmar
saget nur im Hermann, 3 S.

"Jst der Trieb, den dir dein Vater in die zarte
Brust gedrückt,
"Schon durch Roms verdammtes Schmäu-
cheln, ewig dir zur Schmach, entrückt?

Allein drücken ist nicht pfropfen; nicht nur

Söhne
Pf
“Jhre troͤſtende Freud’, und naͤher gelegene
Pflanzen. Noah, 34 S.
Pferd.

Ach! wie der ſel. Zernitz nicht die Pferde
beſchlaͤgt!

“Was will beym Weltmann doch der ſo geſetzte
Gang?
“Der Pferde leiſer Zug, beym Gruß der ſpaͤte
Dank? Zernitz, 76 S.

Wir ſagen: nichts will er! ein leiſer Zug iſt
wohl ein Druckfehler, a. St. langſamer; die
Pferde naͤmlich koͤnnen nie leiſe gehen: die Huͤ-
fe muͤßten denn mit Filze beſchlagen ſeyn.

Pfoͤrtnerin.

Weis man, wer des Lichtes Pfoͤrt-
nerin
iſt? Es iſt das ſchoͤnſte Geſicht der Luft!

“Das ſchoͤnſte Geſichte der Luft, des Lichtes
Pfoͤrtnerin, hatte
“Mit lieblich praͤchtiger Roͤthe noch nicht den
Landmann ergetzet. Nimr. 203 S.

Aurora, das klang heydniſch!

Pforte erklang mit waͤlzendem Lachen;

warum
nicht mit ſielendem?

— “Ein wildes Gelaͤchter
“Faßte die Red’ auf; die Pfort’ erklang mit
waͤlzendem Lachen. Noah, 60 S.
Pfropfen;

ein Recht, wie Pflaumen pfropfen.
Siegmar
ſaget nur im Hermann, 3 S.

“Jſt der Trieb, den dir dein Vater in die zarte
Bruſt gedruͤckt,
“Schon durch Roms verdammtes Schmaͤu-
cheln, ewig dir zur Schmach, entruͤckt?

