-- -- -- "ein Leben "Von ein Paar übelgesicherten Odemszügen zu leben." Noah, 253 S.
Wir ersehen zugleich, daß von nicht mehr die Nehmeendung zu sich nimmt; auch haben wir unter der Hand vernommen, der große Rath ar- beite an einer antigottschedianischen Sprach- lehre. Wir theilen dieses Geheimniß unserm Le- ser nur, unter der Bedingung, mit, es bey sich zu behalten.
Leben.
Wenn du fragen willst: leben Sie noch? so sp[r]ich in der neueren Sprache:
-- "o! hauchen sie noch das irdische Licht ein? "Soll mein Auge noch einmal ihr Antlitz grüßen, auf welchem "Jch mit der reinsten Lust zu ruhn vor diesem gewohnt war? Noah, 16 S.
Das wäre nun ein bischen nachdrücklich! Wir zum wenigsten wollten keinen Schweizer, ge- schweige den großen Rath, auf unserm Antlitze ruhen lassen: Doch, wenns endlich ein hübsches Schweizermägdchen wäre! Sie müßte uns aber versprechen, es wieder auch von uns zu leiden.
Leben.
Ein dunkles Leben ist ein betrübtes Leben; ein helles wird folglich ein fröhliches seyn.
"Denn
Le
mes Ruͤcken ſind alſo Wellen? Ein garſtiger Wurm!
Leben.
Ein Leben leben; folglich auch ein Leben ſterben;
— — — “ein Leben “Von ein Paar uͤbelgeſicherten Odemszuͤgen zu leben.” Noah, 253 S.
Wir erſehen zugleich, daß von nicht mehr die Nehmeendung zu ſich nimmt; auch haben wir unter der Hand vernommen, der große Rath ar- beite an einer antigottſchedianiſchen Sprach- lehre. Wir theilen dieſes Geheimniß unſerm Le- ſer nur, unter der Bedingung, mit, es bey ſich zu behalten.
Leben.
Wenn du fragen willſt: leben Sie noch? ſo ſp[r]ich in der neueren Sprache:
— “o! hauchen ſie noch das irdiſche Licht ein? “Soll mein Auge noch einmal ihr Antlitz gruͤßen, auf welchem “Jch mit der reinſten Luſt zu ruhn vor dieſem gewohnt war? Noah, 16 S.
Das waͤre nun ein bischen nachdruͤcklich! Wir zum wenigſten wollten keinen Schweizer, ge- ſchweige den großen Rath, auf unſerm Antlitze ruhen laſſen: Doch, wenns endlich ein huͤbſches Schweizermaͤgdchen waͤre! Sie muͤßte uns aber verſprechen, es wieder auch von uns zu leiden.
Leben.
Ein dunkles Leben iſt ein betruͤbtes Leben; ein helles wird folglich ein froͤhliches ſeyn.
“Denn
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbn="266"facs="#f0292"/><fwtype="header"place="top">Le</fw><lb/><hirendition="#fr">mes Ruͤcken</hi>ſind alſo <hirendition="#fr">Wellen? Ein garſtiger<lb/>
Wurm!</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Leben.</head><p><hirendition="#fr">Ein Leben leben;</hi> folglich auch ein <hirendition="#fr">Leben<lb/>ſterben;</hi></p><lb/><cit><quote>———“ein <hirendition="#fr">Leben</hi><lb/>“Von <hirendition="#fr">ein Paar</hi> uͤbelgeſicherten Odemszuͤgen<lb/><hirendition="#et">zu <hirendition="#fr">leben.” Noah, 253 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Wir erſehen zugleich, daß <hirendition="#fr">von</hi> nicht mehr die<lb/><hirendition="#fr">Nehmeendung</hi> zu ſich nimmt; auch haben wir<lb/>
unter der Hand vernommen, der große Rath ar-<lb/>
beite an einer <hirendition="#fr">antigottſchedianiſchen Sprach-<lb/>
lehre.</hi> Wir theilen dieſes Geheimniß unſerm Le-<lb/>ſer nur, unter der Bedingung, mit, es bey ſich zu<lb/>
behalten.</p></div><lb/><divn="3"><head>Leben.</head><p>Wenn du fragen willſt: <hirendition="#fr">leben Sie noch?</hi><lb/>ſo ſp<supplied>r</supplied>ich in der <hirendition="#fr">neueren Sprache:</hi></p><lb/><cit><quote>—“o! <hirendition="#fr">hauchen ſie noch das irdiſche Licht<lb/><hirendition="#et">ein?</hi></hi><lb/>“Soll mein <hirendition="#fr">Auge</hi> noch einmal ihr Antlitz<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">gruͤßen, auf welchem</hi></hi><lb/>“Jch mit der reinſten Luſt zu <hirendition="#fr">ruhn</hi> vor dieſem<lb/><hirendition="#et">gewohnt war? <hirendition="#fr">Noah, 16 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Das waͤre nun ein bischen <hirendition="#fr">nachdruͤcklich!</hi> Wir<lb/>
zum wenigſten wollten keinen <hirendition="#fr">Schweizer,</hi> ge-<lb/>ſchweige den <hirendition="#fr">großen Rath,</hi> auf unſerm Antlitze<lb/><hirendition="#fr">ruhen</hi> laſſen: Doch, wenns endlich ein huͤbſches<lb/><hirendition="#fr">Schweizermaͤgdchen</hi> waͤre! Sie muͤßte uns<lb/>
aber verſprechen, es wieder auch von uns zu<lb/>
leiden.</p></div><lb/><divn="3"><head>Leben.</head><p>Ein <hirendition="#fr">dunkles Leben</hi> iſt ein <hirendition="#fr">betruͤbtes Leben;</hi><lb/>
ein <hirendition="#fr">helles</hi> wird folglich ein <hirendition="#fr">froͤhliches</hi>ſeyn.</p><lb/><fwtype="catch"place="bottom">“<hirendition="#aq">Denn</hi></fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[266/0292]
Le
mes Ruͤcken ſind alſo Wellen? Ein garſtiger
Wurm!
Leben. Ein Leben leben; folglich auch ein Leben
ſterben;
— — — “ein Leben
“Von ein Paar uͤbelgeſicherten Odemszuͤgen
zu leben.” Noah, 253 S.
Wir erſehen zugleich, daß von nicht mehr die
Nehmeendung zu ſich nimmt; auch haben wir
unter der Hand vernommen, der große Rath ar-
beite an einer antigottſchedianiſchen Sprach-
lehre. Wir theilen dieſes Geheimniß unſerm Le-
ſer nur, unter der Bedingung, mit, es bey ſich zu
behalten.
Leben. Wenn du fragen willſt: leben Sie noch?
ſo ſprich in der neueren Sprache:
— “o! hauchen ſie noch das irdiſche Licht
ein?
“Soll mein Auge noch einmal ihr Antlitz
gruͤßen, auf welchem
“Jch mit der reinſten Luſt zu ruhn vor dieſem
gewohnt war? Noah, 16 S.
Das waͤre nun ein bischen nachdruͤcklich! Wir
zum wenigſten wollten keinen Schweizer, ge-
ſchweige den großen Rath, auf unſerm Antlitze
ruhen laſſen: Doch, wenns endlich ein huͤbſches
Schweizermaͤgdchen waͤre! Sie muͤßte uns
aber verſprechen, es wieder auch von uns zu
leiden.
Leben. Ein dunkles Leben iſt ein betruͤbtes Leben;
ein helles wird folglich ein froͤhliches ſeyn.
“Denn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/292>, abgerufen am 04.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.