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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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La
denen Läuten auch diese Ehre wiederfahren zu las-
sen. Denn so sagt der große Rath in seiner
Bodmerias, 242 S.

"Alle die Zeit, so lange die Posaune den gol-
denen Laut blies.

Das ist nun freylich schön; aber noch schöner, daß
die Posaune und nicht Noah diesen goldenen
Laut geblasen.
Jm Vertrauen! Wie siehet denn
ein goldener Laut aus?

Lautenklang.

Niemand hat bis jetzt das Wasser
eine Laute spielen lassen. Daher rufet Rath
Bodmer
der Muse

"vom lautenklang fallender wasser.
Jac. u. Jos. 6 S.

Denn alles, was noch niemals gesagt, niemals ge-
glaubt, niemals gedacht worden: daraus machet
sich eine Ehre, zu sagen, zu glauben, zu denken
der große Rath.

Laut.

Lieber Leser! du weißt nicht alles, was ein
Laut kann: weinen kann er; und rauschen, und
winseln.

"Was fyr ein aengstlicher laut mit bangem
winselndem rauschen
"Weinet aus deinem mund, u. welche ver-
borgene geschichte
"Hat ihn aus dein gedryckten gemyth
auf die lippen gejaget." Jac. u. Jos. 25 S.

Eine feine Hetze! Jch möchte wohl die Hunde se-
hen, die einen Laut jagen; er mag vortreffliche
Sprünge thun, ehe er auf den Lippen sein Lager
findet. Ein großer Mann muß sich gar nicht um

die

La
denen Laͤuten auch dieſe Ehre wiederfahren zu laſ-
ſen. Denn ſo ſagt der große Rath in ſeiner
Bodmerias, 242 S.

“Alle die Zeit, ſo lange die Poſaune den gol-
denen Laut blies.

Das iſt nun freylich ſchoͤn; aber noch ſchoͤner, daß
die Poſaune und nicht Noah dieſen goldenen
Laut geblaſen.
Jm Vertrauen! Wie ſiehet denn
ein goldener Laut aus?

Lautenklang.

Niemand hat bis jetzt das Waſſer
eine Laute ſpielen laſſen. Daher rufet Rath
Bodmer
der Muſe

vom lautenklang fallender waſſer.
Jac. u. Joſ. 6 S.

Denn alles, was noch niemals geſagt, niemals ge-
glaubt, niemals gedacht worden: daraus machet
ſich eine Ehre, zu ſagen, zu glauben, zu denken
der große Rath.

Laut.

Lieber Leſer! du weißt nicht alles, was ein
Laut kann: weinen kann er; und rauſchen, und
winſeln.

Was fyr ein ængſtlicher laut mit bangem
winſelndem rauſchen
Weinet aus deinem mund, u. welche ver-
borgene geſchichte
“Hat ihn aus dein gedryckten gemyth
auf die lippen gejaget.Jac. u. Joſ. 25 S.

Eine feine Hetze! Jch moͤchte wohl die Hunde ſe-
hen, die einen Laut jagen; er mag vortreffliche
Spruͤnge thun, ehe er auf den Lippen ſein Lager
findet. Ein großer Mann muß ſich gar nicht um

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[264/0290] La denen Laͤuten auch dieſe Ehre wiederfahren zu laſ- ſen. Denn ſo ſagt der große Rath in ſeiner Bodmerias, 242 S. “Alle die Zeit, ſo lange die Poſaune den gol- denen Laut blies. Das iſt nun freylich ſchoͤn; aber noch ſchoͤner, daß die Poſaune und nicht Noah dieſen goldenen Laut geblaſen. Jm Vertrauen! Wie ſiehet denn ein goldener Laut aus? Lautenklang. Niemand hat bis jetzt das Waſſer eine Laute ſpielen laſſen. Daher rufet Rath Bodmer der Muſe “vom lautenklang fallender waſſer. Jac. u. Joſ. 6 S. Denn alles, was noch niemals geſagt, niemals ge- glaubt, niemals gedacht worden: daraus machet ſich eine Ehre, zu ſagen, zu glauben, zu denken der große Rath. Laut. Lieber Leſer! du weißt nicht alles, was ein Laut kann: weinen kann er; und rauſchen, und winſeln. “Was fyr ein ængſtlicher laut mit bangem winſelndem rauſchen “Weinet aus deinem mund, u. welche ver- borgene geſchichte “Hat ihn aus dein gedryckten gemyth auf die lippen gejaget.” Jac. u. Joſ. 25 S. Eine feine Hetze! Jch moͤchte wohl die Hunde ſe- hen, die einen Laut jagen; er mag vortreffliche Spruͤnge thun, ehe er auf den Lippen ſein Lager findet. Ein großer Mann muß ſich gar nicht um die

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/290>, abgerufen am 21.11.2024.