Allein druͤcken iſt nicht pfropfen; nicht nur

Soͤhne
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote><pb facs="#f0359" n="333"/><fw place="top" type="header">Pf</fw><lb/>
&#x201C;Jhre <hi rendition="#fr">tro&#x0364;&#x017F;tende Freud&#x2019;</hi>, und <hi rendition="#fr">na&#x0364;her gelegene</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Pflanzen. Noah, 34 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Pferd.</head>
            <p>Ach! wie der <hi rendition="#fr">&#x017F;el. Zernitz</hi> nicht die <hi rendition="#fr">Pferde<lb/>
be&#x017F;chla&#x0364;gt!</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x201C;Was will beym Weltmann doch der &#x017F;o ge&#x017F;etzte<lb/><hi rendition="#et">Gang?</hi><lb/>
&#x201C;Der <hi rendition="#fr">Pferde lei&#x017F;er Zug,</hi> beym Gruß der &#x017F;pa&#x0364;te<lb/><hi rendition="#et">Dank? <hi rendition="#fr">Zernitz, 76 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Wir &#x017F;agen: <hi rendition="#fr">nichts will er!</hi> ein <hi rendition="#fr">lei&#x017F;er Zug</hi> i&#x017F;t<lb/>
wohl ein Druckfehler, a. St. <hi rendition="#fr">lang&#x017F;amer;</hi> die<lb/><hi rendition="#fr">Pferde</hi> na&#x0364;mlich ko&#x0364;nnen nie <hi rendition="#fr">lei&#x017F;e</hi> gehen: <hi rendition="#fr">die Hu&#x0364;-<lb/>
fe mu&#x0364;ßten denn mit Filze be&#x017F;chlagen &#x017F;eyn.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Pfo&#x0364;rtnerin.</head>
            <p>Weis man, wer des <hi rendition="#fr">Lichtes Pfo&#x0364;rt-<lb/>
nerin</hi> i&#x017F;t? Es i&#x017F;t das <hi rendition="#fr">&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Ge&#x017F;icht der Luft!</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x201C;Das <hi rendition="#fr">&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Ge&#x017F;ichte der Luft,</hi> des <hi rendition="#fr">Lichtes</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Pfo&#x0364;rtnerin,</hi> hatte</hi><lb/>
&#x201C;Mit lieblich pra&#x0364;chtiger Ro&#x0364;the noch nicht den<lb/><hi rendition="#et">Landmann ergetzet. <hi rendition="#fr">Nimr. 203 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Aurora,</hi> das klang <hi rendition="#fr">heydni&#x017F;ch!</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Pforte erklang mit wa&#x0364;lzendem Lachen;</head>
            <p>warum<lb/>
nicht mit <hi rendition="#fr">&#x017F;ielendem?</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x2014; &#x201C;Ein wildes Gela&#x0364;chter<lb/>
&#x201C;Faßte die Red&#x2019; auf; die <hi rendition="#fr">Pfort&#x2019; erklang mit</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">wa&#x0364;lzendem Lachen. Noah, 60 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Pfropfen;</head>
            <p>ein <hi rendition="#fr">Recht,</hi> wie <hi rendition="#fr">Pflaumen pfropfen.<lb/>
Siegmar</hi> &#x017F;aget nur im <hi rendition="#fr">Hermann, 3 S.</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x201C;J&#x017F;t der Trieb, den dir dein Vater in die zarte<lb/><hi rendition="#et">Bru&#x017F;t <hi rendition="#fr">gedru&#x0364;ckt,</hi></hi><lb/>
&#x201C;Schon durch <hi rendition="#fr">Roms</hi> verdammtes Schma&#x0364;u-<lb/><hi rendition="#et">cheln, ewig dir zur Schmach, entru&#x0364;ckt?</hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Allein <hi rendition="#fr">dru&#x0364;cken</hi> i&#x017F;t nicht <hi rendition="#fr">pfropfen;</hi> nicht nur<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">So&#x0364;hne</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0359] Pf “Jhre troͤſtende Freud’, und naͤher gelegene Pflanzen. Noah, 34 S. Pferd. Ach! wie der ſel. Zernitz nicht die Pferde beſchlaͤgt! “Was will beym Weltmann doch der ſo geſetzte Gang? “Der Pferde leiſer Zug, beym Gruß der ſpaͤte Dank? Zernitz, 76 S. Wir ſagen: nichts will er! ein leiſer Zug iſt wohl ein Druckfehler, a. St. langſamer; die Pferde naͤmlich koͤnnen nie leiſe gehen: die Huͤ- fe muͤßten denn mit Filze beſchlagen ſeyn. Pfoͤrtnerin. Weis man, wer des Lichtes Pfoͤrt- nerin iſt? Es iſt das ſchoͤnſte Geſicht der Luft! “Das ſchoͤnſte Geſichte der Luft, des Lichtes Pfoͤrtnerin, hatte “Mit lieblich praͤchtiger Roͤthe noch nicht den Landmann ergetzet. Nimr. 203 S. Aurora, das klang heydniſch! Pforte erklang mit waͤlzendem Lachen; warum nicht mit ſielendem? — “Ein wildes Gelaͤchter “Faßte die Red’ auf; die Pfort’ erklang mit waͤlzendem Lachen. Noah, 60 S. Pfropfen; ein Recht, wie Pflaumen pfropfen. Siegmar ſaget nur im Hermann, 3 S. “Jſt der Trieb, den dir dein Vater in die zarte Bruſt gedruͤckt, “Schon durch Roms verdammtes Schmaͤu- cheln, ewig dir zur Schmach, entruͤckt? Allein druͤcken iſt nicht pfropfen; nicht nur Soͤhne

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/359
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/359>, abgerufen am 21.11.2024.