Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite

Gr
stäte; nicht eine Grube? was denn? das
Dunkel der Erde?

-- die wohlgesitteten Menschen
Sind mit dem Tode der umgebrachten Men-
schen zufrieden,
Und vergönnen den Todten ihr Grab, das Dun-
kel der Erde. Noah, 245 S.

Der harte Mann! der Karaibe! Läßt er nicht
die umgebrachten Menschen noch einmal ster-
ben?
Denn was ist der Tod der Menschen, die
schon umgebracht sind?

Ach! wie der böse Mann das Fleisch nicht ze-
chet!

Wie wird er nicht erst das Blut fressen!
e. d. a. e. d. S.
Grat.

Ob dieses die einzelne Zahl von Gräten ist,
aus denen die gestiefelten Dichter die Berge aus-
bilden:
das ist noch etwas dunkel. Doch, kein
Wunder! Es singet dieses, wie das ganze Ge-
dicht, ein kleiner Knab, auf den die Muse gestie-
gen.
Es ist möglich und glaublich, daß sie im
Kletern seine Zunge, oder das Gehirn verletzet hat.
Junker Zohar singet in einer Spinnstube von
jüdischen Fräulein:

Jacob war auf den Grat der sanften hygel
gestiegen. Jac. u. Rachel 5 S.

Ey! wie der göttliche Junge nicht singet!

Gräten.

Ganz sonderbare Gräten; wir wissen
aber nicht von was für einem Fische, finden wir im
Noah 76 S.

Hier
M 5

Gr
ſtaͤte; nicht eine Grube? was denn? das
Dunkel der Erde?

— die wohlgeſitteten Menſchen
Sind mit dem Tode der umgebrachten Men-
ſchen zufrieden,
Und vergoͤnnen den Todten ihr Grab, das Dun-
kel der Erde. Noah, 245 S.

Der harte Mann! der Karaibe! Laͤßt er nicht
die umgebrachten Menſchen noch einmal ſter-
ben?
Denn was iſt der Tod der Menſchen, die
ſchon umgebracht ſind?

Ach! wie der boͤſe Mann das Fleiſch nicht ze-
chet!

Wie wird er nicht erſt das Blut freſſen!
e. d. a. e. d. S.
Grat.

Ob dieſes die einzelne Zahl von Graͤten iſt,
aus denen die geſtiefelten Dichter die Berge aus-
bilden:
das iſt noch etwas dunkel. Doch, kein
Wunder! Es ſinget dieſes, wie das ganze Ge-
dicht, ein kleiner Knab, auf den die Muſe geſtie-
gen.
Es iſt moͤglich und glaublich, daß ſie im
Kletern ſeine Zunge, oder das Gehirn verletzet hat.
Junker Zohar ſinget in einer Spinnſtube von
juͤdiſchen Fraͤulein:

Jacob war auf den Grat der ſanften hygel
geſtiegen. Jac. u. Rachel 5 S.

Ey! wie der goͤttliche Junge nicht ſinget!

Graͤten.

Ganz ſonderbare Graͤten; wir wiſſen
aber nicht von was fuͤr einem Fiſche, finden wir im
Noah 76 S.

