Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Ma ich hatte die Lust, die Dichterinnen theils alsBethschwestern, theils schwanger mit ihren Männern an der Hand; theils als Köchinnen herauskommen zu sehen; ich freute mich über diese Veränderung, die ihrer Bestimmung weit näher kam; und ich war eben im Begriffe, ihnen Glück zu wünschen; und mir meine Gebühren einzufo- dern. Nur die Dichter fingen um den Rang in dem Allerheiligsten einen solchen Lärmen an, daß wir hätten hineingehen, und darinn zum Rechten sehen müssen, wenn wir nicht in der Bewegung mit dem Kopfe ans Fenster gestoßen hätten, und also aufgewacht wären. Es war auch sehr gut, daß wir nicht hinein kamen; vieleicht würde unser Wörterbuch davon Schaden gelitten haben. Wir würden zu ernsthaft geworden seyn, und we- der mehr lächeln noch lachen können. Genug von unsern heiligen Lächlern! Künftig eines von den Lispelern. M. Machpela. Das Gut Machpela, das Belve- -- "an dem gute Machpela, bei Wie ist das möglich, Herr Rath? Haben sie auf
Ma ich hatte die Luſt, die Dichterinnen theils alsBethſchweſtern, theils ſchwanger mit ihren Maͤnnern an der Hand; theils als Koͤchinnen herauskommen zu ſehen; ich freute mich uͤber dieſe Veraͤnderung, die ihrer Beſtimmung weit naͤher kam; und ich war eben im Begriffe, ihnen Gluͤck zu wuͤnſchen; und mir meine Gebuͤhren einzufo- dern. Nur die Dichter fingen um den Rang in dem Allerheiligſten einen ſolchen Laͤrmen an, daß wir haͤtten hineingehen, und darinn zum Rechten ſehen muͤſſen, wenn wir nicht in der Bewegung mit dem Kopfe ans Fenſter geſtoßen haͤtten, und alſo aufgewacht waͤren. Es war auch ſehr gut, daß wir nicht hinein kamen; vieleicht wuͤrde unſer Woͤrterbuch davon Schaden gelitten haben. Wir wuͤrden zu ernſthaft geworden ſeyn, und we- der mehr laͤcheln noch lachen koͤnnen. Genug von unſern heiligen Laͤchlern! Kuͤnftig eines von den Liſpelern. M. Machpela. Das Gut Machpela, das Belve- — “an dem gute Machpela, bei Wie iſt das moͤglich, Herr Rath? Haben ſie auf
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Ma
ich hatte die Luſt, die Dichterinnen theils als
Bethſchweſtern, theils ſchwanger mit ihren
Maͤnnern an der Hand; theils als Koͤchinnen
herauskommen zu ſehen; ich freute mich uͤber dieſe
Veraͤnderung, die ihrer Beſtimmung weit naͤher
kam; und ich war eben im Begriffe, ihnen Gluͤck
zu wuͤnſchen; und mir meine Gebuͤhren einzufo-
dern. Nur die Dichter fingen um den Rang in
dem Allerheiligſten einen ſolchen Laͤrmen an, daß
wir haͤtten hineingehen, und darinn zum Rechten
ſehen muͤſſen, wenn wir nicht in der Bewegung
mit dem Kopfe ans Fenſter geſtoßen haͤtten, und
alſo aufgewacht waͤren. Es war auch ſehr gut,
daß wir nicht hinein kamen; vieleicht wuͤrde unſer
Woͤrterbuch davon Schaden gelitten haben.
Wir wuͤrden zu ernſthaft geworden ſeyn, und we-
der mehr laͤcheln noch lachen koͤnnen. Genug
von unſern heiligen Laͤchlern! Kuͤnftig eines
von den Liſpelern.
M.
Machpela. Das Gut Machpela, das Belve-
dere und Sans Souci des Patriarchen Jacob,
lag bey Mamre.
— “an dem gute Machpela, bei
Mamre,
“Wo der felſigte Bogen auf ſeinem eignen
gewicht hængt. Jac. u. Joſ. 81 S.
Wie iſt das moͤglich, Herr Rath? Haben ſie
auch einen Begriff, wenn Sie ſagen: es haͤngt
auf
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Zitationshilfe: | Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/311>, abgerufen am 04.03.2025. |