gen. Wir haben mehr als einmal gejähnet, wann wir den Noah lasen; wir haben ihn bewun- dert und gejähnet.
Jahr; ein verwittwetes Jahr; wir hoffen also ehe- stens ein beweibtes zu finden; so wie Nächte, Tage, Reize und Ritze, die alle verwittwet sind. Noah, 12 S.
Jahr sinkt in das westliche Meer; d. i. es ist da- hin! Nun wissen wir, wo die Zeit bleibet: in dem westlichen Meere!
"Bald war ein jahr mit auf- u. niedergehen- den tagen "In das westliche meer gesunken. Jac. u. Jos. 3 S.
Jahrhundert.
Wir können noch nicht aufhören, folgende treffliche Redensart zu bewundern. Wir erstaunen, wie der große Rath Bodmer uns arm an Weihrauch machet. Unser Leser wird nicht sagen, daß unser Rauchfaß viele Ruhe habe. Da wir aber nur eine räuchernde Jnsecte sind, und vom Lobe leben: befürchten wir uns wohl mit Unrecht, der große Rath werde uns das Leben nehmen? Der harte Mann will ja alles Lob allein an sich reissen; denn wir können unmöglich seine Größe, des Riesendichters Größe, beräuchern! Wir räuchern ihm vorne; wir räuchern ihm hin- ten: doch bleibet genug zu beräuchern übrig.
"Willig gäb ich mein Leben für Bodmern, den Freund zu erkaufen, "Den Jahrhundert' er mangelt', u. mich Jahrhunderte hatte. Noah, 171 S.
Jst diese Fügung mit mangeln nicht ungemein?
"Ja-
P 5
Ja
gen. Wir haben mehr als einmal gejaͤhnet, wann wir den Noah laſen; wir haben ihn bewun- dert und gejaͤhnet.
Jahr; ein verwittwetes Jahr; wir hoffen alſo ehe- ſtens ein beweibtes zu finden; ſo wie Naͤchte, Tage, Reize und Ritze, die alle verwittwet ſind. Noah, 12 S.
Jahr ſinkt in das weſtliche Meer; d. i. es iſt da- hin! Nun wiſſen wir, wo die Zeit bleibet: in dem weſtlichen Meere!
“Bald war ein jahr mit auf- u. niedergehen- den tagen “In das weſtliche meer geſunken. Jac. u. Joſ. 3 S.
Jahrhundert.
Wir koͤnnen noch nicht aufhoͤren, folgende treffliche Redensart zu bewundern. Wir erſtaunen, wie der große Rath Bodmer uns arm an Weihrauch machet. Unſer Leſer wird nicht ſagen, daß unſer Rauchfaß viele Ruhe habe. Da wir aber nur eine raͤuchernde Jnſecte ſind, und vom Lobe leben: befuͤrchten wir uns wohl mit Unrecht, der große Rath werde uns das Leben nehmen? Der harte Mann will ja alles Lob allein an ſich reiſſen; denn wir koͤnnen unmoͤglich ſeine Groͤße, des Rieſendichters Groͤße, beraͤuchern! Wir raͤuchern ihm vorne; wir raͤuchern ihm hin- ten: doch bleibet genug zu beraͤuchern uͤbrig.
“Willig gaͤb ich mein Leben fuͤr Bodmern, den Freund zu erkaufen, “Den Jahrhundert’ er mangelt’, u. mich Jahrhunderte hatte. Noah, 171 S.
Jſt dieſe Fuͤgung mit mangeln nicht ungemein?
“Ja-
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Ja
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Noah, 12 S.
Jahr ſinkt in das weſtliche Meer; d. i. es iſt da-
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dem weſtlichen Meere!
“Bald war ein jahr mit auf- u. niedergehen-
den tagen
“In das weſtliche meer geſunken.
Jac. u. Joſ. 3 S.
Jahrhundert. Wir koͤnnen noch nicht aufhoͤren,
folgende treffliche Redensart zu bewundern. Wir
erſtaunen, wie der große Rath Bodmer uns
arm an Weihrauch machet. Unſer Leſer wird
nicht ſagen, daß unſer Rauchfaß viele Ruhe habe.
Da wir aber nur eine raͤuchernde Jnſecte ſind,
und vom Lobe leben: befuͤrchten wir uns wohl mit
Unrecht, der große Rath werde uns das Leben
nehmen? Der harte Mann will ja alles Lob allein
an ſich reiſſen; denn wir koͤnnen unmoͤglich ſeine
Groͤße, des Rieſendichters Groͤße, beraͤuchern!
Wir raͤuchern ihm vorne; wir raͤuchern ihm hin-
ten: doch bleibet genug zu beraͤuchern uͤbrig.
“Willig gaͤb ich mein Leben fuͤr Bodmern,
den Freund zu erkaufen,
“Den Jahrhundert’ er mangelt’, u. mich
Jahrhunderte hatte. Noah, 171 S.
Jſt dieſe Fuͤgung mit mangeln nicht ungemein?
“Ja-
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/259>, abgerufen am 04.03.2025.
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