Hier
M 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0211" n="185"/><fw place="top" type="header">Gr</fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ta&#x0364;te;</hi> nicht eine <hi rendition="#fr">Grube?</hi> was denn? <hi rendition="#fr">das<lb/>
Dunkel der Erde?</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x2014; die wohlge&#x017F;itteten Men&#x017F;chen<lb/>
Sind mit <hi rendition="#fr">dem Tode der umgebrachten Men-</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">&#x017F;chen</hi> zufrieden,</hi><lb/>
Und vergo&#x0364;nnen den Todten ihr <hi rendition="#fr">Grab, das Dun-<lb/><hi rendition="#et">kel der Erde. Noah, 245 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Der harte Mann! der <hi rendition="#fr">Karaibe!</hi> La&#x0364;ßt er nicht<lb/>
die <hi rendition="#fr">umgebrachten Men&#x017F;chen noch einmal &#x017F;ter-<lb/>
ben?</hi> Denn was i&#x017F;t der <hi rendition="#fr">Tod der Men&#x017F;chen, die<lb/>
&#x017F;chon umgebracht &#x017F;ind?</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>Ach! wie der bo&#x0364;&#x017F;e Mann <hi rendition="#fr">das Flei&#x017F;ch nicht ze-<lb/><hi rendition="#et">chet!</hi></hi><lb/>
Wie wird er nicht er&#x017F;t <hi rendition="#fr">das Blut fre&#x017F;&#x017F;en!<lb/><hi rendition="#et">e. d. a. e. d. S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Grat.</head>
            <p>Ob die&#x017F;es die einzelne Zahl von <hi rendition="#fr">Gra&#x0364;ten</hi> i&#x017F;t,<lb/>
aus denen die <hi rendition="#fr">ge&#x017F;tiefelten</hi> Dichter die Berge <hi rendition="#fr">aus-<lb/>
bilden:</hi> das i&#x017F;t noch etwas dunkel. Doch, kein<lb/>
Wunder! Es &#x017F;inget die&#x017F;es, wie das ganze Ge-<lb/>
dicht, ein kleiner Knab, <hi rendition="#fr">auf den die Mu&#x017F;e ge&#x017F;tie-<lb/>
gen.</hi> Es i&#x017F;t mo&#x0364;glich und glaublich, daß &#x017F;ie im<lb/><hi rendition="#fr">Kletern</hi> &#x017F;eine Zunge, oder das Gehirn verletzet hat.<lb/><hi rendition="#fr">Junker Zohar</hi> &#x017F;inget in einer <hi rendition="#fr">Spinn&#x017F;tube</hi> von<lb/><hi rendition="#fr">ju&#x0364;di&#x017F;chen Fra&#x0364;ulein:</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq">Jacob war auf den <hi rendition="#i">Grat</hi> der &#x017F;anften hygel<lb/><hi rendition="#et">ge&#x017F;tiegen. <hi rendition="#i">Jac. u. Rachel 5 S.</hi></hi></hi> </quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Ey! wie der <hi rendition="#fr">go&#x0364;ttliche Junge</hi> nicht &#x017F;inget!</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Gra&#x0364;ten.</head>
            <p>Ganz &#x017F;onderbare <hi rendition="#fr">Gra&#x0364;ten;</hi> wir wi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
aber nicht von was fu&#x0364;r einem <hi rendition="#fr">Fi&#x017F;che,</hi> finden wir im<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Noah 76 S.</hi></hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Hier</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0211] Gr ſtaͤte; nicht eine Grube? was denn? das Dunkel der Erde? — die wohlgeſitteten Menſchen Sind mit dem Tode der umgebrachten Men- ſchen zufrieden, Und vergoͤnnen den Todten ihr Grab, das Dun- kel der Erde. Noah, 245 S. Der harte Mann! der Karaibe! Laͤßt er nicht die umgebrachten Menſchen noch einmal ſter- ben? Denn was iſt der Tod der Menſchen, die ſchon umgebracht ſind? Ach! wie der boͤſe Mann das Fleiſch nicht ze- chet! Wie wird er nicht erſt das Blut freſſen! e. d. a. e. d. S. Grat. Ob dieſes die einzelne Zahl von Graͤten iſt, aus denen die geſtiefelten Dichter die Berge aus- bilden: das iſt noch etwas dunkel. Doch, kein Wunder! Es ſinget dieſes, wie das ganze Ge- dicht, ein kleiner Knab, auf den die Muſe geſtie- gen. Es iſt moͤglich und glaublich, daß ſie im Kletern ſeine Zunge, oder das Gehirn verletzet hat. Junker Zohar ſinget in einer Spinnſtube von juͤdiſchen Fraͤulein: Jacob war auf den Grat der ſanften hygel geſtiegen. Jac. u. Rachel 5 S. Ey! wie der goͤttliche Junge nicht ſinget! Graͤten. Ganz ſonderbare Graͤten; wir wiſſen aber nicht von was fuͤr einem Fiſche, finden wir im Noah 76 S. Hier M 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/211
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/211>, abgerufen am 21.12.2024.